China: Goldimporte – Kreditvergaben und Betrugsmanöver

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Nun ist es amtlich: mit dem Gold wird ein lukratives Leasing betrieben - mehrfach, gleichzeitigFoto: JUNG YEON-JE/AFP/Getty Images

Chinas Goldimporte machten schon längst die internationalen Finanzkreise auf sich aufmerksam, nun wurden Teile ihrer Verwendung auch im Festland China untersucht. In dem am Dienstag in Peking vom Statistikamt für Wirtschaftsprüfung vorgetragenen Bericht wurden auch exemplarisch acht Banken und drei Finanzinstitute untersucht. Dabei stieß man auf nicht korrekt abgewickelte Kreditvergaben im Wert von 375 Milliarden Yuan (44,2 Milliarden Euro).

Die Spitze des Eisbergs

In diesem Zusammenhang wurde auch der Goldhandel, bzw. 25 Unternehmen, die Goldverarbeitung betreiben, untersucht. Natürlich gibt es davon weitaus mehr in China, dieses ist nur die Statistik der 25 untersuchten Firmen. 

Seit 2012 haben diese Betriebe mit ihren Goldvorräten Sicherheiten für Kredite in Höhe von 94,4 Milliarden Yuan (11,13 Milliarden Euro) gegeben. Das ging auch über Chinas Grenzen hinweg, durch Währungsgefälle und höhere Zinsen erzielte man etwa 900 Millionen Yuan als Gewinn (100,6 Millionen Euro).

Was Insider berichten

Insider erklärten zum Goldhandel, dass die offizielle Strategie des knappen Geldes die Unternehmen in eine trickreiche Suche nach bezahlbaren Krediten treibt. Denn trotz hoher Zinsen gibt es zu wenig Kredite. Nun ist es amtlich: mit dem Gold wird ein lukratives Leasing betrieben, es dient als Sicherheit für Kredite. Von den bedürftigen Firmen wird es aber mit Tricks mehrfach als vorhandene Sicherheit angegeben. Ist ein Kredit dann fällig und kann nicht zurückgezahlt werden, gibt es einen Domino-Effekt. Wir berichteten hier: So funktioniert Chinas Kapitalbeschaffungs-Betrug

Im April hatte der Welt-Gold-Verband (World Gold Council) schon gewarnt, dass die Goldimporte nach China als Kreditsicherheit benutzt würden. Chinas Beratungsfirma für Edelmetall, Precious Metals Insight, stellte fest, dass bis 2013 die Goldmenge für Kapitalbeschaffung etwa 1.000 Tonnen im Wert von etwa 40 Milliarden US-Dollar betrug.

Wucherzinsen

Die Banken leiden unter Geldmangel, die Kreditvergabe läuft zunehmend über Schattenbanken, wo man auch Kupfer oder Eisenerzvorräte als Sicherheit akzeptiert. Zinsen betragen laut Insidern bis zu 60 Prozent, aber auch zu diesen Wucherpreisen gibt es nicht genügend Liquidität. Man erwartet eine Pleitewelle. Die ungewöhnlich schnelle Steigerung des Kreditvolumens in China weist Ähnlichkeiten mit der Situation in den USA vor der Finanzkrise 2008 auf.

Goldman Sachs stellte fest, dass in China etwa 160 Milliarden US-Dollar an Krediten durch Rohstoffe wie Gold, Eisen, Kupfer und Aluminium gesichert seien, aber auch mit Vorräten an Sojabohnen, Palmöl oder Gummi.   



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