Japaner durchfliegen demonstrativ Luftraum an Senkaku-Inseln

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Japan ist offenbar entschlossen, die "Luftüberwachungszone" und Drohungen der Chinesen zu ignorieren.
Epoch Times28. November 2013

Japanische Flugzeuge absolvierten am Donnerstag offiziell einen Patrouillenflug im Luftraum über den Senkaku-Inseln. Zu Zwischenfällen kam es nicht, erklärte ein japanischer Regierungssprecher, laut Spiegel-Online. „Besondere Reaktionen" der chinesischen Seite blieben aus. Die Flüge der japanischen Luftwaffe und Küstenwache seien vorher nicht an China gemeldet worden. Peking habe keine eigenen Flugzeuge geschickt.

China hatte am 22. November im Ostchinesischen Meer eine Luftüberwachungszone ausgerufen und angekündigt „Verteidigungsmaßnahmen“ gegen Flugzeuge zu ergreifen, die die Zone unangemeldet durchfliegen. Die Zone schließt auch die japanischen Senkaku-Inseln ein, die vom chinesischen Regime in der Vergangenheit hartnäckig beansprucht wurden. Die japanische Regierung forderte auch Japans Fluggesellschaften auf, die Zone zu ignorieren.

Auch US-Bomber machten den Testflug

Die USA, deren Standpunkt im Streit um die Senkaku-Inseln längere Zeit nicht klar war, hatten sich bereits am Dienstag demonstrativ auf die Seite ihres Verbündeten Japan gestellt, als sie mit zwei B-52 Bombern unangekündigt durch den umstrittenen Luftraum flogen.

Im Streit um die Senkaku-Inseln hatte Japans Premier Shinzo Abe bereits im vergangenen Monat den Befehl gegeben, alle fremden Drohnen abzuschießen, die der Aufforderung, Japans Luftraum zu verlassen, nicht nachkommen. Die Chinesen kündigten daraufhin an, einen eventuellen Drohnenabschuss als Kriegsakt zu betrachten. Dass sie die Inseln nun zum eigenen Luftraum erklärten, ist eine weitere Steigerung der Provokation.

USA schicken Vizepräsident als Vermittler

“Wir sind über den Schritt der Chinesen sehr besorgt, denn er wirft Fragen auf über ihre Absichten”, so ein Sprecher des Weißen Hauses auf einer Pressekonferenz am gestrigen Mittwoch.

Die Senkaku-Inseln werden auf dem Besuch der US-Vizepräsidenten Joe Biden im Asien-Pazifik-Raum nächste Woche ein Thema sein. Auf seiner Agenda steht die Frage, warum China die „Luftüberwachungszone“ einrichtete und warum gerade jetzt. Biden wird Chinas Staatschef Xi Jinping, Japans Premier Shinzo Abe, den südkoreanischen Präsidenten Park Guen-hye und Taiwans Premier Jung Hong-won treffen. Laut dem US-Regierungssprecher werde Biden seine Gesprächspartner  auf ein "entstehendes Verhaltensmuster" hinweisen, das von Chinas Nachbarn als "beunruhigend" empfunden werde.

Falls es zu einem bewaffneten Konflikt um die Senkaku-Inseln käme, hätte dieser wahrscheinlich Auswirkungen im gesamten Asien-Pazifik-Raum, weil China mit seinen meisten Nachbarn im Territorialstreit steckt – von Indien bis zu Vietnam, Taiwan, den Philippinen und Malaysia.

Ablenkung von interner Krise?

Die Ankündigung der „Flugüberwachungszone“ kam nur einen Tag nach einer verheerenden Pipeline-Explosion, die am Freitag, dem 22. November die ostchinesische Metropole Qingdao erschütterte: Laut inoffiziellen Berichten von Augenzeugen starben über 100 Menschen, als die unterirdische Erdöl-Leitung des Betreibers Sinopec auf einer Länge von 3,5 Kilometern explodierte. Die Berichterstattung über das Unglück wurde vom Propagandaministerium auf kleiner Flamme gehalten.

Beobachter innerhalb Chinas gehen davon aus, dass das Regime den Streit mit Japan absichtlich anfachte, um von den eigenen Problemen abzulenken. So schrieb der bekannte chinesische Blogger und Fernsehmoderator, Tian Junqi, noch am Tag der neuen „Flugüberwachungszone“ auf Weibo: „Die Regierung fängt jetzt wieder an, wegen der japanischen Inseln großes Theater zu machen, um den Fokus von der Explosion in Qingdao abzulenken.“



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