Taliban in Pakistan: „Es gab keine Friedensverhandlungen in China“

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Ein afghanischer Polizist in Kundus am 23. Mai: Die Taliban haben Gerüchte dementiert, sie hätten in China Gespräche mit Pakistan geführt.Foto: Shah Marai/AFP/Getty Images
Von 26. Mai 2015

Die Taliban haben Berichte dementiert, wonach sie in China Friedensverhandlungen mit Pakistan geführt haben.

Laut dem Wall Street Journal hielt die Kommunistische Partei Chinas am 19. und 20. Mai ein Treffen zwischen Talibans und der pakistanischen Regierung ab. Ort des mutmaßlichen Geschehens: Urumqi in Nordwestchina. Die Gespräche waren angeblich vom pakistanischen Geheimdienst Inter-Services (ISI) eingefädelt worden. Dieser berichtete, eine vierköpfige Delegation der Taliban habe sich mit hochrangigen Mitgliedern des Friedensrates von Afghanistan getroffen.
Die Taliban dementierten nun, dass die Gespräche jemals stattgefunden haben.

„Wir weisen diese Gerüchte entschieden zurück", so Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid in einer Erklärung zum Sender Voice of America am 25. Mai. „Der Feind versucht, durch Propaganda die mangelnde Moral seiner Streitkräfte zu stärken. Laut VOA, haben die Taliban seit April ihre Offensiven in ganz Afghanistan verstärkt und damit den Aufruf der pakistanischen Regierung zu einer Waffenruhe ignoriert.

Chinas geheime Interessen

Sollten die Aussagen der Taliban stimmen, deutet die ganze Aktion auf einen Propaganda-Coup der chinesischen Regierung hin. Schon öfter hatte Chinas kommunistisches Regime ähnliche Taktiken verwendet, um aus dem Konflikten in Afghanistan Profit zu schlagen. Das gewünschte Ziel Chinas ist, die USA als gescheitert und sich selbst als Friedensstifter darzustellen. Dank der regionalen Nähe funktioniert dies recht gut: Sobald Gewalt ausbricht, kann Peking die USA verantwortlich zu machen – und sobald sich die Situation verbessert, die Lorbeeren selbst einstreichen.

Chinas Wirtschaftspläne in der Region spielen dabei eine wichtige Rolle: Pakistan soll Teil der „neuen Seidenstraße“ werden, die von China durch Zentralasien bis nach Europa führt. Infrastrukturprojekte in Pakistan, wie Straßen, Schienennetze und Ölpipelines sind bereits in Planung. Das einzige was dabei stört, sind die separatistischen Bestrebungen islamistischer Extremisten in der Provinz Baluchistan: Ausgerechnet durch das Gebiet der Aufständischen soll die neue Seidenstraße hindurch führen.

Chinas Regime spielt also ein klassisches Spiel, wenn es nun behauptet, Gespräche zwischen den Taliban und afghanischen Beamten arrangiert zu haben: Fortschritte im Friedensprozess würden China Pluspunkte in der Region verschaffen und das Image der USA dort weiter untergraben. „Wahrnehmungs-Management“ nennt man das.

Original-Artikel unter:

http://www.theepochtimes.com/n3/1368252-taliban-says-peace-talks-in-china-never-happened/

(Deutsch von rf)



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