Gegen geplantes Sicherheitsgesetz: Tausende demonstrieren in Hongkong – Polizei setzt Tränengas ein

Spezialtruppen der Polizei schossen in Hongkong mit Tränengasgranaten auf Teilnehmer einer Demonstration gegen das neue Sicherheitsgesetz. Nach dem WIllen Pekings soll das neue Gesetz ab sofort gelten.
Epoch Times24. Mai 2020

Die Pekinger Pläne für ein neues Sicherheitsgesetz für Hongkong haben zu den schwersten Konfrontationen zwischen pro-demokratischen Demonstranten und Sicherheitskräften in der chinesischen Sonderverwaltungszone seit Monaten geführt. Die Polizei ging am Sonntag mit Tränengas, Pfefferspray und Wasserwerfern gegen tausende Demonstranten vor, die zu einem ungenehmigten Protestmarsch zusammengeströmt waren. Mindestens 40 Menschen wurden nach Polizeiangaben festgenommen.

Das neue Gesetz war am Freitag zu Beginn der alljährlichen Tagung des Nationalen Volkskongresses in Peking auf den Weg gebracht worden. Es soll „Separatismus“ und „Aufruhr“ in Hongkong verbieten und ist eine Reaktion auf die monatelangen Massenproteste in der Sonderverwaltungszone im vergangenen Jahr.

Pro-demokratische Aktivisten und Politiker befürchten, dass durch das Gesetz die Bürgerrechte in Hongkong massiv eingeschränkt werden sollen. Mit der Demonstration am Sonntag setzten sich die Demonstranten auch über geltende Auflagen zur Bekämpfung der Wuhan-Lungenseuche hinweg, die Versammlungen von mehr als acht Menschen verbieten.

„Ich habe große Angst, aber ich muss trotzdem dabei sein“, sagte die 23-jährige Demonstrantin Christy Chan der Nachrichtenagentur AFP. Die Demonstranten riefen „Befreit Hongkong, die Revolution unserer Zeit!“. Viele Teilnehmer trugen Schilder mit der Aufschrift: „Der Himmel wird die Kommunistische Partei Chinas vernichten.“ Auch US-Flaggen wurden geschwenkt.

Die Polizei forderte die Demonstranten auf, sich zu zerstreuen, bevor sie gewaltsam vorging. Manche Demonstranten nutzten Regenschirmen und anderen Gegenständen um sich vor den Sicherheitskräften zu schützen.

Die Massenproteste hatten sich im vergangenen Jahr über sieben Monate hingezogen und waren immer wieder in gewalttätige Konfrontationen mit der Polizei gemündet. Seit Jahresbeginn waren die Proteste stark abgeflaut, unter anderem infolge der von den Hongkonger Behörden erlassenen Corona-Restriktionen.

Gesetz soll sofort gelten

Mit seinen Plänen für das neue Sicherheitsgesetz goss Peking nun neues Öl ins Feuer. Das Gesetz bezieht sich auf einen Artikel der Hongkonger Verfassung, wonach die Sonderverwaltungszone durch Gesetze dafür zu sorgen hat, dass „Subversion“ gegen die Regierung in Peking unterbunden wird.

Eine solche Gesetzgebung wurde in Hongkong aber nie verabschiedet. Ein Anlauf dafür war 2003 im Parlament der Sonderverwaltungszone fallen gelassen worden, nachdem eine halbe Million Menschen dagegen auf die Straße gegangen waren. Peking will das Gesetz nun unter Umgehung des Hongkonger Parlaments in Kraft setzen. Der Nationale Volkskongress – das oberste chinesische Gesetzgebungsorgan – soll am Donnerstag darüber abstimmen.

Peking versuchte bereits mehrfach durch initiierte Gesetzesänderungen unter Nutzung pekingtreue Regierungs- und Parlamentsvertreter in Hongkong seinen Einfluss auf Hongkong zu erweitern. Durch Massenproteste in Hongkong konnte die Bevölkerung mehrfach solche Gesetzesveränderungen abwehren. Im Sommer 2019 versuchte die Hongkongs Regierung ein Auslieferungsgesetz einzuführen. Das Gesetz hätte es erlaubt, dass mutmaßliche Kriminelle auf das chinesische Festland gebracht werden können, damit sie dort vor Gericht gestellt werden können.

