Xi Jinpings gefährliche Begegnung mit Falun Gong

Nach seiner Wahl zum Vizepräsidenten der Volksrepublik am 15. März 2008 gilt Xi Jinping als designierter Nachfolger von Staatspräsident Hu Jintao.
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Fast 200 Demonstranten warteten am 16. und 17. Februar auf Xi Jinping in Los Angeles.Foto: Debora Cheng/The Epoch Times

Fast 200 Demonstranten warteten am 16. und 17. Februar auf Xi Jinping in Los Angeles. Es war der größte Protest während seines fünf Tage währenden Besuchs in den USA. Tibeter riefen Parolen, um die Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Beamten in Tibet anzuprangern. Praktizierende von Falun Gong hielten in der Nähe von Xis Hotel, dem JW Marriot auf dem Olympic Boulevard, eine 30-Stunden-Mahnwache ab.

Dr. Jason Lu beteiligte sich seit Freitag an den Protesten. Lu ist wissenschaftlicher Projektassistent an der University of California in San Diego und Falun Gong-Praktizierender. „Tagsüber meditierten wir und hielten die Banner hoch. Wir versuchten Xi und seinen Leuten die Botschaft zu übermitteln, dass sie mit der Verfolgung von Falun Gong in China aufhören sollen“, sagte er.

Studenten treten aus der Partei aus

Eine vom chinesischen Konsulat bestellte Begrüßungsgruppe chinesischer Studenten war ebenfalls vor Ort. Einige von ihnen nutzten die Gelegenheit, um die Falun Gong-Praktizierenden kennenzulernen.

Sie erzählten der Epoch Times, dass sie vom chinesischen Konsulat 200 Dollar pro Tag, oder 600 Dollar für drei Tage bekommen würden. Ihr „Willkommensabzeichen“ bedeutete für sie auch, kostenlosen Zugang zum Bankett zu erhalten, berichteten sie.

Chinesisches Konsulat kaufte "Jubelstudenten" für 200 US-Dollar pro Tag.Chinesisches Konsulat kaufte "Jubelstudenten" für 200 US-Dollar pro Tag.Foto: The Epoch Times

Es schien, dass das chinesische Konsulat auch eine Aufsichtsperson hergeschickt hatte, um die Studenten zu überwachen. Die Frau, zwischen 40 und 50 Jahren alt, gab sich als „ihre Lehrerin“ aus und versuchte die Studenten davon abzuhalten, mit den Falun Gong- Praktizierenden Kontakt aufzunehmen. Aber keiner der Studenten schenkte ihr Beachtung. Sie behaupteten, sie gar nicht zu kennen.

Ungefähr ein Dutzend Studenten entschied sich sogleich, aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) oder den angeschlossenen Jugendorganisationen auszutreten und unterschrieb die Austrittsformulare. Einige lehnten auch das kostenlose Essen des chinesischen Konsulats ab.

Ein Student teilte seine Gedanken über die jüngsten Geschehnisse in Chongqing mit. Er sagte, dass er nicht nach China zurückkehren wolle. Was auch immer man dort erreichen wolle, sei mit einem hohen Risiko verbunden.

„Wenn Sie ein Geschäft haben, werden Sie betrogen. Wenn Sie politisch tätig sind, ist es noch gefährlicher. Dann werden Sie vielleicht umgebracht. Wie Wen Qiang, der frühere Kopf des Justizbüros in Chongqing, der von Wang Lijun, dem Polizeichef, der vor kurzem in ein US-Konsulat geflohen ist, umgebracht wurde. Oder Sie fallen in Ungnade, nachdem Sie ausgenutzt wurden, wie es bei Wang Lijun der Fall ist“ sagte der Student.

„Ich plane sowieso nicht zurückzugehen. Helfen Sie mir bitte, aus dem Kommunistischen Jugendverband auszutreten“ fügte er hinzu.

Nicht alle Personen mit roten Fahnen waren derart kooperativ, aber das Gesamtergebnis der Demonstration war sehr gut, sagte Lu. Zudem konnten sie die Polizei über die Verfolgung aufklären.

„Am Anfang versuchten sich einige Chinesen mit roten Fahnen vor uns zu stellen, um unsere Banner zu verdecken. Aber die Polizei brachte sie dazu, nur in einem bestimmten Bereich zu bleiben“ sagte er.

