Guandong: Tausende bewaffnete Polizisten gegen Dorfbewohner, eine Person getötet

Soziale Proteste mit Polizeieinsatz unterdrückt, Regierung versucht zu vertuschen
Epoch Times18. Januar 2006

Kaum einen Monat nachdem die Polizei protestierende Dorfbewohner in Shanwei niederschoss und tötete, hat die Polizei wieder Dorfbewohner angegriffen, die gegen den Raub ihres Landes durch die Regierung protestierten.

Am 14. Januar kam es zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen Einwohnern  der Gemeinde Sanjiao, die zu der Stadt Zhongshan in der Provinz Guangdong gehört, und der Polizei.

Das chinesische kommunistische Regime setzte tausende von Sicherheitsleuten und bewaffneten Polizisten mit Elektrostäben, Knüppeln und Tränengas ein, um den Protest der Dorfbewohner zu unterdrücken und versuchte gleichzeitig, diesen Angriff zu vertuschen.

Mehr als 30 Personen wurden verletzt, ein junges Mädchen, Schülerin einer Mittelschule, starb im Krankenhaus, sie war bei der Polizeiattacke schwer verletzt worden. In ihrer Wut über den Vorfall erklärten die Bewohner von Zhongshan, dass sie zur Wahrung ihrer Rechte ihren Widerstand fortsetzen würden. Viele ausländische Medien haben inzwischen über diesen Vorfall berichtet.

Die Dorfbewohner entschlossen sich zu einem Protest mit Sit-in, um nachdrücklich, aber friedlich Entschädigung für ihr Land zu fordern, das die Regierung für Bauvorhaben konfisziert hatte. Wie in Shanwei und vielen anderen Regionen, hat die Regierung den Dorfbewohnern nur eine geringfügige Entschädigung geboten, um dann das Land zu Inflationspreisen an Investoren zu verkaufen. Viele Dorfbewohner sind durch die Maßnahmen der Regierung inzwischen verarmt und obdachlos geworden.

Die Epoch Times sprach mit vielen Dorfbewohnern, manche hatten Tränen in den Augen, als sie den Reportern den Hergang der Auseinandersetzung schilderten.

Der letzte Stand

Laut Berichten der Dorfbewohner wurden die Eingänge zu den Dörfern Fanlong, Southeast, Aiguo und Heping, sowie zu vier bis fünf benachbarten Dörfern der Stadt Shanjiao von in großer Zahl auftretenden  Sicherheitskräften und bewaffneter Polizei blockiert. Am Abend setzte die Polizei starke Wasserstrahler ein, um die Straßenkreuzungen zu kontrollieren, und blockierte alle Wege, auf denen Dorfbewohner hätten entkommen können.

Nachdem die bewaffnete Polizei die Protestierenden angegriffen und verprügelt hatte, wandten diese sich an das örtliche Parteibüro der KPC, fanden dort aber kein Gehör. Die Dorfbewohner sind sehr verärgert über die Unterdrückungstaktik der Regierung. Gegenwärtig patrouillieren täglich sechs bis sieben Polizeiautos auf den Straßen und drei bis vier Militärfahrzeuge parken an jedem Straßenblock.

Bei den ersten Anzeichen einer Versammlung sind sofort Kommandos der bewaffneten Polizei zur Stelle, um die Gruppen aufzulösen.

Ein Unternehmer aus dem Ort, der in Shanjiao eine Fabrik eröffnet hat, klagte: „In all den Jahren erlebe ich zum ersten Mal, dass die KP so etwas macht. Es gab keine weiteren Sit-ins der protestierenden Dorfbewohner, da die Polizei zu gewaltsam vorging und oft Waffen gegen die Einwohner einsetzte.“                    

Der Hergang der Ereignisse

Laut Aussagen der Dorfbewohner begannen die Ereignisse am 11. Januar. Dorfbewohner, deren Land auf unrechte Weise beschlagnahmt worden war, protestierten mit einem Sit-in vor dem Regierungsgebäude der Stadt, aber die lokalen Regierungsbeamten rührten sich nicht. Mehrere Tage lang verkündeten örtliche Sicherheitskräfte ständig über Lautsprecher: „Wir werden Hochdruck-Wasserwerfer einsetzen und Tränengasbomben werfen, um euch zu zerstreuen. Wir fordern Dorfbewohner, Zuschauer und Nichtbetroffene auf, den Platz zu verlassen…“. Die Spannungen kulminierten schließlich am 14. Januar, als bewaffnete Polizei gegen die Menge  vordrang und auf die sitzenden Dorfbewohner einschlug. Eine Schülerin wurde getötet und mindestens 30 weitere Personen wurden verletzt.

