Wo das Geld der Chinesen versickert

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Die berühmten roten Kuverts mit dem "Glücksgeld" haben schon manchen Chinesen arm gemacht.Foto: Mike Clarke/AFP/Getty Images
Epoch Times9. Oktober 2013

Die zehn Prozent der reichsten Haushalte in China teilen sich 86,7 Prozent des gesamten Vermögens. Im Gegensatz dazu leben 130 Millionen Chinesen von weniger als einem Dollar pro Tag, wie einem Bericht der Weltbank zu entnehmen ist. 

Chinas Netzbürger haben sechs Beispiele zusammengetragen, wie Chinesen ihr Geld verlieren:

1. Die Börse

Statistiken zeigen, dass Chinas Aktienmarkt zwischen Mai 1991 und Mai 2012 26 Preisanstiege zu verzeichnen hatte. Mittlerweile hat der Zweitmarkt einen 30-prozentigen Verlust in Höhe von zwei Billionen Yuan (214 Milliarden Euro) zu verkraften. 

Ein altgedienter US-Investor sagte, seine 20 Jahre Erfahrung mit dem chinesischen Aktienmarkt ließen sich nur mit einem Wort beschreiben – Rage. Er benutzte noch ein anderes Wort: Dunkelheit. „Chinas Börse ist 10, oder 100 mal dunkler als seine Profifußballer, die Geld veruntreuen, wo sie nur können“. 

2. Banken

Chinas Verbraucherpreisindex (VPI) stieg 2011 offiziell um 5,4 Prozent. Verglichen mit dem Zinssatz für ein Sparguthaben von 3,5 Prozent wäre der aktuelle Zinssatz also negativ (-1,9 Prozent).

Appartement für einen Maotai

Eine Geschichte, die im Internet herumgeistert: Eine alte Frau aus Sichuan brachte 1977 400 Yuan auf die Bank. Zu der Zeit konnte man mit dem Geld ein Appartement kaufen. Nach 30 Jahren hatte die Einlage gerade mal 438 Yuan an Zinsen abgeworfen. Nach Abzug von 2,36 Yuan an Steuern blieben der Großmutter noch 836 Yuan – genug Geld, um damit einen teuren Maotai (chinesischer Likör) zu kaufen. 

In den frühen 1970ern gab es für 10 Yuan 14,3 Pfund Schweinefleisch. Heute reicht das nicht einmal für ein Pfund. 1976 bekam ein Arbeiter 39 Yuan im Monat, heute könnte er in einer chinesischen Großstadt einen Tag davon leben. 

3. Gesundheit

Die Kosten für medizinische Behandlung sind in China mit die höchsten weltweit. Eine Studie der staatseigenen People’s Daily legt offen, wie groß die Preisunterschiede bei Medikamenten im Festland China und in Hongkong derzeit sind. Das Krebsmedikament Herceptin etwa kostet in China 24.500 Yuan, in Hongkong aber nur 14.800 Yuan. 

Der Chef einer Arzneimittelfirma in Peking wird in Beijing Business Today zitiert: „Im Verkaufspreis eines Medikaments sind 20 – 30 Prozent für Betriebskosten und Bestechungsgelder veranschlagt“.

China hat die höchsten Rentenbeiträge der Welt

4. Rente

China hat die höchsten Rentenbeiträge auf der Welt, sagte der Finanzkommentator Sohu Business. Manche Chinesen sehen in Chinas Sozialversicherung ein Schneeballsystem. Chinesen bekommen keine Rente, wenn sie nicht mindestens 15 Jahre lang eingezahlt haben. Dafür müssen sie aber 15 Jahre lang denselben Job gemacht haben, was für Menschen, die außerhalb der Stadt arbeiten, unmöglich ist. Sie zahlen zwar ihre Beiträge, bekommen aber nichts zurück. 

5. Betrügereien

Sie sind in China an der Tagesordnung und kosten den chinesischen Bürger jährlich 300 Milliarden Yuan, berichtete inside.com. Allein in Hangzhou kam es zu Betrugsfällen über Handy-Nachrichten, die den Gaunern innerhalb eines Tages 5,44 Millionen Yuan einbrachten. Über das ganze Jahr beläuft sich die Summe auf 20 Milliarden Yuan. 7.000 illegale Firmen sind in Finanzgeschäfte verwickelt. Sie haben die Chinesen um 45 Milliarden Yuan betrogen. 

6. Schmiergelder

Traditionell glauben die Chinesen, dass man sein Glück mit anderen teilen sollte. Daraus entstand auch der Brauch, bei bestimmten Anlässen seinen Freunden und Verwandten Geld in roten Umschlägen zuzustecken. Heute müssen die roten Umschläge für alles herhalten, für die Heirat, das Baby, Reisen, Doktortitel, Schulplatz, Krankenhaus – nichts geht mehr ohne Bestechung.

Ein Einwohner von Shanghai bekam während seines Urlaubs zehn Einladungen. Jedem Gastgeber bezahlte er 400 Yuan und der Arbeitslohn eines ganzen Monats war aufgebraucht, schrieb die staatliche Zeitung Xinmin Evening News. 

Eine andere Zeitung berichtete von einem Mann mit 6 Schwestern, 14 Neffen und Nichten. Er hatte immer Angst vor dem Chinesischen Neuen Jahr, weil er dann allen Verwandten ein rotes Kuvert übergeben musste. Am Ende berief er ein Treffen ein und teilte allen mit, er würde seinen „Onkel-Titel“ nun ablegen, um nicht länger in Geldnot zu geraten. 



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