Gefälschte Medikamente

Über den Schaden, den die Verunreinigungen der Waren in der chinesischen Bevölkerung anrichten, ist wenig bekannt. Wie die Industrie in China kontrolliert wird, liegt auch im Dunkeln. Es gibt jedoch einen Mann in China, der Licht in die Sache bringen will.
Titelbild
Eine Krankenhausangestellte füllt das Lager der Krankenhausapotheke im Allgemeinen Krankenhaus in Peking auf. Durch gefälschte Medikamente aus China sind vermutlich Hunderte, wenn nicht Tausende von Menschen in den vergangenen Jahren umgekommen. (Frederic J. Brown/AFP/Getty Images)
Von 2. Oktober 2008

In den letzten Jahren wurde in den westlichen Medien viel über die Gesundheitsrisiken durch „Made in China“-Produkte berichtet, so auch über den Export von gefälschten Medikamenten aus China. Gefälschte Medikamente aus China haben bereits Hunderten – wenn nicht Tausenden – von Menschen außerhalb Chinas das Leben gekostet.

Über den Schaden, den die Verunreinigungen der Waren in der chinesischen Bevölkerung anrichten, ist wenig bekannt. Genauso liegen die Verfahren, wie die Industrie in China kontrolliert wird, weiterhin im Dunkeln. Es gibt jedoch einen Mann in China, der Licht in die Sache bringen will.

Von den Medien in China zu „Chinas führendem Kämpfer gegen gefälschte Medikamente“ gekürt, legt Gao Jingde offen, dass er durch seine Untersuchungen festgestellt hat, dass zwei Drittel der Apotheken in China gefälschte Medikamente verkaufen.

Gao studierte an der Akademie für Traditionelle Chinesische Medizin von Anhui und hat für viele Jahre in der medizinischen Forschung gearbeitet.

Er begann seine Untersuchungen über gefälschte Medikamente im Jahr 2004, nachdem er gegen seine Lebererkrankung Tabletten des Pharma-Produzenten Zhejiang Jinhuatailai eingenommen hatte. Die Tabletten verursachten bei Gao Nebenwirkungen, die er nach einiger Zeit mit Hilfe seiner medizinischen Expertise auf gefälschte Inhaltsstoffe in den Tabletten zurückführen konnte.

Im Interview mit der Epoch Times sagte Gao: „In meinen Untersuchungen bin ich auf gefälschte Medikamente aus China wie auch aus westlichen Ländern gestoßen. Einige unter ihnen können zu schwerwiegenden Schäden im Nervensystem, dem Blasensystem und in den Nieren führen.“

Seit 2004 suchte Gao bei Apotheken und Krankenhäusern nach Medikamentenfälschungen. Wenn er ein gefälschtes Medikament fand, kaufte er es und meldete es der Regierung. In fast vier Jahren hatte Gao 289 Fälle von gefälschten Medikamenten gemeldet, von denen 87 alleine in Nanjing aufgefallen waren.

Die Fälschungen – ein grundlegendes Problem

Gao meint, dass der Grund für dieses außer Kontrolle geratene Problem der gefälschten Medikamente in China bei der staatlichen Nahrungsmittel- und Medikamentenzulassungsbehörde liegt, die sich ihrer Verantwortung entzogen habe, die Industrie angemessen zu kontrollieren.

Nach Gao war die Antwort der Regierung auf die Meldungen von gefälschten Medikamenten in der Regel dürftig; Es wurden Geldstrafen zwischen 100 und 4.000 Yuan (10 bis 400 €) verhängt. Das sind für Pharma-Unternehmen lächerliche Beträge.

Im vergangenen Monat wurde Gao vermutlich wegen seinen Bemühungen zur Aufdeckung dieser Verbrechen von vier Männern vor dem Universitätsgesundheitszentrum in Nanjing angegriffen, das er kurz zuvor durch eine Untersuchung der Fälschung von Medikamenten bezichtigt hatte.

Seit diesem Vorfall befindet sich Gao wegen den Verletzungen, die er bei dem Angriff erlitt in medizinischer Behandlung; seine rechte Körperhälfte ist seither teilweise gelähmt. Sein Arzt sagt, dass sich sein Zustand zu einer endgültigen Invalidität entwickeln könnte, wenn nicht innerhalb von sechs Monaten eine Besserung seines Zustandes eintreten würde.

Der Vorfall wurde bei der Polizei zur Anzeige gebracht, doch zehn Tage danach wird die Anzeige von den Behörden immer noch ignoriert. Gao sagte gegenüber der Epoch Times, er vermute, dass die Täter, von den Krankenhausbehörden angeheuert worden seien.



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