Spionage für Chinas Regime in Schweden

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Eine Gruppe demonstrierender Uiguren in Schweden.Foto: NTD Television
Epoch Times13. Februar 2013

Während des Kalten Kriegs wehrte sich Schweden gegen Spione des Ostblocks. Doch jetzt sind es andere Player.

Der Generaldirektor des schwedischen Sicherheitsdienstes, Anders Thornberg, bestätigte kürzlich, dass heute mehr als 15 Länder Spione in Schweden haben. Darunter Russland, Iran und China.

Und sogar aus den Reihen erklärter Regime-Gegner, so Schwedens Sicherheitsdienst, werden Agenten rekrutiert.

Der Uigure Babur Maihesuti wurde im September 2010 zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnis verurteilt wegen „illegaler Spionagetätigkeit“ für das chinesische Regime.

Der Mann hatte Uiguren-Organisationen in Schweden, Norwegen, Deutschland und den USA ausspioniert.

Durch die Teilnahme an Meetings und persönliche Kontakte war er an bestimmte Informationen gekommen. Er zielte ab auf den Sprecher des Weltkongresses der Uiguren in Schweden. Dieser war überrascht, wütend und traurig zugleich, dass jemand, den er als Freund betrachtet hatte, in Wirklichkeit ein Spion war.

[Dilxat Rexit, Sprecher, Weltkongress der Uiguren in Schweden]:
„In Schweden hat Babur Informationen über meine Familie, meine Finanzsituation, mein Netzwerk und meine Tätigkeiten gesammelt und der chinesischen Botschaft gemeldet. Mit diesen Informationen haben sie in und außerhalb Chinas totale Kontrolle über mein persönliches Leben. Sie können mich beliebig angreifen.“

Der Spion hat die Informationen einem ehemaligen Diplomaten, Zhou Lulu, von der chinesischen Botschaft in Schweden und einem chinesischen Journalisten, Lei Da, von der People’s Daily gegeben. Beide waren tätig für den chinesischen Geheimdienst.

Politische Aktivitäten des Weltkongresses der Uiguren, was bei Meetings von wem gesagt wurde. Persönliche Informationen wichtiger Personen, Gesuche um politisches Asyl, Reisedaten, Telefonnummern – alles wurde an Chinas Regime weitergeleitet.

Im Gegenzug bekam Babur Maihesuti Geld und persönliche Gefälligkeiten. So erhielt seine Frau ein Visum und seiner Schwiegertochter wurde ein Job gegeben.

Die Uiguren sind eine Volksgruppe aus Chinas autonomer Region Xinjiang, die reich an Bodenschätzen ist. Vom Regime wird die Volksgruppe unterdrückt.

[Dilxat Rexit, Sprecher, Weltkongress der Uiguren in Schweden]:
„Das bedeutet auch, dass es für Chinesen sehr schwierig ist, Zugang zu den Uiguren zu finden und Informationen über unsere Bewegungen im Ausland zu erhalten. Also benutzen sie Uiguren und bestechen Leute mit schwachem Charakter.“

Der chinesische Diplomat und der Journalist konnten wegen ihrer Immunität nicht befragt werden. Sie wurden beide aus Schweden ausgewiesen.

Chinas Regime nimmt bei seiner Spionage insbesondere diese fünf Gruppen ins Visier: Tibeter, Uiguren, unabhängige taiwanesische Gruppen, Demokratieaktivisten und Falun Gong. Das Regime erhofft sich so mehr Kontrolle über diese Gruppen.

NTD News, Stockholm.



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