Chinas Propaganda-Schelte gegen Audi und andere Autobauer

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Autobauer Audi geriet in China für seine Ersatzteil-Preise unter Beschuss.Foto: Tomohiro Ohsumi/Bloomberg via Getty Images
Von 31. Dezember 2013

Schelte für ausländische Großkonzerne ist ein beliebter Sport in Chinas Staatsmedien. Nachdem im Oktober Starbucks sein Fett wegbekam, wurden im Dezember große Autobauer zur Zielscheibe: Als „unfair“ und „zu teuer“ bezeichnete eine Reportage in Chinas Staatsfernsehen CCTV die Ersatzteil-Preise von Jaguar Land Rover, Subaru und Audi. Dies berichtete Bloomberg am 24. Dezember.

Die attackierten Autobauer reagierten prompt auf die Vorwürfe:
Jaguar Land Rover erklärte, der Konzern habe sich nach dem chinesischen Gesetz verhalten und seine Preise dem chinesischen Markt angepasst. Die Pressestelle von Audi in Peking verwies darauf, dass Audi-Ersatzteile weltweit einheitlichen Preisen unterliegen, die länderunabhängig seien. Der Pressesprecher von Subaru in Tokyo gab zu, dass Subaru-Teile in China relativ teuer sind. Grund hierfür sei jedoch, dass der Konzern keine chinesische Fertigungsstätte für die Bauteile besitzt.

Was steckt dahinter?

Die regelmäßigen Propaganda-Attacken gegen ausländische Firmen folgen einem Muster. Nur fragen sich Experten, wodurch sie gerechtfertigt sind.

Forscher David Bandurski vom „China Media Project“ der Hongkonger Universität, der das Verhalten chinesischer Medien analysiert, sagte zu Bloomberg: „Sie [Chinas Staatsmedien] übersehen offenbar die Machenschaften vieler chinesischer Firmen und konzentrieren sich nur auf westliche Produkte.  Das ist eine gezielte Aktivität. Aber es ist im Moment nicht klar, woher sie kommt.“

“Zwischen der Richtung, die für [Chinas] Wirtschaft eingeschlagen wird und diesen Diskriminierungs-Attacken, die auf Abschottung abzielen,  klafft ein Widerspruch”, so Patrick Chovanec, Chef-Stratege der Silvercrest Vermögensverwaltung aus New York und ehemaliger Professor der Pekinger Tsinghua Universität. “Jedes ausländische Unternehmen fragt sich, wen der Unmut (…) als nächstes trifft.”

Beispiele aus der Vergangenheit

Im Oktober beschwerte sich ein CCTV-Bericht über die angeblich zu teuren Kaffee-Preise von Starbucks in China. Davor gab es einen Bericht über  Samsung-Smartphones, die in China nicht richtig funktionierten.
Die britische Luxusmarke Burberry kämpft derweil um Patentschutz für ihre Handtaschen im Karo-Design, den sie in Japan und den USA problemlos erhalten hat.

Die EU-Handelskammer schätzt nach dem Bericht von Bloomberg, dass ihre über 1.700 Mitgliedern 2012 in China Verluste im Wert von 17,5 Milliarden Euro erlitten –  wegen  Marktbarrieren, behördlicher Willkür und mangelndem Schutz für geistiges Eigentum.



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