Chinas Immobilienmarkt schrumpft –platzt jetzt die Blase?

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Anfang Dezember schrumpfte Chinas Immobilienmarkt merklich. Ist das der Anfang von Ende der Immobilienblase?Foto: Mark Ralston AFP / Getty Images
Von 12. Dezember 2013

In Chinas Großstädten beginnt der Immobilienmarkt zu schrumpfen. Seit einigen Wochen hat das Geschäftsvolumen und der Immobilien-Preis in großen Städten signifikant zu sinken begonnen. Der Anfang vom Ende der chinesischen Immobilienblase? Experten erwarten, dass der Immobilien-Preis im kommenden Jahr in manchen Städten bis zu 80 Prozent einbricht.

Nach der neuesten Statistik des Lianjia Immobilien Informationszentrums in China betrug der Endpreis einer Pekinger Neubauwohnung in der ersten Dezemberwoche 6,2 Prozent weniger als in den Wochen zuvor. Zweitbezugs-Wohnungen kosteten in Peking 4,25 Prozent weniger. Ähnlich sieht es in der südchinesischen Stadt Guangzhou aus: Der Verkaufspreis für eine neue Wohnung schrumpfte hier im November im Vergleich zum Vormonat um 9,4 Prozent und betrug 6,17 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Geschäftsvolumen in Großstädten sinkt

Am 09. Dezember veröffentlichte das chinesische Index-Forschungsinstitut die neuesten Zahlen für 43 chinesische Städte: Das Immobilien-Geschäftsvolumen in der ersten Dezemberwoche sank demach in der Hälfte der beobachteten Städte im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Auch das chinesische Landressourcen-Ministerium spricht von einem Rückgang bei den Immobilien-Investitionen: Diese seien im dritten Jahresquartal 2013 um 31,6 Prozent gesunken. Die verkaufte Grundstücksfläche schrumpfte um 27,5 Prozent.

Die „Pekinger Morgenpost“ berichtete am 10. Dezember, dass Immobilienmakler Probleme hätten, Secondhand-Wohnungen zu Preisen von über vier Millionen Yuan (ca. 500.000 Euro) loszuwerden.

Der unabhängige chinesische Wirtschaftswissenschaftler Xie Guozhong warnte hinsichtlich dieser Veränderungen vor einer Preisrutsch-Welle auf Chinas Immobilienmarkt. Er meinte, dass ein Zusammenbruch der Preise innerhalb von sechs Monaten stattfinden könnte.

Immobilienblase platzt 2014“

Niu Dao, einer der bekanntesten Immobilien-Kommentatoren prophezeite neulich in seinem Blog: Chinas Immobilienblase werde 2014 mit Sicherheit platzen. In manchen Orten könnten die Preis bis zu 80 Prozent schrumpfen. Innerhalb der nächsten drei Jahre sei mit dem vollständigen Zusammenbruch des chinesischen Immobilienmarkts zu rechnen.

Warum das Kapital zur Aufrechterhaltung fehlt

Seine Behauptung stütze er auf das Argument, dass der chinesische Immobilienmarkt auschließlich durch Kapital angetrieben wird. Es gibt kaum Wohnungsbedarf, der eigentliche „Bedarf“ liege bei den Immobilien-Spekulanten. Das Kapital für die Spekulationen speiste sich bis vor einigen Jahren hauptsächlich aus zwei Quellen: Bargeld im Wert von vier Billionen Yuan und 13 Billionen Yuan Kredite, die von der chinesischen Zentralbank auf den Markt gepumpt wurden, hinzu kamen Investitionen aus den USA im Wert von 1,2 Billionen US-Dollar. Außerdem zog Chinas strenge Währungspolitik auch einige Investoren ins Land.

Mittlerweile hat sich die Situation umgekehrt: Für Immobilien ist kein Kapital mehr vorhanden, gleichzeitig kommt es zu einer rasanten Kapitalflucht von chinesischem Geld ins Ausland. Auch große amerikanische Manufakturen, wie z.B. Motorola, HP und General Motors haben mittlerweile ihre Produktionen aus China abgezogen, wodurch die Antriebskräfte, die für den bisherigen Boom auf Chinas Immobilienmarkt gesorgt haben, wegfallen.



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