Produktfälschungen – Die meisten kommen aus China, laut Bericht der EU

China ist nach wie vor die größte Quelle für gefälschte Produkte, die in die Europäische Union eingeführt werden, heißt es in einem neuen Bericht.
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Containerschiff in China: Noch immer kommen Produktfälschungen containerweise aus China nach Eutopa und in die USA.Foto: CHINATOPIX/AP/dpa
Von 5. Oktober 2018

Mehr als 31 Millionen gefälschte Produkte wurden 2017 von europäischen Zollbeamten beschlagnahmt. 73 Prozent stammten aus China, so ein Jahresbericht der Europäischen Kommission vom 27. September. Der Gesamtwert der Gegenstände würde 580 Millionen Euro betragen, wenn sie echt gewesen wären.

Die Produktimitate wurden wegen mutmaßlicher Verletzungen von Urheberrechten, Patenten und Markenrechten beschlagnahmt, so der Bericht. Die größte Kategorie gefälschter Produkte waren Lebensmittel (24 Prozent der Gesamtmenge), gefolgt von Spielzeug und Zigaretten mit 11 Prozent bzw. 9 Prozent. Sieben Prozent der beschlagnahmten Produkte waren Kleidungsstücke.

Dem Bericht zufolge kamen etwa 10 Prozent der gefälschten Produkte aus Hongkong, das damit den 2. Platz bei der Anzahl gefälschter Produkte einnahm. Die drittgrößte Quelle, die Türkei, lieferte weniger als 5 Prozent des Gesamtvolumens.

Hongkong und China wurden als die beiden wichtigsten Quellen für den Export gefälschter Mobiltelefone und Zubehör, CDs und DVDs sowie Büroartikeln wie Tintenpatronen, Toner, Etiketten, Anhänger und Aufkleber genannt.

„Die Zollunion der EU steht an vorderster Front, wenn es darum geht, die Bürger vor Produktpiraterie, gefälschten und manchmal sehr gefährlichen Waren zu schützen“, sagte Pierre Moscovici, EU-Kommissar für Wirtschaft und Finanzen, in dem Bericht. „Die Verhinderung der Einfuhr von Produktfälschungen in die EU schützt auch die Arbeitsplätze und die Gesamtwirtschaft. Die Europäische Union setzt sich für das geistige Eigentum ein und wird unsere Kampagne zum Schutz der Gesundheit der Verbraucher sowie zum Schutz der Unternehmen vor kriminellen Verletzungen ihrer Rechte fortsetzen.“

Die USA sind noch stärker betroffen

Neben Europa ist der US-Markt eines der wichtigsten Ziele für Nachahmerprodukte. Laut einem Bericht aus dem Jahr 2017 über die Beschlagnahme von Fälschungen durch das U.S. Department of Homeland Security würde sich der Gesamtwert der Fälschungen aus Hongkong und China, die im Jahr 2017 von Zollagenten beschlagnahmt wurden, auf etwa 940 Millionen US-Dollar belaufen, wenn die Waren echt gewesen wären.

Gefälschte Waren kosten die deutsche Wirtschaft laut einem Bericht der Deutschen Welle jährlich rund 30 Milliarden Euro. Allein im Jahr 2016 beschlagnahmten europäische Zollbeamte mehr als 41 Millionen Waren, die gegen geistiges Eigentum verstießen, geschätzt auf einen Wert von 670 Millionen Euro, so Aktion Plagiarius. China war das wichtigste Herkunftsland für diese Waren.

Washington hat dem chinesischen Regime seit langem Protektionismus und massiven Diebstahl von geistigem Eigentum amerikanischer Unternehmen vorgeworfen. Im Juli kündigten Präsident Donald Trump und der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker ein Handelsabkommen zwischen den USA und der EU an, in dem beide Parteien „auf null Zölle, Aufhebung von Handelshemmnissen und Aufhebung der Subventionen für nichtautonome Industriegüter hinarbeiten“ würden, so eine gemeinsame Erklärung der beiden führenden Politiker.

Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von al)

Originalartikel: EU Report Says China Still Largest Source of Counterfeit Goods



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