Mehr als 100.000 Euro Entschädigung für verstorbenes Baby verlangt

Am 1. Mai 2008 starb der fünf Monate alte Yi Kaixuan aus der Provinz Gansu an Nierensteinen und Harnsteinen nach fünf Monaten Fütterung mit verseuchtem Milchpulver.
Titelbild
(Epoch Times)
Von und 20. Oktober 2008

Er sei laut offiziellem Bericht das erste Todesopfer des verseuchten Sanlu-Milchpulvers. Seit seiner Geburt am 14. November 2007 hat der kleine Kaixuan ununterbrochen das Sanlu-Folgemichpulver getrunken, das seine Eltern in der Sonderverkaufsstelle der Firma Sanlu in ihrem Heimatort gekauft haben.

Als Kaixuan vier Monate alt war, schrie er oft beim Wasser lassen. Es kam immer nur sehr wenig Urin heraus. Er nahm auch immer weniger Milch zu sich. Das Krankenhaus konnte zunächst nicht feststellen, woran die Ursache lag. Kaixuan ging es immer schlechter. Sein Bauch schwoll an und er konnte kaum Wasser lassen.

Am 28. April 2008 wurde bei der Ultraschall-Untersuchung festgestellt, dass sich seine beiden Nieren vergrößert hatten und zuviel Flüssigkeit enthielten. Die Blase war nicht gefüllt. Am 30. April sprachen die Ärzte des Ersten Krankenhauses der Universität Lanzhou von Nierensteinen und Nierenschwäche. Kaixuan wurde als Schwerkranker eingestuft und ständig beobachtet. Weitere Untersuchungen stellten noch Harnsteine auf beiden Seiten und Schwäche mehrerer Organe fest. Noch vor der Operation starb der kleine Yi Kaixuan. Vom Auftauchen der Symptome bis zum Tod hat es noch nicht einmal zehn Tage gedauert.

Diese tragische Geschichte erzählten die Eltern des kleinen Kaixuans der Epoch Times am Telefon.

Die Krankheit ihres Sohnes war immer ein unlösbares Rätsel für das Ehepaar. Erst der Sanlu-Milchpulverskandal hat den beiden die Antwort gegeben. Kaixuans Eltern war sofort klar, dass die Sanlu-Folgemilch ihren Sohn getötet hat. Sie haben der lokalen Behörde über den Tod von Kaixuan berichtet. Am 15. September hat das Gesundheitsamt der Provinz Gansu bestätigt, dass der Tod von Yi Kaixuan mit dem „Sanlu“ Milchpulver zu tun hat.

Schadensersatzklage gegen Sanlu

Auf den Rat von Freunden hin erhoben Kaixuans Eltern am 13. Oktober beim Mittleren Volksgericht der Stadt Lanzhou eine Schadensersatzklage gegen die Milchpulverfirma Sanlu und verlangten mehr als eine Millionen Yuan (rund 100.000 Euro) Entschädigung. „Das Wichtigste dabei ist die Gerechtigkeit. Nicht nur die gewissenlosen Händler des giftigen Milchpulvers sollen bestraft werden, sondern die normalen Verbraucher und die Behörden sollen gewarnt werden,“ sagt der Vater Yi Yongsheng der Epoch Times.

Bisher ist die Klage noch nicht offiziell angenommen worden. „Das Gericht sagte, dass sie die Unterlagen den zuständigen Behörden vorgelegt hätten und noch auf eine Anweisung warten, weil der Fall eine große gesellschaftliche Wirkung hat und die Anzahl der davon Betroffenen auch sehr groß ist,“ sagte der Anwalt Dong Junming aus Shanghai, der den Fall Kaixuans vertritt, gegenüber der Epoch Times.

Dong übernahm am 3. Oktober die Mandantschaft. Nach der Beweissammlung reichte er am 13. Oktober die Klage beim Mittleren Volksgericht der Stadt Lanzhou ein. In der Klage verlangen die Eltern von Sanlu neben einer öffentlichen Entschuldigung noch die Erstattung der Kosten für die Behandlung, das Essen im Krankenhaus, die Fahrt, die Übernachtung, die Nahrungsergänzung, die Pflege, den entgangenen Lohn und die Bestattung. Insgesamt 89.844,57 Yuan. Dazu kommt noch das Schmerzensgeld von einer Million Yuan. Das sind insgesamt 1.089.844,57 Yuan (rund 109.000 Euro).

Dong ist auch von der Todesursache des kleinen Kaixuans und den Ansprüchen seiner Mandanten überzeugt. Er sagt: „Der Sachverhalt ist klar. Yi Kaixuan ist wegen der Einnahme vom „Sanlu“ Milchpulver gestorben, das hat das Gesundheitsamt von Gansu schon bestätigt. Die rechtlichen Grundlagen sind ausreichend. Nach dem chinesischen bürgerlichen Recht ist das Lebensrecht und der Körper unantastbar, dieses Recht wird von den Gesetzen geschützt. Auch in dem Gesetz der Produktqualität steht ganz klar: wenn dem menschliche Körper oder dem Leben eines Menschen wegen der Qualität der Produkte geschadet wird, müssen die Hersteller und Vertreiber dieser Produkte entsprechend die Entschädigung übernehmen. Dazu gibt es noch das Verbraucherschutzgesetz und die Nahrungsmittelsicherheitsgesetze.“

Noch unklar ist, wann und ob die Klage vom Gericht angenommen wird. Kaixuans Eltern sind in tiefer Trauer. Die Mutter hat innerhalb kurzer Zeit mehr als zehn Kilogramm abgenommen. Sie konnte sich nicht mit dem Verlust ihres Kindes abfinden.

(Epoch Times)
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