NGOs in Sorge

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Foto: Song Bilong/ The Epoch Times
Von 6. Februar 2010

Taipeh, Taiwan – Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng ist seit einem Jahr verschwunden. Eine Gruppe taiwanischer Nichtregierungsorganisationen traf sich für eine Pressekonferenz, um Gao zu unterstützen und die Kommunistische Partei China (KPCh) wegen ihrer Missachtung der Menschenrechte zu verurteilen.

In den Jahren zuvor war Gao verhaftet und gefoltert worden, weil er die Rechte derjenigen, die wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, verteidigt hatte. Zu ihnen gehörten auch Anhänger der spirituellen Bewegung Falun Gong.

Nach seiner Verhaftung und seinem Verschwinden am 4. Februar 2009 tauchte kürzlich als erste Nachricht die Aussage eines Polizeibeamten auf, der seinem Bruder Gao Zhiyi mitteilte, dass „Gao Zhisheng sich am 9. September 2009 verirrt habe und verschwunden sei.“

Am 3. Februar trafen sich die Leiter mehrerer NGOs an der nationalen taiwanischen Universität Alumni Club in Taipeh, um das chinesische Regime öffentlich dazu aufzufordern, den Aufenthaltsort Gao Zhishengs bekannt zu geben. Sie appellierten, es Gaos Rechtsanwalt und seiner Familie zu ermöglichen, ihn zu besuchen.

Zu den Anwesenden auf der Pressekonferenz gehörten Rechtsanwalt Yong-cheng Kao, Repräsentant des Komitees für den Schutz der Menschenrechte des Taipeh Anwaltsvereins, Ku Li-hsiung, Vorsitzender der Stiftung für Justizreformen, Tsai Chi-hsun, Generalsekretär der taiwanischen Vereinigung für Menschenrechte und andere.

In großer Sorge

Auch in der internationalen Gemeinschaft hat Gaos Verschwinden große Sorge ausgelöst. Susan Stevenson, Sprecherin der Botschaft der Vereinigten Staaten in Peking, sagte am Mittwoch: „Wir machen uns immer wieder große Sorgen um das Wohlergehen und den Aufenthaltsort von Herrn Gao, sowohl in Washington als auch in Peking.“

Pekings erste Auskunft zum Aufenthaltsort Gaos kam am 21. Januar, als Ma Zhaoxu, Sprecher des chinesischen Außenministeriums, erklärte: „Die rechtlich zustehenden Behörden haben über diesen Fall entschieden und man sollte meinen, dass diese Person nach chinesischem Recht dort ist, wo sie sein sollte.“

Dr. Yang Jianli, einer der Leiter der prodemokratischen Bewegung Chinas im Jahr 1989, bezeichnete diese Antwort als Ausrede. Gao ist der schlimmsten aller Verfolgungen gegen chinesische Menschenrechtsanwälte ausgesetzt und was seine Verfolgung angeht, sollte ein Verfahren angestrengt werden. Die Polizeibeamten, die das Gesetz vergewaltigt haben, sollten ermittelt werden.

Tashi Tsering, Vorsitzender des Tibetischen Jungendkongresses Taiwan, erklärte, er unterstütze das chinesische Volk in seinem Kampf für die Menschenrechte und rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich anzuschließen und diese Bemühungen zu unterstützen.

NTDTV-Video (engl.) Chinese Human Rights Lawyer Gao Zhisheng Still Missing After a Year

Bei Ling, Essayist und Dichter im Exil, sagte, dass die grausame und unmenschliche Verfolgung, die Gao erleide, das Schlimmste sei, wovon er jemals gehört habe. Er rief die taiwanische und internationale Gemeinschaft dazu auf, „sich darum zu kümmern, wo Gao ist und ob er immer noch unmenschlicher Behandlung ausgesetzt ist.“

Feng-Yi Chang, Polizeisekretär der taiwanischen Arbeitsfront, sprach darüber, dass er Zeuge bei den Veränderungen geworden sei, die zur Demokratie in Taiwan führten. Die KPCh verfolge die Menschenrechtsaktivisten mit noch brutaleren Mitteln, als irgendetwas, das er in der Vergangenheit erlebt habe, erklärte er. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass das chinesische Volk einen Wechsel der Partei erlebe und so eine besseres Leben in Freiheit und Demokratie führen könne.

Die Konferenz rief die KPCh auch dazu auf, es den chinesischen Menschenrechtsaktivisten und ihren Familien zu ermöglichen, ihre Meinung frei zu äußern und ihre Rechte auszuüben, ohne schikaniert, eingeschüchtert, verhaftet, gefoltert oder eingekerkert zu werden.

 

Originalartikel auf Chinesisch: 高智晟失踪1年 台NGO呼吁国际协寻

Artikel auf Englisch: Taiwanese NGOs Concerned About Gao Zhisheng

 

Foto: Song Bilong/ The Epoch Times


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