Sacharow-Preisträger Hu Jia aus China wieder für Friedensnobelpreis vorgeschlagen

Titelbild
Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng (links) und Hu Jia (rechts), beide noch in Freiheit, am 28. Dezember 2005. (The Epoch Times)
Epoch Times5. Juli 2009

„Chinas Ministerium für öffentliche Sicherheit ist Tag für Tag der Urheber von Katastrophen in Bezug auf die Menschenrechte!“ Das sagte der chinesische Umwelt- und Menschenrechtsaktivist Hu Jia im November 2007 in einem Telefongespräch mit der Kommission für Menschenrechte des Europäischen Parlaments, das live in die Sitzung eingespielt wurde.

„Aktivisten werden in China unter Hausarrest gestellt, sobald sie sich für die Menschenrechte aussprechen. In China werden Millionen von unschuldigen Menschen verfolgt. Sie werden geschlagen und in Untersuchungsgefängnissen, Gefängnissen oder sogar psychiatrischen Anstalten festgehalten.“ Wenige Wochen nach diesen öffentlichen Äußerungen wurde Hu Jia festgenommen.

Jetzt wurde bekannt, dass Hu Jia, der schon im letzten Jahr für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde, auch in diesem Jahr wieder nominiert wurde.

Im Dezember 2007 nahm Hu Jia an vielen sozialen Bewegungen teil und setzte sich für die Menschenrechte ein. Das chinesische Regime nahm ihn fest unter der Anschuldigung, „die Staatsmacht stürzen zu wollen“. Er wurde im März 2008 zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt.

Nachdem Hu im September 2008 für den Friedensnobelpreis nominiert wurde, hat das chinesische Regime laut Bericht von AFP vom 9. Oktober 2008 das Preiskomitee aufgefordert, den Preis nicht an einen „Kriminellen“ zu vergeben.

Im Jahre 2008 schlug die Nobel-Stiftung einen weiteren Chinesen für den Friedensnobelpreis vor, den Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng. Als der Preis jedoch schließlich dem früheren Präsidenten Finnlands, Marrti Ahtissari, verliehen wurde, erhoben sich kritische Stimmen, denen zufolge die Nobel-Stiftung dabei versagt habe, den Akzent auf die Unterdrückung Tibets und der Menschenrechtsaktivisten zu setzen. Anwalt Gao Zhisheng wurde am 4. Februar dieses Jahres an einen unbekannten Ort entführt.

Ebenfalls im Jahr 2008 entschied das Europäische Parlament – trotz Drohungen von chinesischer Seite -, Hu Jia mit dem „Sacharow-Preis für geistige Freiheit“ zu ehren. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich an außergewöhnliche Persönlichkeiten verliehen, die gegen Intoleranz, Fanatismus und Unterdrückung kämpfen.

Nach Berichten der Nobel-Stiftung vom 22. Juni wird der Gewinner des Friedensnobelpreises zwischen dem 5. und 12. Oktober bekannt gegeben. In diesem Jahr wurden 205 Menschen und Vereinigungen für den
Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Das ist ein Rekord.

Zu den für den Friedensnobelpreis nominierten Personen gehören auch der Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, der französische Präsident Nicolas Sarkozy und Ingrid Bétancourt, die ehemalige französische Geisel in Kolumbien. (rls)

 



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