Chinas Börsencrash 2015: Ein Insidejob mit internationalen Verstrickungen

Chinas Börsencrash im Juni zog internationale Kreise. Der Einbruch kam unerwartet und beendete einen Höhenflug, der in den zwölf Monaten davor alle Rekorde gebrochen hatte. Allein in den ersten 22 Tagen des Crashs verpufften 1,37 Billionen Euro, eine Geldmenge so groß wie das BIP Großbritanniens 2013.
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Enormer Abschwung: An Chinas Börsen verpuffte im Juni das zehnfache BIP Griechenlands.
Epoch Times22. Oktober 2015

Die westliche Finanzwelt erklärte das so: Klarer Blasen-Effekt, der Crash sei eine „Korrekturphase“ gewesen. Als Chinas Premier Li Keqiang nach dem ersten starken Kurseinbruch von Manipulationen sprach, die den Crash verursacht hätten, wurde das als Ausrede abgetan. Nur wenige ahnen, dass der Börsencrash Teil eine inszenierte Aktion innerhalb eines schweren politischen Machtkampfs war, den die Gegner des neuen Staatschefs Xi Jinping mit allen Mitteln führen.

Natürlich trug auch das Regime eine Mitschuld, weil es die Anleger gezielt zum Investieren animiert und damit selbst die Blase verursacht hatte. Doch Li Keqiangs Aussage über „die schwarzen Hände“ im Hintergrund hatte Gründe, wie die nachfolgenden Ereignisse zeigten.

Wie die Manipulation funktionierte

Führende Finanzexperten der Phönix Finanzwebsite analysierten: „Starke Kräfte“ hätten durch Leerverkäufe den Crash verursacht. „Sie verfügten über sehr große und starke Finanzmittel, über sehr viel Erfahrung und waren sehr gut vorbereitet.“ Die Manipulatoren seien systematisch vorgegangen und hätten die Reaktionen und Hebelwirkungen zu unterschiedlichen Zeitphasen gekannt. Sie nutzten Aktien der CSI 500 Futures, ETFs und andere Finanzderivate in geschickter Kombination. Ihre Aktionen waren derart auf einander abgestimmt, dass sie keinesfalls von unabhängigen Einzelperson stammen konnten. Es waren Experten mit Taktik und Erfahrung, welche Chinas Börsen in Talfahrt brachten.

Die Namen verschiedener Institutionen gerieten bald darauf in die Schlagzeilen. Und siehe da, die Täter saßen tatsächlich in den eigenen Reihen.

China verhaftete „Helden der Börsenrettung“

Nach Wochen der Ermittlungen, wurden zuerst Vertreter ausländischer Hedgefonds und Journalisten verhaftet – und dann traf es Mitte September den Chef der Börsenaufsicht und den CEO von Chinas größter Investmentbank Citic persönlich!

Zwar gab es kein offizielles Statement dazu, doch eine Verbindung zwischen dem Börsenaufsichts-Boss Zhang Yujun und dem Citic-CEO Cheng Boming lag auf der Hand: Beide waren bei der Börsenrettung sehr aktiv. Im Rampenlicht der Medien betonten sie immer wieder, wie wichtig die Börsenrettung für die Nation sei und dass die Manipulatoren gefunden werden müssten. Auch warben sie für die milliardenschweren Rettungsmaßnahmen des Staates. Dass sie kurz hintereinander überraschend verhaftet wurden, deutet darauf, dass sie selbst die Täter waren, analysierten Chinas Netzbürger. Sie gehen davon aus, dass der Aufsichtsrat dem Citic-Chef im Zuge des Rettungsprozesses Insider-Infos gab, die dieser zugunsten seiner Bank nutzte.

Chinas Kleinanleger waren die Leidtragenden des großen Spiels um Macht und Geld.

Was nur wenige Westler wissen: Chinas Börse tickt anders als die Aktienmärkte im Rest der Welt. Sie ist wilder und spekulativer und hat für den Normalbürger nahezu Casino-Funktion. Einerseits wird sie von Großanlegern dominiert, die die Richtung vorgeben. Andererseits kann der riesige Schwarm der kleinen Fische, die auch ein Stück vom Kuchen bekommen wollen, leicht in Panik geraten, was Kurschwankungen vergrößert. Bloomberg stellte im März fest, dass 60 Prozent von Chinas neuen Anlegern maximal Hauptschulabschluss haben und 6 Prozent von ihnen Analphabeten sind. Für sie sind Aktiengeschäfte wie Mahjong im Großformat.

Warum Wirtschaftsterror?

Der Börsencrash wurde vom Netzwerk des mafiösen Ex-Staatschefs Jiang Zemin eingefädelt, dass eine positive Entwicklung Chinas massiv behindert, um einen Regierungswechsel zu seinen Gunsten erzwingen zu können. Der neue Staatschef Xi Jinping kämpft seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren gegen die Jiang-Clique mit seiner „Anti-Korruptions-Kampagne“ . Weil bereits viele Schlüsselpersonen des Jiang-Netzwerks ausgeschaltet wurden, bleibt Jiangs Truppe „nur noch“ der Wirtschaftsterror übrig, um Druck aufzubauen.

Sollte es gelingen, die sowieso angeschlagene Wirtschaft oder die Börse zum Kollabieren zu bringen, die Bevölkerung in Not und in Unruhe zu versetzen, dann könnten Jiang und Co. es so hindrehen, als habe die Xi-Regierung versagt und sich selbst zurück an die Macht putschen. (Natürlich mit einem Stellvertreter, denn Jiang ist schon 89 Jahre alt.) Die Wirtschaftsflaute wurde von der Jiang-Fraktion bereits benutzt, um Stimmung gegen Xi zu machen: Er hätte nicht so viele Manager wegen Korruption entmachten dürfen, dies habe die Flaute erst erzeugt.

(rf / yz)

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