China: Flüsse verschwinden in alarmierender Zahl

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Mit Abfall bedeckter Fluss in China.Foto: NTD Television
Von 5. April 2013

Die Ergebnisse des ersten nationalen Wasserzensus durch Chinas Ministerium für Wasserressourcen liegen seit letztem Donnerstag vor.

Die Studie zeigt, dass seit den 90er-Jahren mindestens 1.000 Flüsse jährlich aus Chinas Landschaft verschwinden. Die Hälfte der verschwundenen Flüsse war über 156 Quadratkilometer groß.

Der Chefingenieur des Büros für Geologie und Mineralien in Sichuan erklärt:

[Fan Xiao, Chefingenieur, Büro für Geologie und Mineralien, Sichuan]:
„Die gegenwärtige Entwicklung in China ist ein unhaltbares Modell. Mit einem maßlosen Verbrauch nationaler Ressourcen. Das zerstört die Natur und verursacht großen Schaden am Menschen. Die Regierung ist dafür verantwortlich.“

Die chinesische staatlich kontrollierte Global Times stimmt dem zu und zitiert Experten, dies sei eine direkte Manifestation einer überstürzten und wenig durchdachten Projektierung. Große hydroelektrische Projekte wie der Drei-Schluchten-Damm hätten dabei eine Rolle gespielt.

Das chinesische Ministerium für Wasserressourcen legt offen, dass es zurzeit 22.909 Flüsse gibt mit über 160 Quadratkilometern Wasser. Vor 20 Jahren waren es mehr als 50.000 Flüsse in dieser Größe. Das sind 28.000 Flüsse weniger. Wo sind sie geblieben?

[Fan Xiao, Chefingenieur, Büro für Geologie und Mineralien, Sichuan]:
„Da sind die Expansion der Städte, der Bau von Geschäften und Industrieparks über den zugeschütteten Flüssen. Auch die Entwicklung des Gewässerschutzes gestaltet sich hauptsächlich durch das Abfangen von Flüssen und Umleiten von Gewässern. Die Baumaßnahmen schneiden den Flusslauf ab oder vernichten den Fluss völlig.“

Die Vereinten Nationen haben China auf die Liste der 13 Länder gesetzt, die am meisten von Wasserknappheit betroffen sind. Offizielle Angaben Chinas belegen, dass 40 Prozent von Chinas Flüssen durch Abfälle ernsthaft verschmutzt sind. Über 24 Prozent des Trinkwassers in China ist von solch niedriger Qualität, dass es völlig unbrauchbar ist.

Chinas neuer Premier Li Keqiang verspricht eine transparentere Umweltpolitik, denn den Behörden ist klar, die Umweltverschmutzung ist eine Quelle für Unruhen.

[Fan Xiao, Chefingenieur, Büro für Geologie und Mineralien, Sichuan]:
„Seit mindestens zehn Jahren ist die Umweltverschmutzung ein soziales Problem. Viele Proteste gibt es wegen der Umweltverschmutzung. Jeden Tag. Und es wird immer gravierender.“

Laut Global Times hat die Umweltverschmutzung die Landenteignung als empörendstes Problem für die Chinesen abgelöst: Das Verschwinden der Flüsse sei beides: eine ökologische und eine soziale Bedrohung für China.



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