Die Entfernung zwischen Xis schwarzem Van und den demonstrierenden Falun Gong-Anhängern betrug nur wenige Meter.Die Entfernung zwischen Xis schwarzem Van und den demonstrierenden Falun Gong-Anhängern betrug nur wenige Meter.Foto: The Epoch Times

Gefährliche Begegnung

Chinesische Beamte, die nach Übersee reisen, nehmen normalerweise große Mühen auf sich, um nicht mit Demonstranten fotografiert zu werden, die Parolen singen und Banner hochhalten. Sie sind bekannt dafür, sich durch die Hintertüren in Versammlungssäle zu schleichen, in letzter Minute eine andere Fahrtroute zu nehmen, oder sich stundenlang im Warteraum des Flughafens zu verstecken.

Am 17. Februar, Xis letztem Tag in Los Angeles, besuchte er ein NBA Spiel im Staple Center. Ungefähr 15 Minuten vor Spielende verließen Xi und sein Bodyguard das Stadion. Falun Gong-Praktizierende warteten mit einem großen Banner auf dem Parkplatz auf ihn. Auf dem Banner stand „Falun Dafa“, ein anderer Name für diese spirituelle Gruppe.

„Das Staple Center ist nur zwei Blocks vom JW Marriot entfernt. Wir blieben bis um zehn Uhr abends, bis Xi sich auf den Weg zum Flughafen in LA machte“, erzählte Lu.

Die Entfernung zwischen Xis schwarzem Van und den demonstrierenden Falun Gong Anhängern betrug nur wenige Meter. Also fingen sie an, auf Chinesisch zu rufen: „Falun Dafa ist gut! Stoppt die Verfolgung von Falun Gong. Führt die Übeltäter Jiang Zemin, Luo Gan, Zhou Yongkang und Bo Xilai ihrer gerechten Strafe zu!“

Nach etwa zehn Metern hielt Xis Autokolonne aus unersichtlichen Gründen für etwa drei Minuten an. Die Falun Gong Praktizierenden riefen weiter „Falun Dafa ist gut, stoppt die Verfolgung!“

Ein chinesischer Schaulustiger kommentierte die Szene. „Das gesamte Staple Center konnte die Falun Gong-Praktizierenden rufen hören. Sie haben wirklich eine gewaltige Energie. In diesen letzten Tagen haben sie friedlich durch Meditation und mit dem Aufstellen von Bannern protestiert. Wer hätte gedacht, dass ihre Stimmen Berge und die Erde erschüttern könnten. Ich frage mich, was Xi in diesen drei Minuten in seinem Van gedacht hat.“

Am 13. Februar veröffentlichte das New Yorker Falun Dafa Informationszentrum (FDIC) eine Liste von zehn Fakten über China und Xi Jinpings Besuch in die USA. Das FDIC rief die US-Regierung dazu auf, zu dem, was die Mitglieder des Kongresses „eine der grausamsten und ungerechtfertigtsten Verfolgungen unserer Zeit“ nannten, nicht zu schweigen.

Der Artikel des FDIC besagt, dass „die Kommunistische Partei Chinas dabei ist, eine andauernde, systematische Kampagne zu führen, um Falun Gong durch Propaganda, Verhaftungen, Folter und Nötigungen auszurotten. Seit dem 20. Juli 1999 leben über 100 Millionen Falun Gong-Praktizierende unter ständigem Risiko aufgrund ihrer religiösen Identität verhaftet, gefoltert und umgebracht zu werden. Die Gesetzlosigkeit und Brutalität, mit der die Partei heutzutage die Bürger, die Falun Gong praktizieren, behandelt, ist erschütternd. Groß angelegte Entführungen, Verwahrungen in Konzentrationslagern, extreme Folter, Vergewaltigungen, psychischer Missbrauch und außergesetzliche Tötung von Falun Gong-Praktizierenden, sind an der Tagesordnung.“

In dem Artikel heißt es auch, dass „Falun Gong-Praktizierende die größte, wegen ihrer Religion verfolgte, Gruppe politischer Häftlinge auf der Welt ist. Zu jeder Zeit sind Hunderttausende davon betroffen“ und „durchschnittlich wird an jedem dritten Tag von einem an Folter und Missbrauch verstorbenen Falun Gong-Praktizierenden berichtet.

Weiterhin heißt es, dass „im Jahr 2009 Xi Jinping die Verantwortung für einen Auftrag namens ‚Projekt 6521‘ übertragen wurde. Das Ziel des Projekts ist es, in einem Jahr voller politisch sensibler Jahrestage hart gegen Falun Gong, Tibeter und Demokratie-Aktivisten vorzugehen.“

Falun Gong-Praktizierende haben über einhundert Gerichtsverfahren in verschiedenen Ländern gegen einige hochrangige chinesische Beamte, einschließlich Bo Xilai, wegen deren Beteiligung an der Verfolgung angestrengt.



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