„Keine Zukunft“: Huawei laufen die Mitarbeiter davon

Sanktionen im Handelsstreit USA-China machen Huawei nun offenbar doch zu schaffen. Ein Kooperationsverbot zwingt den chinesischen Technik-Giganten, eigene Prozessoren zu entwickeln. Dem Tochterunternehmen Hisilicon, welches die Chips herstellt, laufen allerdings die Mitarbeiter davon.
Titelbild
Huawei-Büro in den Niederlanden.Foto: iStock
Von 27. August 2020

Huawei gerät durch die Sanktionen der USA weiter in Bedrängnis. Nach dem Abbruch der Kooperation mit Google (Android) droht dem regierungsnahen chinesischen Konzern nun auch der Wegfall weiterer Partner für die Herstellung von Prozessoren und Chips. Sowohl der taiwanische Hersteller TSMC als auch der US-amerikanische Prozessor-Spezialist Qualcomm nehmen seit Wochen keine Aufträge aus China mehr an.

Nachdem Huawei zunächst keine Einbußen durch die Handelssanktionen zu verzeichnen hatte, heißt es aus Unternehmenskreisen nun, dass die Produktion von Prozessoren für Premium-Smartphones ab Mitte September zum Erliegen kommen wird. Kurzfristig könnte man auf Lagerbestände zurückgreifen. Langfristig müsste das Unternehmen jedoch einen eigenen Prozessor entwickeln und fertigen.

Für die Chip-Entwicklung ist die Huawei-Tochter Hisilicon verantwortlich. Wie „Digitimes“ berichtet, fehlen dieser jedoch mehr und mehr qualifizierte Mitarbeiter.

Inzwischen hätten Personaler und Headhunter es besonders auf Hisilicon-Mitarbeiter abgesehen und würden diese gezielt abwerben. Auch Mitarbeiter der „mittleren und oberen Etagen“ sähen keine Zukunftschancen mehr und verließen so das Unternehmen.

„Kaum Chancen, Chipgeschäft aufrechtzuerhalten“

Die US-Sanktionen bedeuten konkret, dass kein US-Unternehmen Komponenten an Huawei verkaufen darf.

Gleichzeitig ist es Nicht-US-Unternehmen verboten, Produkte mit amerikanischer Technik nach China zu verkaufen. Das betrifft wiederum Unternehmen in Taiwan, Korea, Japan sowie Deutschland, da sie zur Herstellung ihrer Chips auf amerikanische Software und/oder Fertigungsmaschinen zurückgreifen.

„t3n“ schreibt diesbezüglich: „Solange die USA ihre Sanktionen aufrechterhalten, dürfte Huawei kaum Chancen haben, sein Chipgeschäft aufrechtzuerhalten.“ Experten gehen davon aus, dass Huawei nach März 2021 sterben wird, wenn die Chip-Lager leer sind.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion