Experte für Organtransplantationen lehnt Chinas Einladung ab

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Transplantationsmediziner Dr. Eric J. Goldberg „Das Problem in China ist, dass die Anzahl der Organtransplantationen, die von den zum Tode Verurteilten stammen, nur einen geringen Teil der gesamten Transplantationen ausmachen. Die Zahlen stimmen einfach nicht."Foto: Robin Kemker/The Epoch Times
Von 12. Januar 2011

Torrance, Kalifornien – Dr. Eric Goldberg führt seit seiner Teilnahme an einer Konferenz für Transplantationen im Jahre 2006 in Boston Forschungen über Organraubanschuldigungen durch. Er ist Direktor der medizinischen Forschung eines großen Unternehmens für internationale klinische Forschung.

Dr. Goldberg diskutierte am 22. Dezember mit Dr. Dana Churchill und beantwortete Fragen. Es ging um Organentnahmen und Transplantationen in China. Dr. Dana Churchill ist die Repräsentantin der „Ärzte gegen illegale Organentnahmen“ für Südkalifornien. Das ist eine nichtkommerzielle Vereinigung, die von Ärzten gegründet wurde, um die Mediziner und die Öffentlichkeit über die Aufdeckung unethischer und illegaler Organentnahmen zu informieren. Die Vereinigung organisierte die Diskussion und die Pressekonferenz.

Dr. Goldberg machte seinen Abschluss an der Temple Universität in Philadelphia. Er praktizierte in Florida und war auch Fakultätsmitglied und stellvertretender Professor. Er spezialisierte sich mehr als 25 Jahre lang auf Leber- und Nierentransplantationen. Jetzt leitet er weltweit klinische Versuche, bei denen es um Transplantation und Medikamente geht, die eine Abstoßung verhindern.

Dr. Goldbergs Arbeitgeber, eine große pharmazeutische Gesellschaft auf den britischen Inseln, erhielt eine Einladung, um klinische Forschungsversuche in China durchzuführen. Nachdem Dr. Goldberg den augenblicklichen Zustand der Transplantationen überdacht hatte, lehnte er [die Einladung] nicht nur ab, sondern empfahl seinem Arbeitgeber, ein anderes Land auszusuchen, um dort die Forschungen durchzuführen. Er verlangte, dass der Name seines Arbeitgebers anonym blieb, weil er nur für sich selbst sprach.

Dr. Goldberg unterstrich, dass er mehrere Probleme damit hätte, Forschungen in China durchzuführen. „Das hängt mit meinem Gefühl als Transplantationschirurg und klinischer Forscher zusammen. Mir wurden einige fragwürdige Praktiken in China bewusst, während ich auf einer Transplantationskonferenz im Jahre 2006 in Boston war.“

Diskussion über Organverpflanzung

Dr. Goldberg erörterte klinische Versuche über Medikamententests bei Transplantationen und internationale Planänderungen, die mit diesen Studien im Ausland zu tun hatten.

„Wir haben große Veränderungen auf dem Gebiet der Untersuchung von Transplantationsmedikamenten von Nordamerika bis zum Osten einschließlich der Balkanländer, Indiens und Chinas. Weil die Bevölkerungszahlen riesig sind und die Perfektion in der Transplantationschirurgie von ihren dunklen Anfangszeiten in den vergangenen paar Jahren einen ziemlich fortgeschrittenen Stand erreicht hat, sind sie jetzt auf einer Stufe mit dem Westen,“ sagte Dr. Goldberg. „Auch können wir neue Medikamente mit weniger behördlichen Einschränkungen testen.“

Er fuhr in seiner Erörterung fort, dass das problematisch sein könne, weil die Bedingungen für die Tests nicht so streng seien und es dazu kommen könne, dass die Testergebnisse Lücken aufwiesen, die zu schädlichen Auswirkungen führen könnten, wenn die Medikamente erst auf den Markt kämen.

