Chinas Pazifik-Hilfe Politik kritisch betrachtet

China macht finanzielle Hilfen an Länder im Pazifikraum davon abhängig, dass diese ihre diplomatischen Beziehungen mit Taiwan aufgeben.
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(Phil Walter/Getty Images)

Chinas finanzielles Hilfsprogramm im Pazifikraum ist unberechenbar, hat keine Langzeitprojekte und kann die Empfänger mit Schulden belasten, die sie nicht zurückzahlen können. Das geht aus einem Bericht einer australischen Denkfabrik hervor.

Nach einer Kurzdarstellung des Lowy Instituts für internationale Politik mit Sitz in Sydney unterminiert Peking auch seine Hilfspolitik, indem es im Geheimen arbeitet. – Es sorgt dafür, dass die Empfänger sich gegenseitig misstrauen und dass internationale Beobachter den Wert seines Hilfsprogramms zu hoch einschätzen.

„China steckt in einem Teufelskreis von Kurzzeitprogrammen. Das ist eine Hinterlassenschaft seines lang andauernden Kampfes mit Taiwan über die diplomatische Anerkennung, der China dazu gebracht hat, sowohl seine eigenen Langzeitinteressen zu untergraben, als auch die Stabilität im Südpazifik zu gefährden,“ schrieb der Autor der Kurzdarstellung, Fergus Hanson, in der „Sydney Morning Herald“.

China gewährt nur Hilfe, wenn der Empfänger sich dazu verpflichtet, Taiwan nicht als selbständigen Staat anzuerkennen. Das Versprechen zu helfen wird als Mittel benutzt, um die Länder des Pazifiks, die diplomatische Beziehungen mit Taiwan haben, zu ermutigen, ihre Politik zu ändern.

Viel von Chinas Hilfe im Pazifikraum – nach Schätzungen etwa 200 Millionen US-Dollar im Jahre 2008 – fließt in die Entwicklung der Infrastruktur. Hanson stimmt der Tatsache zu, dass die Region eine gute Infrastruktur braucht, aber es gibt viel Kritik an Chinas gegenwärtiger Politik – die Projekte sind nicht aufrecht zu erhalten, lassen einen Schuldenberg zurück und haben keinen direkten Nutzen.

Der Bericht bringt als Paradestück einen Schwimmkomplex für 12 Millionen US-Dollar in Samoa, von dem ein Beamter sagt, dass noch nicht einmal Neuseeland für seinen Unterhalt aufkommen könne.

Verbitterung herrscht darüber, dass es zu den Bedingungen der Darlehen gehört, dass chinesische Arbeiter und Ingenieure und chinesisches Material eingesetzt werden müssen. Dadurch fließen die Ergebnisse der Geldanlagen nach China zurück und bieten keinerlei Vorteil für die heimische Wirtschaft.

In Anbetracht dieser Gegebenheiten schlägt Hanson vor, dass die Pazifikstaaten Druck auf China ausüben sollen, um Folgendes zu erreichen: Einen größeren Einsatz der eigenen Arbeiter, mehr Konzessionen bei den Darlehensraten und eine verbesserte Transparenz und Einschätzung der laufenden Kosten, bevor ein Projekt in Angriff genommen wird.

Hanson legt Wert darauf, herauszustellen, dass das Problem nicht darin besteht, dass China Hilfe im Pazifikraum anbietet, sondern dass es diese ohne effektive Langzeitstrategie durchführt. Stattdessen greift es immer nur auf „Kurzzeitopportunismus“ zurück. Sollte sich China auf eine neue Politik konzentrieren, wäre das sowohl besser für seine nationalen Interessen als auch für die der Pazifikstaaten.

Er schlägt auch vor, dass die Länder, die traditionsgemäß Hilfe in den Pazifikstaaten leisten – wie Australien, Neuseeland, Japan, die USA und die Europäische Gemeinschaft – innovative Wege suchen sollten, um China mit einzubeziehen.

Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/20300/

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