Nahrungsmittelknappheit: China kauft Rekordmengen an US-Mais und -Weizen

China hat 1,762 Millionen Tonnen Mais von den USA gekauft. Der Grund dafür könnte die Knappheit an Nahrungsmitteln sein und die Absicht,. die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu verbessern, meinen Beobachter.
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Geernteter Mais aus den Vereinigten Staaten.Foto: Joe Raedle/Getty Images
Von 18. Juli 2020

China verbuchte am Dienstag (14.7) seinen bisher größten Einkauf von Mais an einem einzigen Tag in den USA. Die KP Regierung kaufte zudem 129.000 Tonnen Sojabohnen. Dies war der größte Tagesverkauf, der in den USA jemals registriert wurde. Vier Tage zuvor hat China in großen Mengen amerikanischen Weizen bestellt.

Li Kuiwen, Sprecher der chinesischen Generalverwaltung für Zollangelegenheiten, sagte, dies sei Teil der Erfüllung von Phase Eins des amerikanisch-chinesischen Handelsabkommens.

In der ersten Handelsphase verpflichtete sich Peking, in den nächsten zwei Jahren zusätzliche US-Güter und Dienstleistungen im Wert von 200 Milliarden Dollar zu kaufen, darunter 40 bis 50 Milliarden Dollar an landwirtschaftlichen Gütern pro Jahr.

1,762 Millionen Tonnen Mais Rekordverkauf an China

Beobachter analysierten, dass das chinesische Regime mit dem Kauf zwei Krisen lösen wolle. Aufgrund einer Reihe von Naturkatastrophen in diesem Jahr herrscht in China eine Knappheit an Nahrungsmitteln. Das kommunistische Land sieht sich auch mit einer Verschlechterung der Beziehungen zu den USA konfrontiert.

Das US-Landwirtschaftsministerium berichtete am Dienstag: China habe 1,762 Millionen Tonnen Mais für den Versand im Wirtschaftsjahr 2020/21, das am 1. September beginnt, gekauft.

Dieser Getreideverkauf aus den USA stellte den früheren Ein-Tages-Rekordverkauf an China in Höhe von 1,45 Millionen Tonnen Mais in den Schatten, der nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums im Dezember 1994 stattgefunden hat.

Das Geschäft folgt auf einen Verkauf von 1,365 Millionen Tonnen gelben Getreides – das war der größte Tagesverkauf an China am vergangenen Freitag.

Am 10. Juli kaufte China nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums 765.000 Tonnen Mais für den Versand im laufenden Wirtschaftsjahr, das am 31. August endet, und 600.000 Tonnen für den Versand im folgenden Jahr.

Außerdem wurden 130.000 Tonnen Winterhartweizen und 190.000 Tonnen Roter Frühjahrshartweizen gebucht. Das Landwirtschaftsministerium wies den Geschäften keinen Wert zu.

Peking leidet unter den Folgen der Corona-Krise

„Ich denke, Peking hat zwei Beweggründe, landwirtschaftliche Produkte aus den USA zu kaufen“, sagte Tang Jingyuan gegenüber der Epoch Times am Mittwoch. Tang ist Beobachter und Experte in China-Angelegenheiten. 

China leidet wahrscheinlich unter einer Nahrungsmittelknappheit. Von Ende Januar bis Anfang März durfte fast das ganze Land, einschließlich der Bauern, nicht nach draußen gehen, da die Regierung Maßnahmen eingeführt hatte, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. Kurz darauf wurde Nordchina von schweren Hagelstürmen heimgesucht und 27 chinesische Provinzen wurden von schweren Überschwemmungen getroffen. Die jüngste Katastrophe ereignete sich in den Provinzen Yunnan und Hubei: Invasionen von Heuschrecken.

„Es lässt sich nicht vermeiden, dass China in diesem Jahr mit einer Nahrungsmittelknappheit konfrontiert sein wird“, sagte Tang. „Das chinesische Regime muss jetzt Getreide kaufen.“

Verglichen mit Mais und Sojabohnen aus Südamerika sei das nordamerikanische Getreide qualitativ besser und günstiger, fügte Tang hinzu.

Peking will die Beziehungen mit den USA verbessern

Der zweite Grund sei, so Tang, dass China seine Beziehungen zu den Vereinigten Staaten verbessern wolle.

„Die Beziehungen zwischen China und den USA stehen vor der größten Herausforderung seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen [1979]“, gestand Chinas Außenminister Wang Yi am 9. Juli während eines Medienforums einer chinesisch-amerikanischen Denkfabrik ein.

Wang Yi sagte, dass „China nie die Absicht gehabt hatte, die USA herauszufordern oder zu ersetzen“, und es hätte auch nicht die Absicht, die USA umfassend zu konfrontieren.

Tang sagte, dass die neuen Maßnahmen, wie der Entzug von Visa für chinesische graduierte Studenten mit Militärverbindung, die Sanktionen gegen chinesische Beamte, die an Menschenrechtsverletzungen beteiligt waren, und das Einfrieren der US-Bankkonten dieser Beamten, die Pekinger Behörden in Angst versetze.

„Das chinesische Regime will seine Kompromissbereitschaft durch den Kauf von US-Agrarprodukten zeigen“, sagte Tang.

Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von sza)
Originalfassung:
China Purchases Record Amounts of US Farm Goods, Likely Due to Food Shortages: Commentator



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