Chinas größte IT-Unternehmen in der Krise: Weniger Neueinstellungen wegen zu hohen Kosten

Offenbar stellen große Unternehmen in China weniger neue Mitarbeiter ein, darunter Huawei, Alibaba, JD.com und Baidu. Der Grund dafür ist die Sorge um steigende Kosten. Chinas Kommunistische Partei hat das Beschäftigungsziel 2019 - im Vergleich zum Plan für 2018 - um fast die Hälfte reduziert.
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IT-Gigant Huawei.Foto: STR/AFP/Getty Images
Epoch Times27. Oktober 2018

Die chinesische Tageszeitung „Beijing Youth Daily“ berichtete am 24. Oktober, dass Huawei, der größte Hersteller von Telekommunikationsgeräten der Welt, sein öffentliches Rekrutierungsprogramm eingestellt hat, um Kosten zu sparen.

Der Bericht enthüllt ein Geheimdokument von Huaweis Vorstand, in dem klargestellt wurde, dass „Huawei im Prinzip die normale öffentliche Rekrutierung eingestellt hat“. Das Dokument schlägt vor, freie Stellen aus einem kleineren Kandidatenpool oder über interne Umbesetzungen zu besetzen. Die Anzahl der Neueinstellungen aus dem Hochschulbereich werde um ein Drittel sinken und die Jahresgehälter werden 210.000 bis 240.000 Yuan (26.000 bis 30.000 Euro) betragen, was einem durchschnittlichen Rückgang von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Huawei dementierte die Nachricht unmittelbar nach der Veröffentlichung des Berichts.

Auch andere multinationale chinesische IT-Konzerne bauen ihre Mitarbeiterzahl ab. In China werden die größten IT-Unternehmen zusammenfassend mit der Abkürzung BAT-TMD bezeichnet, also Baidu, Alibaba, Tencent, Toutiao, Meituan und Didi Chuxing.

Sina, ein großes chinesisches Nachrichtenportal, berichtete, dass Baidu in diesem Jahr weniger Hochschulabgänger einstellen wird. Alibaba hat seit dem 22. Oktober alle öffentlichen Rekrutierungen eingestellt und wird alle derzeit offenen Stellen streichen, wenn die Bewerber nicht den Standards entsprechen. Didi Chuxing wird angeblich 3.000 Mitarbeiter entlassen.

Tencent wies Gerüchte zurück, dass 6.000 Mitarbeiter entlassen würden, kündigte aber am 30. September an, dass die Umsetzung einer geplanten Strukturanpassung zu Entlassungen führen könnte.

Es wurde auch berichtet, dass andere chinesische Technologieunternehmen die Anzahl der Neueinstellungen senken werden, darunter der E-Commerce-Gigant JD.com, der Softwareentwickler für Bildbearbeitung Meitu, die Rekrutierungs-Website Lagou und der High-End-Smartphone-Lieferant Smartisan Digital.

Das chinesische IT-Geschäft steht vor Herausforderungen. Noch brenzliger ist die Situation im Immobilien- und Finanzgeschäft.

In diesem Jahr hat kein Wertpapierhändler öffentliche Rekrutierungsaktionen durchgeführt. Immobilienunternehmen folgen diesem Trend, darunter Vanke, der größte Wohnimmobilienentwickler in China mit Immobilienprojekten in mehr als 60 Städten. Vanke beschäftigt 42.300 Mitarbeiter, plant aber 2019, nur 88 Mitarbeiter in ganzem China neu einzustellen. 10 davon in Peking.

Am 21. Oktober haben die zentrale Organisationsabteilung der KPCh, das Ministerium für Personal und soziale Sicherheit und das National Civil Service Büro (eine Art Personalbüro für zivile Staatsangestellte mit weitreichenden Befugnissen) gemeinsam einen staatlichen Beschäftigungsplan für 2019 herausgegeben. Vorgesehen sind 14.537 Neueinstellungen, 45,9 Prozent weniger als im Jahr 2018. In diesem Jahr stellten die chinesischen Behörden 28.533 Mitarbeiter ein.

Während die Zahl der Neueinstellungen sinkt, erwartet China im Sommer nächsten Jahres 8,6 Millionen neue Hochschulabsolventen, ein Plus von 5 Prozent gegenüber diesem Jahr. (aw)



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