Das Vorhaben sorgt auch international für Kritik und Sorgen. Die EU und die USA zeigten sich alarmiert. Nach dem Willen Pekings soll das Gesetz „ohne die geringste Verzögerung“ angewendet werden, wie Außenminister Wang Yi ankündigte. Es sei „notwendig“, nachdem die Hongkonger Proteste im vergangenen Jahr „Chinas nationale Sicherheit ernsthaft gefährdet“ hätten.

Aktivisten fordern Beistand aus dem Ausland

Die Demokratiebewegung sieht in dem Gesetzesvorhaben einen massiven Eingriff in den halbautonomen Status der Finanzmetropole. Der ehemaligen britischen Kronkolonie waren bei ihrer Übergabe an China 1997 unter dem Grundsatz „Ein Land, zwei Systeme“ für 50 Jahre Sonderrechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit gewährt worden.

Wegen des Sicherheitsgesetzes fordern Vertreter der Demokratiebewegung Beistand aus dem Ausland, unter anderem in Form von Strafmaßnahmen gegen Peking. Deutschland und die EU sollten zudem „Bestimmungen zu Menschenrechten in Hongkong in künftige Handelsverträge mit China aufnehmen“,  schrieben die Aktivisten Joshua Wong und Glacier Kwong in der „Welt am Sonntag“. (afp/al)

 



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Viele bezeichnen ihr berufliches oder soziales Umfeld metaphorisch als „Schlachtfeld“ – doch für die KP China bedeutet es Krieg im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Partei, die die Regierung Chinas stellt, vertritt den Grundgedanken der „uneingeschränkten Kriegsführung“: „Einfach ausgedrückt, Schwarzkopf [Oberbefehlshaber der multinationalen Streitkräfte des Golfkriegs] + Soros + Morris [Schöpfer des Morris-Wurm-Computervirus] + bin Laden? Das ist unsere wahre Karte, die wir ausspielen“, so zwei chinesische Oberste, die „Erfinder“ der „Uneingeschränkten Kriegsführung“.

Der Schlüsselpunkt dazu sind nicht unbedingt die unter Waffen stehenden Streitkräfte, sondern die „Generalisierung von Krieg“ für jeden chinesischen Landesbürger. „Uneingeschränkte Kriegsführung“ meint, dass „alle Waffen und Technologien nach Belieben eingesetzt werden können; was bedeutet, dass alle Grenzen zwischen Krieg und Frieden, zwischen militärischer Welt und ziviler Welt aufgebrochen werden.“

Es werden Methoden verwendet, die sich über Nationen hinweg erstrecken und verschiedene Bereiche benutzen. Finanzmärkte, der Handel, die Medien, internationales Recht, der Weltraum und viele mehr sind potenzielle Schlachtfelder. Zu den Mitteln des Kampfes gehören das Hacken von IT-Systemen, Terrorismus, biochemische Kriegsführung, ökologische Kriegsführung, atomare Kriegsführung, elektronische Kriegsführung, die Verbreitung von Drogen, Geheim- und Nachrichtendienste, Schmuggel, psychologische Kriegsführung, Ideologie, Sanktionen und so weiter. Darum geht es im 18. Kapitel dieses Buches.

Hier weitere Informationen und Leseproben.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6, Drei Bände 1-3: 978-3-9810462-6-7. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich in unserem neuen Online-Buch-Shop, bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Das Buch gibt es auch als E-Book und als Hörbuch

Das E-Book gibt es in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI. Das Hörbuch bieten wir im MP3-Format zum Download an. Einzeln kostet jeder Band 17,90 Euro, alle drei Bände sind im Moment noch zum Sonderpreis von 43,00 Euro zu erwerben. E-Books und Hörbücher sind in unserem neuen Online-Buch-Shop oder direkt beim Verlag der Epoch Times bestellbar – Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion