Ehemaliger Agent Chinas über die Methoden des Regimes im Westen

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(Lisa Fan/Epoch Times)
Von 19. September 2009

Das chinesische Regime hat bereits ein tief greifendes Spionagenetzwerk in den Vereinigten Staaten entwickelt, erklärte Li Fengzhi, ein ehemaliger Geheimdienstoffizier des Staatssicherheitsministeriums der Kommunistischen Partei Chinas. Li gab seinen Austritt aus der KPCh im März bekannt und wurde vor kurzem von der Epoch Times interviewt.

„Die KPCh hat an keinen Ressourcen und menschlichen Kräften gespart“, erklärte er. „Sie hat mit Hilfe ihrer Botschaften und Konsulate, nationaler Sicherheitsorgane und anderer Organisationen operiert, um viele Agenten in die USA zu schicken und Informanten auf amerikanischem Territorium zu platzieren.

Die Beeinflussung von Politikern im Westen gehört zu den wichtigen Aktivitäten des Regimes in Übersee. Der Hauptgrund ihrer Einflussnahme besteht darin, dass diese Politiker Pekings Politik in Krisenzeiten unterstützen sollen. Ein weiterer Grund ist der, die Politiker zum Schweigen zu veranlassen, wenn es um die Verletzung der Menschenrechte durch das Regime geht.

Chinesische Politiker sind eine besondere Zielgruppe

Li erklärte, dass dies bei chinesischen Politikern im Westen besonders der Fall sei und wies warnend darauf hin, dass diese Politiker sehr vorsichtig sein müssen, wenn es darum geht, eine klare Linie zwischen der KPCh und China zu ziehen.

„Sie müssen ihrem Gewissen treu bleiben und den Gesetzen in ihren Gastländern gehorchen. Gleichzeitig aber sollen sie Dinge tun, die für das chinesische Volk wirklich segensreich sind.“

Er erklärte, dass die KPCh bestimmten Politikern oft viel Geld und einen großen Bekanntheitsgrad anbietet und sie gleichzeitig emotional an sich bindet.

„Die Politiker, die in den öffentlichen Medien der KPCh sehr bekannt sind, sind oft diejenigen, die der Partei privat nahe stehen oder sie fördern. Die KPCh hat immer einen Grund, wenn sie jemanden fördert oder diffamiert. Man kann schnell herausfinden, wer zu den Freunden der KPCh gehört.“

Das Gleiche gilt für die Belobigungen und Ehrungen wie auch die Kampagnen der KPCh“, erklärte Li. „Eine solche Person steht der KPCh wahrscheinlich sehr nahe.“

Allgemeine Taktiken

Li führte aus, welche allgemeine Taktik die KPCh anwendet: „Ein Agent oder Funktionär der KPCh lädt zum Beispiel im Westen einen Politiker zu einem Essen oder zu einer Versammlung ein. Sie lernen sich kennen – was es natürlich für den Agenten leichter macht, ihn auch mal um einen Gefallen zu bitten. Bei nächster Gelegenheit lädt ihn dann ein hochrangiger Funktionär Chinas ein, so dass der westliche Politiker sich freudig überrascht und geehrt fühlt. Alles Weitere übernimmt dann der Agent der KPCh.“

Eine andere Methode, so sagte Li, besteht darin, sich den Politiker zum Zielobjekt zu nehmen – sei es durch die Familie, durch Nachbarn, durch Kollegen und sogar durch Pressefotografen. „Durch diese Leute kann der Agent immer bestimmte Informationen bekommen und einen gewissen Einfluss ausüben.“

Wenn die Verlockung nicht ausreicht, dann greift die KPCh auch zu Zwangsmitteln, erklärte Li. Eine typische Methode, Politiker aus westlichen Ländern für ihre Ziele einzuspannen, besteht darin, Nachforschungen über ihn anzustellen, um ihm eine Falle zu stellen, sagte Li. In dem Fall erhält der Politiker im Namen einer Konferenz, eines offiziellen Besuches oder mit einem einfachen Reiseangebot eine Einladung nach China. Wenn der Politiker in China ankommt, dann lässt ihn der Agent sich in finanziellen oder politischen Interessen verfangen. „Manchmal betrifft die Verführung auch das persönliche Leben des Politikers“, erklärte Li.

Wenn das Zielobjekt erst einmal in der Falle sitzt, dann benutzt de Agent die Beweislage, um den Politiker zu zwingen, sich den Wünschen der KPCh zu fügen. Li fügte hinzu, dass die Agenten, falls der Politiker der Verführung widersteht, auch zu Mitteln greifen, ihm etwas anzuhängen, das er nicht getan hat. Mit Hilfe der modernen Technologie werden dann falsche Beweise fabriziert.

„Das gelingt bei den westlichen Politikern sehr gut“, erklärte Li. „In der westlichen Gesellschaft hängt die Zukunft eines Politikers sehr von seinem guten Ruf ab. Westliche Politiker reagieren mit Entsetzen, wenn man sie hereingelegt hat und fürchten, dass ihre Karriere beendet ist, wenn die KPCh erst einmal die „Beweise“ an die Öffentlichkeit bringt.“

Andere Mittel

Neben den Politikern sucht sich das Regime auch andere Zielobjekte aus: Regierungsbeamte, einflussreiche Firmen, soziale Gruppen, Medien und weitere nicht politische Leute oder Organisationen, die die Politik ihres Landes auf gewissen Gebieten beeinflussen können.

„Das Regime beobachtet sie durch öffentliche und private Kontakte sehr genau und versucht so, ihre Bedürfnisse und Schwächen zu analysieren“, erklärte Li.

Die KPCh macht auch westliche Organisationen und Medien ausfindig, die der KPCh freundlich gesinnt sind und macht sie zu ihrem Sprachrohr. Diese Organisationen und Medien vor Ort haben einen größeren Einfluss auf ihre Politiker, weil die Mitglieder solcher Organisationen häufig örtliche Bürger sind.

Die KPCh benutzt chinesische Gemeinden in Übersee und chinesische Studenten und Organisationen von Wissenschaftlern, um für das Regime tätig zu werden. Ihre Begründung besteht darin, dass diese Menschen der chinesischen Nation dienen.

Li sagte auch, dass es im Ministerium für Staatssicherheit ein schriftlich bestätigtes Prinzip gebe, auf Grund dessen Agenten als antikommunistisch auftreten dürfen, solange sie zum Ziel haben, die Interessen der KPCh zu schützen.

„Einige dürfen die KPCh kritisieren“, erklärte er. „Wenn es aber brenzlig wird, dann ist ihre Haltung prokommunistisch und ihre Meinung für die Partei sehr hilfreich.“

Nach Lis Meinung unterstreicht die KPCh die Bedeutung des „Schutzes der Freundschaft zwischen China und den Vereinigten Staaten“ aber in Wirklichkeit betrachtet sie die von den Vereinigten Staaten geführten westlichen Länder als Feinde. Dabei sehen sie die USA als ihren größten Feind an.

„Seine Aufmerksamkeit auf China zu richten ist eine gute Sache, aber das bedeutet nicht, dass man die KPCh hofieren und ihr nachgeben sollte“, sagte er.

Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/22402/

(Lisa Fan/Epoch Times)
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