Noch ansteckender, noch stabiler: Peking behauptet, aktuelle Virusmutation stammt aus Europa

Die zweite Welle der Virus-Pandemie hat weite Teile Pekings erreicht. Nach Angaben der chinesischen Behörden soll es sich um eine europäische Mutation des Virus handeln. Allerdings gab es in China mindestens zwei oder drei Monate lang nur sehr wenige Sequenzierungsdaten, sodass man nichts über die Virusmutationen auf dem chinesischen Festland weiß.
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Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times28. Juni 2020

Der Pekinger Virus-Ausbruch soll auf der europäisierten Mutation des SARS-CoV-2-Virus aus Wuhan basieren.

Experten gehen davon aus, dass diese D614G-Mutation eine Verstärkung der Infektiösität des KPC-Virus mit sich bringt, laut Studien sei die Ansteckbarkeit offenbar um das Neunfache erhöht, berichtet die chinesischsprachige Epoch Times.

Mittlerweile hat sich die Ausbreitung der Epidemie in Peking seit dem 11. Juni auf elf Bezirke ausgeweitet. Betroffen sind die sechs Innenstadtbezirke Fengtai, Haidian, Shijingshan, Chaoyang, Xicheng und Dongcheng, sowie fünf der sechs Peripheriebezirke: Changping, Daxing, Fangshan, Mentougou und Tongzhou.

Ein Peripheriebezirk ist offenbar noch nicht betroffen: Shunyi. Ebenfalls sollen die vier ländlichen Bezirke außerhalb der Kernstadt nicht betroffen sein: Yanping, Huairou, Miyun und Pinggu. Es gibt fünf Gebiete mit hohem Risiko und 38 Gebiete mit mittlerem Risiko.

Zudem wurden im Zusammenhang mit dem Pekinger Ausbruch weitere Provinzen betroffen: Liaoning, Sichuan, Hebei, Zhejiang, Henan und Tianjin.

 

Vom KPC-Virus betroffene Pekinger Stadtbezirke (rot). Foto: CC BY 3.0/Benennungen ETD

Peking: Virus kam aus Europa

Am 18. Juni veröffentlichte das Nationale Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) Chinas die Sequenzdaten des Virusgenoms mit D614G-Mutation aus Peking und lud sie in die Datenbank der Global Shared Influenza Data Initiative (GISAID) hoch.

Yang Peng, Forscher am Beijing CDC, sagte laut Staatssender CCTV, dass die Sequenzierung des gesamten Genoms des Pekinger Ausbruch aus Europa stamme. Auch Experten des Nationalen Zentrums für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten Chinas erklärten gegenüber dem chinesischen Wirtschaftsnachrichtenportal „Caixin“, dass das Pekinger Virus zum europäischen Evolutionszweig gehörte und die spezifische Quelle des Imports noch untersucht werden müsse.

Demnach würden auch die importierten Fälle im Nordosten Chinas und in der Inneren Mongolei zum europäischen Zweig gehören.

Datensperre bei Sequenzierung sorgt für Unklarheiten

Sean Lin, Virologe der US-Armee und Doktor der Mikrobiologie, sagte gegenüber der chinesischsprachigen Epoch Times, dass das Virus zwar mutiert sein könnte, der Ansatz der KPCh jedoch darin bestehe, „den Topf zu entleeren“.

Lin analysierte, dass die Kommunistische Partei Chinas seit Januar chinesische Epidemiepräventionsabteilungen oder Forschungsinstitute von der Durchführung von Sequenzierungen abgehalten habe.

Daher gebe es in der internationalen Genbank nur sehr wenige Sequenzierungsdaten aus China. Das bedeutet, es ist unmöglich, das KPC-Virus vom Februar und März zu kennen.

Es wird berichtet, dass am 11. Januar ein Team unter der Leitung des Shanghai Public Health Clinical Center und Professor Zhang Yongzhen von der School of Public Health der Fudan University die weltweit erste virale Genomsequenz der KPCh veröffentlichte. Am 12. Januar schlossen die KPCh-Behörden das Labor.

Dr. Lin meinte, dass das Pekinger Virus schon aus den Vereinigten Staaten und Europas mutiert sein könnte, insbesondere die D614G-Mutation.

Allerdings gab es in China mindestens zwei oder drei Monate lang nur sehr wenige Sequenzierungsdaten, sodass man nichts über die Virusmutationen auf dem chinesischen Festland weiß. Tatsächlich könnte das KPC-Virus auch auf dem chinesischen Festland mutiert sein.

Und Dr. Lin meinte zudem, dass die D614G-Mutation deutlich infektiöser ist, als das ursprüngliche Virus von Wuhan. Forschungen des Scripps Research Institute in den USA ergaben, dass diese Mutation stabiler sei und es ihr leichter falle, in menschliche Zellen einzudringen. (sm)



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