Hongkongs pekingtreue Regierungschefin nennt Demonstranten „Randalierer“

Nach Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei in Hongkong hat die Regierungschefin die Demonstranten als "Randalierer" bezeichnet.
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Hongkong Proteste. 14. Juli 2019.Foto: Anthony Kwan/Getty Images
Epoch Times15. Juli 2019

Nach Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei am Sonntag in Hongkong hat Regierungschefin Carrie Lam die Protestteilnehmer als „Randalierer“ verunglimpft.

Bei einem Besuch verletzter Polizisten am Montag lobte Lam die Arbeit der Beamten als „sehr professionell und zurückhaltend“.

Doch sie wurden mutwillig von Demonstranten angegriffen – ich denke, wir können wirklich von Randalierern sprechen“, fügte sie hinzu.

Am Sonntag war es in einem Einkaufszentrum in Hongkong zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Die Beamten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein, die Demonstranten warfen Regenschirme, Flaschen und weitere Gegenstände auf die Polizisten. Auf beiden Seiten gab es Verletzte, mindestens 28 Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der pekingtreuen Lam waren mehr als zehn Polizisten unter den Verletzten.

Anstatt sich um Versöhnung zu bemühen, hat sie (Lam) sich Unterstützung von der Polizei geholt und damit Hass und Blutvergießen ausgelöst“, schrieb Demokratie-Aktivist Joshua Wong im Kurzbotschaftendienst Twitter.

In Hongkong gibt es seit Wochen Proteste, die sich zunächst vor allem gegen ein geplantes Auslieferungsgesetz richteten, das erstmals Auslieferungen an das kommunistische China ermöglicht hätte. Trotz der Zusage von Regierungschefin Lam, das umstrittene Gesetz dauerhaft auf Eis zu legen, finden weiter Proteste statt. Die Demonstranten fordern unter anderem demokratische Reformen, ein allgemeines Stimmrecht und Lams Rücktritt. Zuletzt war es bei den Protesten wiederholt zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.

China hatte London bei der Übergabe Hongkongs im Jahr 1997 zugesichert, dass in der ehemals britischen Kolonie Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit für mindestens 50 Jahre gewahrt blieben. Hongkongs wiedererstarkte Oppositionsbewegung wirft der pekingtreuen Regierung vor, diese als „Ein Land, zwei Systeme“ bekannte Regelung zunehmend zu unterlaufen. (afp)



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