Die Kommunistische Partei ist nicht China – Protest vor Hannover Messe

Ganz neu im Trend und laut ausgesprochen von chinesischen Studenten, Touristen und - hinter vorgehaltener Hand - auch von Wirtschaftsleuten: Die Kommunistische Partei ist nicht China.
Titelbild
Unterstützung erfuhr Wen Jiabao von Falun Gong-Praktizierenden. Er hat sich für ein Ende der Verfolgung ausgesprochen.Foto: Jason Wang/The Epoch Times
Von 22. April 2012

Eine Erkenntnis, vielen Chinesen schon lange bewusst, wird nun sogar im Ausland offen ausgesprochen. „Die Kommunistische Partei ist nicht China.“ Bei der Hannover-Messe trafen wir chinesische Studenten am Informationsstand der in China verfolgten Falun Gong-Bewegung. Ganz offen schilderte einer von ihnen, was er über sein Heimatland und über uns Ausländer denkt. Wir nennen ihn zu seinem Schutz 80 Hou Da Xuesheng (Achtziger-Jahre Student), weil er in den Achtziger-Jahren des letzten Jahrhunderts geboren wurde: „Ihr macht immer China schlecht, alle Medien schreiben nur schlecht über uns Chinesen, aber auch fasziniert über den Wirtschaftsboom. Aber China ist nicht die KP und die KP macht nicht den Boom, sondern die unglaublich fleißigen und intelligenten Chinesen. Ja, es geht vielen besser als früher, aber die eigentliche Arbeit machen wir, das Volk. Und wir tragen viele Lasten.“

Wie hält er es denn mit der Partei? „Ich wurde gezwungen einzutreten, weil alle Studenten mit sehr guten Noten dazu gezwungen werden und nachher auch gute Jobs bekommen, damit sie sich nicht gegen die Partei wenden. Durch die Ein-Kind-Politik werden wir schwere Lasten tragen müssen, nicht nur weil wir eine Familie gründen wollen, sondern auch weil wir unsere alten Eltern eines Tages ernähren müssen. Das ist nicht nur Tradition, sondern auch nötig, weil es keine Rentenversicherung für alle gibt und nur wenige haben eine Krankenversicherung. Wir lernen alle sehr fleißig, gehen ins Ausland, um hinterher bessere Chancen zu haben, aber mit der Kommunistischen Partei wollen wir eigentlich nichts zu tun haben, denn sie lügen und bereichern sich.“

Und wie ist der Informationsstand im Land, fragten wir 80 Hou Da Xuesheng: „Oh, wir können alle mit der ‚Firewall‘ umgehen, dank ‚Free Gate‘, der Software, die es frei im Internet gibt, machen wir ‚Fan Qiang‘, das heißt ‚über die Mauer springen‘. Das wie eine Art Schlachtruf für uns: Kannst Du Fan Qiang?“ Was er nicht wusste, war die Tatsache, dass chinesische IT-Fachleute, die Falun Gong-Praktizierende sind, in den USA diese Software zur Umgehung der chinesischen Internet-Blockade auf eigene Kosten entwickelt haben und seit Jahren im Interet kostenlos zur Verfügung stellen.

„Willkommen Wen Jiabao“

Dieser freie Zugang zu Informationen kommt zur Zeit auch den Reformern in der Kommunistischen Partei Chinas zugute. Unterstützung aus dem Ausland signalisierten die Praktizierenden von Falun Gong jedenfalls für Chinas Ministerpräsidenten Wen Jiabao. Sie hielten bei ihrer Demonstration vor der Eröffnungsfeier der Hannover-Messe ein Spruchband hoch mit „Willkommen Wen Jiabao“ auch auf Chinesisch „ 欢迎温家宝“, in der Hoffnung, dass der Text seinen Weg nach China finden wird. Wie wir bereits berichteten, hatte Wen sich bereits recht deutlich für ein Ende der „Falun Gong-Angelegenheit“ ausgesprochen, ebenso für ein Ende des systematischen Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden.

Zum Auftakt der Hannover-Messe betonte Wen Jiabao zu Beginn seiner Rede die Reform-Bedürfnisse in seinem Land. Im Hinblick auf mögliche Investoren betonte er, dass China zukünftig geistiges Eigentum stärker schützen wolle und dass man sich im Klaren sei, dass die weitere Industrialisierung eine Aufgabe von historischer Bedeutung für China bleibe.

 



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