Erfolg für China: IWF stuft Yuan als „fair bewertet“ ein

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China ist einen Schritt weiter, den Yuan als Reservewährung zu etablieren: Der IWF hat die Währung als "fair bewertet" eingestuft.Foto: PHILIPPE LOPEZ /
Epoch Times27. Mai 2015

Der IWF hat den chinesischen Yuan als „fair bewertet“ eingestuft. Die ist ein wichtiger Schritt für China, den Yuan / Renminbi eines Tages als Reservewährung zu etablieren.

Bisher war den Chinesen immer vorgeworfen worden, ihre Währung künstlich klein gehalten zu haben, um beim weltweiten Export von chinesischen Produkten durch billige Preise punkten zu können. Da der reale effektive Wechselkurs des Yuan in den letzten fünf Jahren um 33 Prozent zugelegt hat, könne dies nun nicht mehr behauptet werden. Er habe sich im vergangenen Jahr so entwickelt, dass nun nicht mehr von einer Unterbewertung, sondern einer fairen Bewertung gesprochen werden kann, so IWF-Vizedirektor Markus Rodlauer am Dienstag in Peking.

Trotzdem sieht der IWF noch einige Hindernisse, bis der Yuan als Reservewährung akzeptabel ist und auch die sich abkühlende chinesische Volkswirtschaft ist ein Punkt davon. Aktuell ist der Yuan noch nicht liquide und frei konvertierbar. In den nächsten zwei bis drei Jahren solle China für einen frei schwankenden Wechselkurs sorgen, forderte der IWF. Auch wollen die Währungshüter noch weitere Entwicklungen und Wirtschaftsreformen in China abwarten, bevor sie im November entscheiden, ob China wie gewünscht „Sonderziehungsrechte“ für den Yuan erhält. Die Sonderziehungsrechte sind eine künstliche Währung des IWF, die derzeit auf einen Korb von vier Währungen beschränkt ist: US-Dollar, Euro, Japanischer Yen und Britisches Pfund.

Mit einer Aufnahme des Yuan in diesen exklusiven Klub erhielte die chinesische Währung de facto den Status einer internationalen Reservewährung. Man heiße den Wunsch Pekings um die Aufnahme für Sonderziehungsrechte willkommen, hieß es in dem aktuellen IWF-Statement.

Wird der Yuan den Dollar ablösen?

Um dem IWF den Yuan weiter schmackhaft zu machen, dürfte China bald Zahlen zu seinen – derzeit noch unbekannten – Goldreserven offenlegen, schätzen Experten. China hat in den vergangenen Jahren Tausende Tonnen von Gold angehäuft und wird in diesem Punkt zum künftigen großen Konkurrenten der USA. Auf Goldmarkt und Goldpreis versuchen die Chinesen offensiv mehr Einfluss auszuüben. Sie werden ein eigenes Goldpreis-Fixing für den 1-Kilo-Barren einführen und dieser Tage wurde bekannt, dass der Shanghai Gold Exchange einen internationalen Goldfond gegründet hat, in den bereits 60 Länder eingestiegen sind. Mehr dazu unter: So will China den Preis für physisches Gold mitbestimmen

Eine Aufnahme des Yuan als Reservewährung sehen auch die USA als zwangsläufig an. „Die Aufnahme ist keine Frage des ob, sondern eine Frage des wann“, sagte der amerikanische Finanzminister Jacob J. Lew vor wenigen Tagen. Trotzdem würde dies nicht automatisch das Ende des Dollars als internationales Zahlungsmittel Nummer 1 bedeuten. Wenn der Yuan vom IWF als Reservewährung akzeptiert würde, bräuchte es immer noch einige Jahre, bis die Währung überall angenommen wird. (rf)



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