Zweifel an Glaubwürdigkeit klinischer Studien in China

Das China Medical Board of New York kam bei seiner Untersuchung zum Ergebnis, dass die "goldene Regel" der wissenschaftlichen Untersuchung in vielen Fällen missachtet wurde. In 93 Prozent aller Fälle seien die anerkannten Standards für die zufällige Auswahl der Patienten, sowohl der Behandlungs-, als auch der Kontrollgruppe, verletzt worden.
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(AP Photo)
Von 5. September 2009

Die Gültigkeit Tausender chinesischer Studien, die bereits publiziert wurden, wird in Frage gestellt. Das ergab eine Untersuchung, die von der China Medical Board of New York gefördert wurde. Dabei es handelt es sich um klinische Studien über neue medizinische Behandlungsmethoden. Der Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Forschung die sich auf Entscheidungen bei der Patientenbehandlung auswirken könnte, habe sich damit erhärtet, so China Medical Board.

Kontrollversuche nach dem Zufallsmuster (sogenannte RCTs – randomized control trials) gelten als „Goldene Regel“ beim Testen neuer Medikamente und Behandlungsmethoden. Die Forscher unter der Führung von Taixing Wu vom Chinesischen Cochrane-Zentrum an der Universität Sichuan in China und dem Ottawa Hospital Forschungsinstitut untersuchten 2.235 RCTs für 20 herkömmliche Krankheiten, die in einigen chinesischen Journalen zwischen 1994 und 2005 veröffentlicht worden waren. Die Hauptautoren der Untersuchungsberichte wurden telefonisch befragt.

Sie fanden heraus, dass in erstaunlichen 93 Prozent aller Fälle, die anerkannten Standards für die zufällige Auswahl der Patienten, sowohl der Behandlungs-, als auch der Kontrollgruppe, verletzt wurden. Gleichzeitig war die Anzahl an Untersuchungen mit einem Ergebnis, das die untersuchte Therapie- oder Diagnoseform favorisiert, ungewöhnlich hoch, schreiben die Forscher im Journal „Trials“. Außerdem wurde nicht nach konventioneller und Traditioneller Chinesischer Medizin unterschieden.

„Die Tatsache, dass so viele nicht-RCTs als RCTs veröffentlicht wurden, hat gezeigt, dass die wissenschaftliche Überprüfung verbessert werden muss sowie die „Gute Praxis“ der Überprüfung“, sagte Wu. Ebenso müsse dringend eine Methode entwickelt werden, die die Echtheit einer Studie prüfen könne.

Alle vor der Markteinführung erfolgten Medikamententests waren glaubwürdig. Außerdem schienen die von Hospitälern mit Anschluss an eine Universität durchgeführten Untersuchungen besser zu sein, als die kleinerer Krankenhäuser, schlossen die Forscher.

Die Publikation von medizinischen Forschungsberichten in den 1.100 chinesischen Medizin-Journalen nimmt schnell zu. Andere Forscher, die in ihre eigenen Untersuchungen chinesische Studien einbeziehen, sollten deren Echtheit genau überprüfen, warnen die Autoren, weil schon Tendenzen bei der Auswahl von Patienten das Ergebnis der klinischen Untersuchungen beeinflussen können.

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