Die Yi – eine Minderheit im Südwesten Chinas

Das harte Leben eines uralten Volksstammes
Titelbild
Angehörige des Volkes der Yi in den Bergen von Sichuan. (Foto: Qing Qing/Epoch Times)
Von 12. April 2007
Wer von den 1.4 Milliarden Chinesen redet, denkt wohl kaum an die vielen völkischen Minderheiten, die unter dem Dach der Volksrepublik China zu finden sind. Die Yi zählen knapp acht Millionen und sind eine dieser Minderheiten. Sie leben verteilt über mehrere chinesische Provinzen. Das chinesische Regime schenkt den sogenannten Minderheiten wenig Beachtung und ebenso wenig Förderung.
Die Kultur des Volkes der Yi ist mehr als 6.000 Jahre alt, sie verfügt über eine eigene Sprache und eine eigene Schrift, in der Literatur, Schriften zu Medizin und eine eigene Zeitrechnung verfasst sind. Schon vor Hunderten von Jahren gab es rege Kontakte zur damals hoch entwickelten Tang-Dynastie (618 – 907 n.Chr.). Unter der Herrschaft der Yi entstand auch eine bemerkenswerte Architektur, die hauptsächlich in der Provinz Yunnan noch erhalten ist.
Qing Qing, Reporterin der Epoch Times, hat im vorigen Sommer in den Bergen der Provinz Sichuan ein kleines Dorf besucht, in dem Angehörige des Volkes der Yi leben.
Sie berichtet:

„Es ist nicht einfach zu beschreiben, was ich dort in den Bergen sah. Die Sprache ist so begrenzt, ich lasse lieber die Bilder sprechen.“
„Nach 30 Stunden Zugfahrt bin ich angekommen. Die Gegend ist wunderschön, aber der Boden ist unfruchtbar. Auf 3.000 Meter Höhe wachsen nur Kartoffeln, Buchweizen und Hafer. Die Menschen sind sehr warmherzig und gastfreundlich. Sie kochen die Kartoffeln in einem großen Topf über dem offenen Feuer und immer wird dem Gast das Essen zuerst angeboten. Nach dem Gast bedient sich der Gastgeber, zuletzt erhalten die Schweine ihre Mahlzeit.“

„In ihren Hütten ist es dunkel, es gibt keine Fenster, nur durch die Ritzen des Holzdaches fällt ein wenig Licht. Das elektrische Licht wurde extra für mich angedreht. Das Dorf ist nicht an das Elektrizitätsnetz angeschlossen. Die Bewohner haben einen Generator, mit dem sie von Juni bis September Strom aus der Kraft eines kleinen Flusses gewinnen. Selbst im August reicht das nur für eine fünf Watt-Lampe.“

„Mensch und Tier leben hier unter einem Dach. Es mangelt an Licht und die Luft ist stickig. Es überrascht nicht, dass hier viele Krankheiten einen guten Nährboden finden, oft ist aufgrund des unsauberen Wassers und mangelnder Hygiene der Verdauungstrakt betroffen, daneben gibt es den Grauen Star und andere Krankheiten. Kleinere Krankheiten werden ignoriert, denn der Weg ins nächst gelegene Krankenhaus dauert zwei bis drei Stunden. Wenn sich eine zu Anfang leichte Krankheit verschlimmert, können sie nur der Natur ihren Lauf lassen.“

„In den etwa 80 Familien sterben jedes Jahr vier bis fünf Kinder. Manchmal sind es auch zehn. Also versuchen sie, viele Kinder zu haben. Schwierigkeiten bei den Geburten sind ein ziemlich großes Problem. Als ich mit einer alten Frau sprach, schaute ich immerzu auf die Fliegen auf ihrem entzündeten Handrücken. Wie fühlt man sich wohl als Leser, wenn man dieses Bild sieht? Nachdem ich das Bild aufgenommen hatte, liefen mir die Tränen.“

„Der zweistündige Schulweg führt die Kinder bergauf und bergab und sie müssen dabei auch einen Fluss überqueren. Im vorigen Jahr sind in dem Fluss sechs Menschen ertrunken.“

„Seit zwei Jahren haben sie eine Grundschule. In der dritten Klasse sind alle Kinder von sieben bis zu zehn Jahren zusammen gefasst, denn es gibt nur einen Klassenraum. Die anderen Kinder können erst in die Schule gehen, wenn diese Schüler die vierte Klasse in der Stadt besuchen. Im vorigen Jahr hat die Schule durch eine Spende Pulte, Stühle und bunte Stifte erhalten. Der Lehrer spricht zwar kaum Chinesisch, und die Zahl 359 schrieb er „300509″, aber immerhin, die Schule ist in Betrieb. Es gibt wenigstens einen Hoffnungsschimmer.



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