Wissenschaftler: Chinas Arbeitslosenrate – ein Betrug

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(China Photos/Getty Images)
Von 15. April 2009

Das chinesische kommunistische Regime präsentiert immer wieder eine ungenaue niedrige Arbeitslosenrate, die wahrscheinlich zu Irrtümern in den gesamtwirtschaftlichen Strategien führt.

Einige Wissenschaftler favorisieren eine Änderung der vom Regime benutzten geläufigen Methode zum Erstellen einer Statistik, die Zahl der Arbeitslosen zu erfassen und befürworten eine Methode, die allgemein international eingesetzt wird.

Kritiker glauben nicht, dass die vom Regime angegebene Arbeitslosenstatistik die wahre Situation in China wiedergibt. „Die alten Methoden, eine Statistik zu erstellen, sind nicht nur unwissenschaftlich sondern auch wertlos. Nur die Mitarbeiter der Regierung lesen sie. Sie betrügen sich nur selbst und gebrauchen sie für den Vergleich zwischen verschiedenen lokalen Regierungen. Sie hat keinen statistischen Bezugswert,“ sagte Xiao Shu, ein Blogger, der über soziale Angelegenheiten in China schreibt.

Die offizielle Arbeitslosenstatistik der Regierung lautete 4,2 Prozent im März. Nach dem 5-Jahresplan der Nation sollte die Arbeitslosigkeit unter 4,6 Prozent liegen, ein Ziel, das keinen statistischen Bezugswert hat, sondern nur einem politischen Zweck dient.

Dr. Xia Tian, Dozent der Universität für Technologie in Philadelphia/USA, sagte: „Das chinesische Regime hat in den letzten zwanzig Jahren die Illusion einer wachsenden Wirtschaft geschaffen. Dieser Anstieg ist mit dem Bruttosozialprodukt verbunden. Wenn aber das Bruttosozialprodukt tatsächlich über 10 Prozent pro Jahr wächst, dann müsste es einen Mangel an Arbeitskräften in China geben. Wenn es aber keinen Mangel an Arbeitskräften gibt und stattdessen die Arbeitslosigkeit hoch ist, dann muss man sich die Frage stellen, ob tatsächlich ein Wirtschaftswachstum vorliegt. Nach globalen Standardmessgrößen beträgt die Arbeitslosigkeit in China über 20 Prozent.“

Ein Bericht der Chinese Academy of Social Sciences (Chinesische Akademie für Sozialwissenschaften) gibt an, dass die Arbeitslosigkeit in städtischen Gebieten auf über 9,4 Prozent angestiegen ist. Das bedeutet, dass sie über dem Grenzwert von 7 Prozent liegt, der international als Warnhinweis gilt.

Vor ungefähr drei Jahren sagte Zeng Yanbo von der Akademie für Sozialwissenschaften in Schanghai, dass Chinas Arbeitslosenrate 20 Prozent betrüge, wenn man das Übermaß an Arbeitskräften in den ländlichen Gegenden dazu zählte. Die Zahl wäre noch höher, wenn man auch die Beurlaubungen hinzu nähme.

Professor Zeng Xiangquan von der People’s University in Beijing (Universität des Volkes in Peking), der auch als Experte an China’s National Bureau of Statistics (Chinas Nationalem Amt für Statistik) arbeitet, sagte, dass in den vergangenen drei Jahren intern berichtete Arbeitslosenraten beständig über 20 Prozent lagen.

Xiao Shu meinte, dass die ausgesprochen falschen Zahlen ein Resultat des politischen Systems seien. Er sagte: „Dienststellen der Regierung haben großes Interesse daran gehabt, über positive Zahlen zu berichten. Die lokalen Regierungen versuchen sich durchzusetzen und eine hohe Arbeitslosenrate könnte die politische Beurteilung der Beamten schädigen. In dieser Situation werden viele Statistiken gefälscht. Ein weiteres Gebiet mit vielen Fälschungen liegt bei der Zulassung Hochschulen.“

China-Experten sagen, dass das chinesische Regime nur die guten Nachrichten bringt, die schlechten verbirgt und die Notlage der einfachen Bevölkerung einfach missachtet. Dr. Xie glaubt nicht, dass das Regime seine Praxis je ändern wird.

„Man muss als erstes klar sehen, dass das Regime selbst die Quelle der Fälschungen ist. Sie lügen. Sie wissen, dass die Zahlen nicht korrekt sind und benutzen sie, um andere zu täuschen. Es ist vollkommen zwecklos, den Versuch zu unternehmen, die Regierung dazu zu bringen, das Lügen aufzugeben. Es ist genauso zwecklos wie der Versuch, die Regierung dahin zu bringen, die Diktatur durch eine Demokratie zu ersetzen,“ sagte Dr. Xie.

Die Wissenschaftler glauben nicht daran, dass das Regime international anerkannte statistische Methoden übernehmen wird, „weil ihr Verlangen nach politischem Kapital stärker ist als die Notwendigkeit ehrlicher Information. Das Regime fürchtet, dass korrekte Arbeitslosenzahlen sie als inkompetent erscheinen lassen.“

Mit freundlicher Genehmigung von Radio Free Asia

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