MERICS eröffnet Think Tank für aktuelle China-Studien in Berlin

Titelbild
Prof. Dr. Sebastian Heilmann, Direktor des Mercator Institute for China Studies, MERICS, in BerlinFoto: MERICS
Von 14. November 2013

„Wir sind ein Forschungsinstitut und kein Freundschaftsinstitut“, betonte Prof. Dr. Sebastian Heilmann bei der Vorstellung von MERICS, der Neugründung der Mercator-Stiftung. MERICS steht für „Mercator Institute for China Studies“ und will Forschung, Wissenstransfer in Politik und Gesellschaft sowie Austausch miteinander verbinden. Das zeitgenössische China wird in verschiedenen Themenfeldern betrachtet und die Erkenntnisse sollen transparent zeitnahe auf der Webseite der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

„Wir sind gemeinnützig und machen keine kommerzielle Beratung“, erklärte Heilmann weiter, „und natürlich sind wir politisch neutral, unsere Mission ist die Analyse. Und wir haben einen Öffentlichkeitsauftrag.“  

Heilmann, der bisher in Trier Professor für Politisches System und Wirtschaftsreformen in China war, und der ein erfahrener Chinakenner ist, beschrieb mit offensichtlicher Verve und Freude seine neue Aufgabe. Es gibt laut Heilmann nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa einerseits eine Unkenntnis und ein Desinteresse an dem zeitgenössischen China, andererseits eine ziemlich verbreitete Furcht vor China.

Der Unkenntnis könnte und möchte dieses Institut abhelfen und eine Führungsposition in den kommenden drei Jahren erreichen für die Themen: Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Medien, Gegenwartskultur, Innovation und Umwelt im zeitgenössischen China. Und da es an einer fundierten öffentlichen Debatte zu China mangelt, will MERICS genau dort tätig werden.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen firm sein in Deutsch, Englisch und Chinesisch. Alle Veröffentlichungen werden auf Deutsch und Englisch auf der Webseite zu finden sein, und – das ist noch im Aufbau – eine Kurzfassung auf Chinesisch.      

Ein Aufstöhnen ging durch den Raum, als der Standort in der Klosterstraße 64 in der Nähe der Jannowitzbrücke zur Sprache kam. Die Entfernung zur dort angesiedelten chinesischen Botschaft entspricht in der Luftlinie etwa der Entfernung zwischen der amerikanischen Botschaft und dem Bundeskanzleramt. Ein Nebenthema.

Wichtiger ist, dass internationale Konferenzen, Workshops und Hintergrundgespräche weitere Plattformen für Analysen und Diskussionen bieten werden. MERICS will auf diese Weise die öffentliche Debatte über China bereichern. „Damit sollen die Grundlagen für eine bessere Urteilsfähigkeit in Fragen zum heutigen China geschaffen werden – vor allem bei Entscheidungsträgern in Deutschland“, sagte Prof. Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator, bei der Vorstellung von MERICS in Berlin. „Dafür investieren wir in den kommenden fünf Jahren 18,4 Millionen Euro.“

Der frische Wind wehte heute spürbar durch den Raum im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin am Schiffbauerdamm. Von Mitte kommenden Jahres an will MERICS  sein internationales Fellowship-Programm starten, um meinungsprägende Forscher und Politikberater aus China, Europa und den USA in die Arbeit des Instituts einzubinden. Man wird sich die Adresse von MERICS in Berlins Mitte in der Klosterstraße 64 merken müssen.

www.merics.org



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