Polizei bedroht wiederholt Menschenrechtsanwalt in Shanghai

Menschenrechtspreisträger des Deutschen Richterbundes, Zheng Enchong, wird erneut zum Opfer gemacht. Brutale Taktiken wie bei der Unterdrückung von Falun Gong.
Titelbild
(Epoch Times Archive)
Von 23. Juni 2009

Die Polizei von Shanghai hat am 18. Juni zum 62. Mal den Menschenrechtsanwalt Zheng Enchong vorgeladen. Zheng wurde einer gewalttätigen Leibesvisitation unterworfen und gezwungen sich auszuziehen.

Zheng hatte das Büro 610 der Kommunistischen Partei Chinas angeklagt, alle Formen von Brutalität gegenüber Falun Gong-Praktizierenden und der allgemeinen Öffentlichkeit auszuführen.

Die Shanghaier Polizei lud Zheng Enchong wegen einer sogenannten finanziellen Ermittlung vor. Zheng wurde neun Stunden lang eingesperrt. In der Nacht seiner Entlassung, kontaktierte er die „Epoch Times“.

Er berichtete, dass er am 18 Juni um 9:30 Uhr von dem Staatssicherheitsbeamten Shi Jinrong in einen besonderen Verhörraum in der Zhabei-Bezirks-Polizeiwache gebracht wurde. Zwei Polizisten, Yao Encai und Dan Jianguo, führten sofort eine gewalttätige, zwanzigminütige Leibesvisitation durch.

„Sie versuchten mich zu bedrohen“, erinnert sich Zheng. Er berichtete, dass sie ihn zunächst fünfmal ins Gesicht schlugen, dreimal mit Fäusten auf seinen Hinterkopf einschlugen und dann versuchten seine Lippen und Augen mit Zigaretten zu verbrennen. Nachdem sie mit Gewalt seine Hose und Hemd ausgezogen hatten, zwangen sie ihn dazu, fünfzehn Minuten lang nur in Unterwäsche zu stehen.

Der Beamte Zhang Qin schrieb auch ein Protokoll des Verhörs, das Zheng unterschreiben sollte. Dabei traf er jedoch auf Zhengs ernsthafte Weigerung.

Zehnter Jahrestag der Gründung des „Büro 610″

Zheng Enchong wies darauf hin, dass der Haupttäter solcher Belästigungen das Büro 610 ist – das ursprünglich zum Zwecke der Unterdrückung von Falun Gong organisiert worden war. Er enthüllte, dass an dem Tag, an dem er vorgeladen worden war, der zehnte Jahrestag der Gründung des Büro 610 war. An diesem Tag wurden viele Bittsteller verhaftet und die KPCh war auf der Hut.

Zheng wurde das Ziel Nummer eins des Shanghaier Büros 610. Der Stellvertretende Vorsitzende des politischen Rechtsausschusses der KPCh des Zhabei Distrikts, Zhang Jianguo, „bediente persönlich den Fahrstuhl und schickte mich in den speziellen Verhörraum im zweiten Stock“, sagte Zheng.

„Die KCPh unterdrückt die Shanghaier Unterstützer und Teilnehmer der 4. Juni-Bewegung mit denselben Taktiken, die sie für die Unterdrückung von Falun Gong benutzen. Diese Herangehensweise taucht immer öfter auf.“

Zhengs Ehefrau Jiang Meili appellierte wegen Zheng Enchongs Sicherheit und persönlicher Freiheit an die Öffentlickeit.

Verbrechen und Korruption trotz Hausarrest entlarven

Zheng Enchong, ein ehemaliger Menschenrechtsanwalt in Shanghai, wurde im Jahr 2003 ohne Rechtsgrundlage für drei Jahre eingesperrt, nachdem er die betrügerische Absprache zwischen Zhou Zhengyi (ehemaliger Parteichef der KPCh und damals wegen Korruption verurteilt) und der Shanghaier Parteigruppe der KPCh, angeführt vom ehemaligen Führer des Regimes Jiang Zemin, aufgedeckt hatte.

Nach seiner Entlassung am 5. Juni 2006 folgte die Postierung dutzender Zivilbeamter rund um seinen Wohnsitz durch die Sicherheitskräfte der KPCh. Er wurde beschränkt darin, auszugehen, nach Arbeit zu suchen, oder überhaupt an anderen Aktivitäten teilzunehmen um seine finanziellen Ressourcen zu sichern. Dies war das 62. Mal seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis, dass er von der Polizei vorgeladen wurde.

Zheng Enchong enthüllt weiterhin die Verbrechen und die Korruption der Shanghaier Parteigruppe der KPCh. Er kündigte öffentlich den Austritt aus den Organisationen der KPCh an, in denen er zuvor Mitglied war. Er ruft auch das chinesische Volk dazu auf, aus der Kommunistischen Partei Chinas und den ihr angehörenden Organisationen auszutreten.

Als am 9. Dezember 2005 der 8. Menschenrechtspreis vom Deutschen Richterbund in Berlin an Zheng Enchong verliehen wurde, bemerkte Joachim Gauck, der erste Sonderbeauftragte für die Stasiunterlagen der ehemaligen DDR: „Wir zeichnen ihn aus, weil wir nur zu gut wissen, dass es für einen Anwalt in seinem Umfeld in Shanghai leichtere und bessere Arten gibt, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wir wissen, dass er etwas von Bürgerrechten und Menschenrechten versteht“.

Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/18378/

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