Hongkong: Wie Social Media und Handy friedliche Proteste garantieren

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Mit den Regenschirmen schützten Hong Kongs Demonstranten die Polizisten vor Regen, während sie auf den Rücktrittt des Verwaltungschefs hoffen.Foto: XAUME OLLEROS/AFP/Getty Images
Epoch Times2. Oktober 2014

Was braucht man als Demonstrant in Hong Kong? Einen Regenschirm, ein Handy und Liebe zum Frieden. Schließlich heißt die Bewegung "Occupy Central with Peace and Love".

Wie bei der Jasmin-Revolution Anfang 2011 in arabischen Ländern spielen Social Media und Internet auch  bei der Hongkonger „Regenschirm-Bewegung“ eine wichtige Rolle. Online können Massenproteste schnell organisiert und richtige und falsche Informationen schnell unterschieden werden.

Zusammen mit Ihren Studienkollegen von der der University of Hongkong, hat die 20-jährige Lydia Sung aus dem Fachbereich Medienwissenschaft auf Facebook die Seite LIVE gegründet.

Rund 25 Studenten der Medienwissenschaften verbreiten hier aktuelle Informationen über die Demonstrationen. Rund um die Uhr halten sie die Seite auf dem neuesten Stand, direkt vor Ort. Auch nachts arbeiten dafür 15 Redakteure. Die Studenten richteten die Plattform am Sonntag, dem 28. September, ein. Denn als die Polizei Gewalt eingesetzt hatte, kursierten im Internet viele Gerüchte: Zum Beispiel hieß es, das Militär stünde bereit, die Prostete zu beenden, die Polizei habe geschossen und ähnliches.

Das Kennzeichen der Seite "LIVE" ist nun  #Umbrella Movement (Regenschirmbewegung). Authentifizierte Nachrichten über die Hongkonger Proteste sind dort in 13 Sprachen zu finden. Innerhalb von 24 Stunden hatte die Seite über 70.000 Follower.

Auch SMS werden von den Protestierenden eingesetzt, um über Zeiten und Orte der Demonstrationen zu informieren. Die Polizei in Hongkong wunderte sich schon, dass plötzlich mehrere Tausend Demonstranten auf einmal auftauchen können. Als die Regierung daraufhin rund um die Protestplätze den WiFi Service ausschaltete, installierten die Demonstranten das Chat-Tool Firechat, das WLAN-freie Kommunikation ermöglicht. Allein am Sonntag, dem 28. September gab es über 100.000 Downloads von Firechat.

Was die Regenschirme betrifft, mit denen schützen die Demonstranten sogar Polizisten in ihrer Nähe, während sie selbst Regencapes tragen. Nach den Schauern und Gewittern hängen die Schirme dann friedlich aufgereiht an Gittern und Geländern, während man auch heute auf den Rücktritt von Hong Kongs Verwaltungschef hofft. (yz)

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https://youtube.com/watch?v=CrU5RXMbz-o%23t%3D67



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