Chinas Premierminister über handverlesene Gruppe von Studenten

Titelbild
Der chinesische Premierminister Wen Jiabao.Foto: Getty Images
Epoch Times9. Mai 2010

Der chinesische Premierminister Wen Jiabao hat zugegeben, dass die Studenten, die er am 4. Mai an der Elite Universität in Peking getroffen hat, um angeblich ungezwungen mit ihnen zu plaudern, vorher ausgesucht und gründlich geprüft wurden. Chinesische Blogger sind der Meinung, dass Wen das ausgedrückt habe, was alle anderen dachten.

Nach einem Bericht von ‚Radio Free Asia‘ unterhielt sich Wen am ‚Tag der Jugend Chinas’ mit Studenten in der Bücherei und aß mit ihnen zu Mittag. Ein Student hatte ins Internet gesetzt, dass Wen an einer Stelle sagte: „Ich hatte die Schule vor meiner Ankunft gebeten, nichts zu arrangieren und die Studenten nicht im Gebäude festzuhalten, wenn ich ankam.“ Wen erklärte, dass er sich oft in der Situation befände, dass die Studenten um ihn herum alle Vorsitzende von Studentenorganisationen seien. „Unnötig zu sagen, dass das vorher geregelt wurde“, sagte Wen.

Einige Blogger kommentieren, dass Wen letztendlich ausdrückte, was jeder andere auch sagen wollte. Einer schreibt: „Der Oscar Gewinner hat eine neue Vorführung.“

Xiong Peiyun, Professor an der Nankai Universität und Medienkommentator, erklärte, dass die Tatsache, dass Wen seinen Standpunkt in der Öffentlichkeit darlege, einen positiven Einfluss haben werde. „Oft kommt er unangemeldet zu einem Ort, so dass er mit allen möglichen Leuten reden kann. Ich bin der Überzeugung, dass seine Absicht gut ist und dass er hofft, einen freieren und ehrlicheren Meinungsaustausch mit den Leuten zu haben.“

Der Medienkommentator Lian Yue äußerte in seinem Twitter eine andere Ansicht. „Es ist nett, kein vorher organisiertes Studentenpublikum haben zu wollen aber wie schwer ist es, einer Gruppe beliebiger Studenten zu begegnen? … Dann stellt sich heraus, ob man die Wahrheit hören will oder nicht.“

Xia Yeliang, Wirtschaftsprofessor an der Universität Peking, erklärte, dieses sei nicht das erste Mal, dass Wen eine gute Rede gehalten habe, nach der aber nichts geschehen sei. „Ich glaube, das ist ein offenes Geheimnis. Alle chinesischen Führungskräfte wissen, dass es so laufen muss. In der Vergangenheit jedoch spielte jeder seine Rolle, aber niemand berichtete darüber. Dieses Mal jedoch war es der Premierminister selber, der die Tatsachen enthüllte. Ich bin nicht sicher, was er sich dabei gedacht hat.“

„Vielleicht gibt es zu viele Verfälschungen in China. Vielleicht wollte er einen Weg finden, um aus ihnen herauszukommen. Aber ich habe nicht viel Hoffnung. Er ist schon seit so vielen Jahren im Amt und oft sagt er auch etwas, das aufbaut, aber danach folgt nichts Konkretes. Ist es wirklich so schwer für einen Premierminister, etwas in Bewegung zu setzen oder etwas zu erreichen?“

Xia fragte sich, ob es an diesem sturen System liege, dass selbst ein Premierminister keine Veränderungen herbeiführen könne oder ob es vielmehr so sei, dass der Premierminister das politische System nicht wirklich ändern wolle.

Im amtlichen Xinhua-Bericht stand keine Bemerkung über Wens Kommentar zu dem vorher arrangierten Treffen. Es wurde nur berichtet, dass er die Studenten ermutigt habe, sich in der Wissenschaft und den demokratischen Studien weiter zu bilden und dass er wiederholt habe: „Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit sind wichtiger als Sonnenschein.“

Originalartikel auf Chinesisch: 大纪元 – 温家宝“五四”揭北大钦点学生交流

Artikel auf Englisch: Chinese Premier Says Student Audience Hand Picked

 



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