Chinas Bankenkrise eskaliert

Titelbild
Industrial and Commercial Bank of China in Peking.Foto: Frederic J. Brown/AFP/Getty Images

 

Es fühlt sich noch einmal an wie die Bankenkrise 2008. News zu den in Schwierigkeiten geratenen Banken lassen die Drähte jeden Tag heiß laufen. Im Jahr 2013 sind jedoch nicht die Vereinigten Staaten das Epizentrum der Krise, es ist China und die Dinge sehen von Tag zu Tag schlimmer aus. Laut chinesischen Medien haben die Banken die Kreditvergabe im Rahmen eines Kurses gebremst, der die Risiken reduzieren und die Reparatur ihrer Bilanzen ermöglichen soll.

Das Problem begann Ende Mai, als Berichte auftauchten, dass die Industrial and Commercial Bank (ICBC) ein Interbanken Darlehen nicht zurückzahlen konnte. Später im Juni wurde die chinesische Zentralbank zum Eingreifen gezwungen, um die Bank of China (BOC) zu stützen, laut Markt-Quellen. Die Bank of China wies „feierlich“ diese Berichte zurück, aber der Schaden war angerichtet.

Der Aktienmarkt ging in eine Baisse am 25. Juni 2013, und die Interbankensätze sprangen am 20. Juni auf 13,4 Prozent für Tagesgeldzinsen, ein Niveau, das man seit der letzten Krise nicht gesehen hatte. Nach einem relativ weniger ernsten Bericht über die Aussetzung von Transfers der Bank of China vom und zum Handel mit Futures am 24. Juni 2013, schlug eine echte Bombe am 26. Juni 2013 ein.

Nach Berichten der renommierten Wirtschaftszeitung Caixin, haben die Banken die Kreditvergabe in einigen Branchen gestoppt. Das Papier zitiert eine Quelle, aus dem Shenzhen Zweig der ICBC, dass die Banken unter dem direkten Befehl der Zentrale standen, alle Kredite auszusetzen.

„Alle unsere Forderungen wurden auf Eis gelegt“, sagte die Quelle, da die Banken sich bemühten, den regulatorischen Kreditvergabe-Anforderungen gerecht zu werden. Die jüngsten Wirbel im Interbankenmarkt haben es schwierig gemacht für die Banken, sich selbst zu finanzieren, sodass sie die Kreditvergabe zurückschrauben mussten.

Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass Banken die Kreditzweige am Ende des Monats einschränken, was die Dauer der Aussetzung betrifft. Die Bank of China plant zum Beispiel die Kreditvergabe am 15. Juli 2013 wieder zu starten; ein Moratorium von drei Wochen.

Caixin zitiert einen Mitarbeiter aus der Zentrale der Bank of China, der sagte, dass „mehr Wert auf die Liquiditätssteuerung und Kontrolle der Darlehen gelegt werden sollte“, um das Verhältnis von Krediten zu Einlagen zu verringern, oder wie viel das Unternehmen ausleihen kann für das Geld, das es in den Einlagen hält.

CITIC Bank und Huaxia Bank haben nur Hypothekendarlehen ausgesetzt, nach Caixin. Die Yanzhao Metropolis Daily zitiert Immobilienmakler, die sagen, dass die Banken immer noch Gesuchen um Wohnungsbaudarlehen stattgeben, aber es dauerte viel länger, um sie zu überprüfen. „Wann der Kredit genehmigt wird, ist etwas, das keiner von uns garantieren kann“, sagte ein Mitarbeiter der Shanghai Pudong Development Bank der Yanzhao Daily.

Andere Medien Berichte geben an, dass die Beschneidung der Kreditvergabe meist auf Darlehen für Zweitwohnungen konzentriert sei. Zweitwohnungen sind ein bevorzugtes Vehikel für Spekulationen und tragen daher ein hohes Risiko für die Banken.

Dennoch sind die Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft signifikant. In China steuern Großbanken das Wirtschaftswachstum durch die Ausgabe von Darlehen für Immobilien und Investitionen in die Infrastruktur. Wenn das Wachstum der Darlehen zum Stillstand kommt, passiert dasselbe mit dem BIP.

Die Eindämmung der spekulativen Kredite für Immobilien-Investment ist ein notwendiger Schritt, um den Immobilienmarkt aus der Zone einer Blase zu ziehen. In einer kurzfristigen Sicht wird sie jedoch Druck auf die Preise ausüben und könnte zu einer Hebelwirkung bei der Liquidation der Spekulanten führen. Ähnlich wie bei dem Platzen der Subprime-Blase in den Vereinigten Staaten, könnte dies zu unbeabsichtigten Folgen für die Wirtschaft als Ganzes führen.

Original-Artikel auf Englisch: China Banking Crisis Escalates Some Banks Suspended Lending Activity

 

 



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