Die Dorfbewohner sagten einem Reporter: „Das kommunistische Regime hat Polizeiautos und Unfallwagen aus der Gemeinde Shiqi in Zhongshan geschickt. Über 100 Armeefahrzeuge voll mit bewaffneter Polizei kamen an und patrouillierten an den Kreuzungen. Sie waren schwer bewaffnet und schlugen auf jeden ein, den sie sahen. Ich sah, wie vier oder fünf Polizisten einen Dorfbewohner angriffen; sie schlugen heftig auf ihn ein, bis er verletzt auf dem Boden liegen blieb. Der verletzte Mann wurde dann zu einem Krankenwagen gebracht und weggefahren. Keiner der Verletzten durfte in der Stadt Sanjiao bleiben. Das kommunistische Regime versucht jetzt sorgfältig, die Wahrheit zu verdecken.“

Ein Angestellter in einem Geschäft, das ganz in der Nähe liegt, berichtete dem Korrespondenten: „Ich habe Sympathie mit den Dorfbewohnern. An jenem Tag wurde das Mädchen, eine Schülerin, zu Tode geschlagen. Obwohl sie ins Krankenhaus gebracht wurde, gab es keine Rettung mehr für sie. Unsere Telefon- und Internetverbindungen wurden blockiert. Das Telefonnetz in unserem Geschäft ist blockiert. Die Zufahrtsstraße wurde auch gesperrt.“

Die Regierung verkauft das konfiszierte Land für umgerechnet 100.000 US-Dollar und mehr je Hektar; die Dorfbewohner erhielten 7.625 US-Dollar je Hektar für genau das gleiche Stück Land.    

Beamte unterschlugen die Entschädigungsgelder für das verlorene Land der Dorfbewohner

Nach Aussagen der Dorfbewohner wurden die meisten Ländereien um die Stadt Sanjiao herum für Bauprojekte konfisziert. Gegenwärtig wird der wertvollste Landstrich auf 180.000 Yuan (etwa 22.000 $) je mu (666.7 qm) geschätzt, der Durchschnittspreis liegt bei 130.000 bis 180.000 Yuan (etwa 15.900 bis 22.000 $) je mu. Die Entschädigung für die Dorfbewohner beträgt nur 1.000 Yuan (etwa 122 $). In den vergangenen zehn Jahren haben die Dorfbewohner ständig Einspruch erhoben, jedoch ist das kommunistische Regime immer darüber hinweg gegangen.

Die Hongkonger Textilgruppe Minson löste den Vorfall aus. Von den Dorfbewohnern war zu hören: „Am 13. Januar wurde ein Wagen mit dem Geschäftsführer der Textilgruppe von Dorfbewohnern angehalten. ‚Sag uns nur wie viel Geld Minson ausgegeben hat, um unser Land zu kaufen, wir werden dir nichts tun.’  Der Stadtvorsteher und Delegierte versicherten dem Geschäftsführer gewöhnlich, dass niemand es wagen würde ihm etwas anzutun.“

Der Geschäftsführer stieg aus dem Wagen und sagte zu den Dorfbewohnern: „Ich habe der Regierung 130.000 Yuan je Mu gezahlt. Ihr könnt das in der Buchhaltung nachprüfen. Bitte tut mir nichts.“ Danach ließen ihn die Dorfbewohner nicht mehr durchfahren.

Die Behörden haben kein Interesse an einer Lösung; die Dorfbewohner schweigen eingeschüchtert

Entsprechend den Berichten will das kommunistische Regime mit den Dorfbewohnern nicht verhandeln. Es verlässt sich nur auf Waffen, um die Menschen zu unterdrücken. Die Dorfbewohner sagten frustriert: „Ob wir nachgeben wollen oder nicht, wir müssen. Sie schlagen uns einfach bis wir nachgeben. Das ist unsere derzeitige Situation“.

In der Nacht des 14. Januar riefen die Dorfbewohner: „Die japanischen Gespenster sind angekommen! Die Kommunistische Partei ist wahrlich nichts anderes als japanische Gespenster“. Nach Aussage eines Menschenrechtsaktivisten „haben die Dorfoberen eine große Menge Geld eingesackt. Das Leben der Dorfbewohner ist ihnen egal. Der Angriff der Polizei auf die Dorfbewohner wurde hauptsächlich durch korrupte Beamte verursacht. … Jetzt sind die Dorfbewohner völlig schutzlos. Die verärgerten Menschen wagen nicht, den Mund aufzumachen; stattdessen haben sie ihre Wut in den Herzen vergraben.“

Zufahrtstraßen blockiert, Interviewverbot für Medien

Dorfbewohner berichteten: „Jeder Zufahrtsweg wurde durch große Einheiten bewaffneter Polizei blockiert. Sie erlauben den Medien nicht hereinzukommen und Leute zu befragen.“

Als der Korrespondent der Epoch Times die örtliche kommunistische Verwaltung und die Polizeiverwaltung anrief, war die Antwort, sie wüssten von gar nichts und könnten keinen Kommentar abgeben.

Die kommunistische Regierung von Guangdong hat oft zu verbrecherischen Taktiken bei dem Umgang mit Bauern, deren Land konfisziert wurde, gegriffen.

Während die blutige Auseinandersetzung im Dorf Dongzhou bei der Stadt Shanwei, noch nicht vorüber ist, ist schon ein anderer blutiger Kampf in der Stadt Zhongshan ausgebrochen. Jedermann schaut nun sehr aufmerksam darauf, wie die KP-Regierung von Guangdong das Problem der Bauern von Zhongshan, die ihr Land verloren haben, behandeln wird.



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