Dr. Goldberg verglich die Wartezeiten für eine Transplantation in verschiedenen Ländern und sagte: „Der Transplantationstourismus in den USA sieht folgendermaßen aus: Wenn man auf einer Transplantationsliste für eine Leber steht, so sieht es in 85 Prozent der Fälle so aus, dass der Patient auf der Warteliste stirbt, weil es an Spenderorganen fehlt. „Ich habe jedoch jeden Grund anzunehmen, dass China zu den Orten gehört, wohin die Amerikaner wegen einer Organtransplantation gehen. Zurzeit muss jemand, der an der Dialyse hängt, 3 bis 5 Jahre in den USA auf ein Organ warten. Wenn man sich mit China in Verbindung setzt, dauert die durchschnittliche Wartezeit eine Woche.“

Man stellte Dr. Goldberg die Frage, wie viele Leichen man bräuchte, um eine Organspendebank einzurichten, bei der die Wartezeit eine Woche oder auch einen Monat betragen würde. „Man würde Tausende und Tausende von Spendern brauchen, mehr als 100 000. Die Wartezeit für eine Leber beträgt in den USA bis zu sieben Jahren. In China beträgt sie einen Monat.“

„Das Problem in China ist, dass die Anzahl der Organtransplantationen, die von den zum Tode Verurteilten stammen, nur einen geringen Teil der gesamten Transplantationen ausmachen. Die Zahlen stimmen einfach nicht.“ (Bezug auf Zehntausende von Menschen, die nötig wären, um Organe so schnell zur Verfügung zu haben.)

Transplantation ist ein lukratives Geschäft

Dr. Goldberg fuhr fort: „Schauen Sie sich diese Zahlen an: 62 000 Dollar für Nierentransplantationen, 130 000 bis 160 000 für Leber- und Herztransplantationen und 30 000 für eine Transplantation der Hornhaut [Cornea]. In China werden Menschen ermordet. Auf meinem Forschungsgebiet ist Geld die Hauptmotivation für die chinesische Regierung.“

„Vor zehn Jahren gab es Veränderungen bei der Finanzierung und Förderung von Krankenhäusern in China. Das war ungefähr zu der Zeit, als die Organtransplantationen in China sprunghaft anstiegen. Organtransplantation ist lukrativ.“

Falun Gong im Visier

Dr. Goldberg hat alles gelesen, was David Matas und David Kilgour geschrieben haben. Er erklärt, dass er zu dem Schluss gekommen sei, dass die Anschuldigungen wahr sind. „Warum hat man wohl  Falun Gong-Anhänger im Visier? Laut Matas und Kilgour sind sie zu „Staatsfeinden“ erklärt worden und sind Nicht-Bürger ohne Rechte. So können sie für alle Zwecke herhalten, die der Staat für wirtschaftlich geeignet hält. Es gibt 70 bis 100 Millionen Falun Gong-Anhänger und Zehntausende sind in ganz China in Arbeitslagern und Gefängnissen interniert. Sie erhalten keine legitime Verfahren und werden rechtlich nicht vertreten. Sie sind die einzige Gruppe, die in der Haft  regelmäßig körperlich untersucht und deren Gewebe kategorisiert wird.“

Als er darüber sprach, was nach der Entnahmeprozedur geschieht, sagte er: „So entsetzlich es auch klingt, aber der Anästhesist stoppt die Zufuhr und der Patient stirbt. Die Leichen werden dann in ein Krematorium geschafft, wie Kilgour und Matas es berichtet haben.“

Dr. Goldberg erklärte: „Das Problem, das ich habe, besteht darin, dass es – falls es tatsächlich nicht so sein sollte- der chinesischen Regierung obliegt, vor der Welt nachzuweisen, wie sie es schafft, für all‘ die Leute Transplantationen in einer Woche oder einem Monat zu ermöglichen.“

Er erwähnte, dass anscheinend eine perverse Konvergenz stattfindet: „Eine Konvergenz zwischen Wissenschaft, Gesetz und Politik in China. Es herrscht der Wilde Westen. Es gibt eine Grenze. Ich denke, dass es zurzeit eine schlechte Idee ist, in die Volksrepublik China zu gehen, um Forschungen durchzuführen, die mit Organtransplantationen zu tun haben.“

Weil die wissenschaftlichen Aspekte suspekt sind und ebenso die Herkunft der Organe, hat die Gesellschaft, die seiner Einschätzung der Situation  beipflichtet, [seinem Vorschlag] zugestimmt, keine Tests in China durchzuführen.

Dr. Goldberg sagte, dass er jeder Gesellschaft, mit der er zusammenarbeitet, erklärt, sie sollten keine Geschäfte mit China machen und bis jetzt hat er schon viele erfolgreich überzeugt. „Die Ermordung von Menschen um ihrer Organe willen steht offensichtlich auf der gleichen Stufe wie der Holocaust und andere Völkermorde.“

Dieser Artikel auf Englisch: Organ Transplant Expert Refuses China’s Invitation

 



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