The Munsters? Bo Xilai-Sohn postet Familienfoto auf Facebook

Titelbild
"Eine schrecklich nette Familie“ in jungen Jahren: Bo Xilai, Ehefrau Gu Kailai, Opa Bo Yibo und der kleine Bo Guagua.Foto: Screenshot und Montage Epoch Times
Epoch Times20. August 2013

Am Donnerstag beginnt in China der aufsehenerregendste Prozess in der Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas. Der in Ungnade gefallene „Prinzling“ Bo Xilai, der sogar als Kandidat für das Präsidentenamt gehandelt wurden, steht wegen verschiedener Korruptionsdelikte vor Gericht. Im Vorfeld des Riesen-Prozesses hat nun sein in den USA lebender Sohn Bo Guagua sein Facebook-Profilfoto geändert – dort ist der jüngste Spross der Bo-Familie mit seinem Vater, der unter Mordverdacht stehenden Mutter Gu Kailai und mit seinem Großvater Bo Yibo zu sehen.

Solidarität mit Familie

Der Sohn des gefallenen KP-„Stars“ sagte der New York Times in einem Interview, das er am Tag der Facebook-Profiländerung gab, er habe seinen Vater und seine Mutter seit 18 Monaten nicht gesehen. „Ich kann nur vermuten, unter welchen Bedingungen sie heimlich inhaftiert sind und welche Widrigkeiten sie in der Einsamkeit erleiden”, so Bo Guagua zur New York Times.

Er drückte seine Solidarität mit seinen Eltern aus, die beim chinesischen Regime in Ungnade gefallen sind und hofft, dass sein Vater „die Möglichkeit erhält, seinen Kritikern zu antworten und sich selbst uneingeschränkt zu verteidigen.“

Von Harvard an die Columbia University gewechselt

Bo Guagua begann vor kurzem, Jura an der Columbia Universität zu studieren, ein Studiengang, der ihn rund 80.000 Dollar pro Jahr kostet. Zuvor hatte er ein Masterstudium an der Harvard University gemacht. Dort sei der Boden allerdings zu „heiß“ für ihn geworden, berichten Kommilitonen.

Hat Bo Xilai einen Deal zugunsten seines Sohnes gemacht?

Viele Beobachter in China vermuten, dass Bo Xilai mit der Regimespitze einen „Deal“ gemacht hat: Danach darf sein Sohn in Übersee seine Freiheit genießen und hat Zugriff auf das Vermögen, das sein Vater in den Jahren seiner Karriere als KP-Spitzenpolitiker angehäuft hat.

Man vermutet außerdem, dass Bo Xilai kein ordentliches Gerichtsverfahren nach westlichen juristischen Standards erhält. Seine Verbrechen und das Urteil seien hinter verschlossener Tür sorgfältig mit der Parteispitze abgesprochen. Ein Verfahren, das in China auch in kleineren „politischen“ Fällen ohnehin üblich ist.

Der als Parteichef von Chongqing abgesetzte Spitzenpolitiker Bo Xilai ist Sohn des Revolutionsveteranen Bo Yibo (1908-2007), der einst zu den „acht Unsterblichen“ der kommunistischen Machtelite gehörte und unter Mao dessen Finanzminister war. Bo Xilai gilt als Drahtzieher der Verfolgung der Meditationsbewegung Falun Gong in China und soll mit dem Verkauf von geraubten Organen Falun Gong-Praktizierender ein Vermögen „verdient“ haben. Hinter den Kulissen dürfte es bei seinem Prozess auch um die Frage gehen, wer den Schwarzen Peter für die Verfolgung von Falun Gong bekommt. (fg/rf)

 



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