Italiens medizinische Gemeinschaft verschärft die Bekämpfung des internationalen Organhandels

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Menschenrechtsanwalt David Matas sprach auf dem SymposionFoto: Epoch Times
Von 14. Juli 2014

ROM – Die Welt handelt schnell, um dem internationalen Organhandel entgegenzuwirken und Italien ist mit im Spiel. China hüllt sich in Schweigen.

Am 9. Juli, hat der Europarat die erste Konvention zur Bekämpfung des Handels mit menschlichen Organen angenommen, und fördert damit „eine enge internationale Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten [des Rats] und Nicht-Mitgliedstaaten.“

Am 11. Juli wurde vom italienischen Parlament das erste Symposium für Ethik der Transplantation abgehalten, bei dem Ärzte, Rechtsanwälte und Institutionen sich mit dem gleichen Ziel versammelt hatten: Förderung der ethischen Standards und gesetzgeberischer Maßnahmen, um ein illegales Phänomen, das den gesamten Planeten umfasst, auszurotten.
Das entsprechende europäische Übereinkommen soll spätestens drei Monate, nachdem mindestens fünf Länder – von denen drei europäische sein müssen –, es unterzeichnet haben, in Kraft treten.

Der Text unterstreicht die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geförderten Prinzipien, aber es offenbart auch zum ersten Mal den klaren Wunsch, Länder auf der ganzen Welt zusammen zu bringen, um Transplantationstourismus zu bekämpfen und präsentiert einen „Mechanismus von spezifischem Follow-up“, sodass die getroffenen Maßnahmen zu einer effektiven und praktischen Anwendung führen.

In Italien soll über einen Gesetzentwurf, von Senator Maurizio Romani gefördert, Ende Juli abgestimmt werden – wie der Senator, der das Symposium besuchte, sagte. Der Gesetzentwurf wird in das Strafgesetzbuch einführen, den Handel von Organen für Transplantationen und eine Strafe von 8 bis 20 Jahren für „jede Person, die Reisen für den Kauf und Verkauf von Organen organisiert und publiziert.“

Die Bedeutung des Gesetzentwurfs tritt eindeutig hervor, wenn man die Daten der WHO liest: ein Fünftel der jährlich 70.000 Transplantationen in der Welt treten durch den Kauf und Verkauf von Organen auf. Deshalb ist der Zweck des Gesetzes, was der Senator eine „Form des Neo-Kannibalismus“ nennt, gleichzusetzen mit Kinderhandel und Sklavenhandel. Die vorgeschriebene Methode, um dem entgegenzuwirken, ist, mit Lauschangriffen vorzugehen, und daher die Bedeutung der sechs Jahre Strafe in Italien, was dort das Minimum ist, um eine Telefonabhöraktion zu starten.

China, Weltmarktführer im Organhandel

„Die Weltlage zeigt eine verzweifelte Suche nach Organen“, sagt Dr. Harold King, ein Sprecher der Europäischen Ärzte gegen Zwangsorganentnahmen (DAFOH), einer NGO, die für die medizinische Ethik arbeitet. DAFOH ist die Speerspitze der internationalen Kampagne gegen die Zwangsentfernung von Organen von Gefangenen aus Gewissensgründen in China, sie sponserten das Symposium in Rom.

Der Organhandel ist ein globales Phänomen, das sich vor allem auf den Philippinen, Pakistan, Indien und China konzentriert vorfindet, aber nur in China gibt es als Quelle Gefangene, die getötet werden – der Rest der Quellen in der Welt stammt von lebenden einverstandenen Spendern.

China spielt eine stumme Rolle als Protagonist in der Szene der internationalen Transplantationen: „China teilt keine Informationen mit, da alles über Transplantationen ein Staatsgeheimnis ist“, sagt Dr. King.

Unabhängige Forschung führte die internationale Gemeinschaft zu einem größeren Bewusstsein über das, was geschehen ist, und immer noch geschieht, hinter dem Schweigen der chinesischen Regierung.

Der Bericht „Blutige Ernte“, im Jahr 2007 abgeschlossen, von dem internationalen Menschenrechtsanwalt David Matas und dem ehemaligen kanadischen Staatssekretär David Kilgour, kam zu dem Ergebnis – durch mehr als 50 Punkte von Indizien –, dass die Quelle von den zwischen 2000 und 2005 in China aufgetretenen insgesamt mehr als 41.500 Transplantationen, nicht bekannt ist.

„Es ist nicht an mir zu erklären, wo diese Organe herkommen; es ist an China“, sagte Matas, Sprecher auf dem Symposium in Rom.

Daten, die vom Gesundheitsministerium von China herausgegeben wurden, deuten darauf hin, dass es einen massiven Anstieg der Zahl der Transplantationen gerade zwischen 2000 und 2005 gegeben hat.

Laut Matas kann das alles mit dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong in China erklärt werden, dem 20. Juli 1999. Falun Gong ist eine uralte spirituelle Disziplin, die die Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz lehrt. Vor der Veröffentlichung des Matas-Kilgour Berichts wurden bis vor ein paar Jahren tatsächlich als Exzellenz „Produkte“ viele von diesen „frischen Organen“ von Falun Gong-Praktizierenden auf einigen Websites chinesischer Krankenhäuser angepriesen.

Zunächst sind Krankenhäuser militärische Gebäude: in China, bietet „die Armee die Organe an, nicht das Gesundheitssystem“, sagte Dr. King.

Organe werden von der Armee verwaltet und auf Anfrage mit Wartezeiten von zwei Wochen zugeteilt – in Italien beträgt die durchschnittliche Wartezeit auf ein Organ zwei bis drei Jahre.

Widersprüche

China hat eine widersprüchliche Haltung gegenüber seinem Transplantationssystem gezeigt. Zum Beispiel im November 2013, als die chinesische Regierung die Hangzhou-Resolution unterzeichnete zusammen mit der Gesellschaft für Transplantation, kündigte man das Ende des Organraubs an zum Tode verurteilten Gefangenen an. Das ist eine Praxis, die gegen, von der internationalen medizinischen Gemeinschaft akzeptierte, ethische Grundsätze verstoßen hat.

Die gerade vom Europarat verabschiedete Konvention fordert die Regierungen auf, die Entfernung von menschlichen Organen von lebenden oder verstorbenen Spendern als Straftat zu behandeln, wenn sie „ohne freie, spezifische und informierte Einwilligung des Spenders durchgeführt wird.“ In China geschieht die Zustimmung von exekutierten Gefangenen unter Zwang.

Nur wenige Monate später, am 7. März widersprachen chinesische Beamte der Hangzhou-Resolution, und stellten fest, dass sie keinen Endzeitpunkt festsetzen würden für die Entnahme von Organen von zum Tode verurteilten Gefangenen, sondern sie würden sie einfach als einverstandene Spender betrachten.

Antonio Stango, ein italienischer Experte für Menschenrechte und Herausgeber des Buches „Staats Organe: Transplantations Missbrauch in China“ drückte ein Gefühl aus, das von Diplomaten und Vertretern im Westen mehr und mehr benutzt wird: „Wir können uns nicht sicher fühlen, wenn wir mit einem Land zusammenarbeiten, das ständig die Menschenrechte verletzt. Wir können China als Partner nicht vertrauen.“



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