Virus-Alarm in Peking: Kontrollverlust befürchtet – Infektionsherd nah am Regierungssitz „Zhongnanhai“

Virus-Alarm: Aufmarsch von Polizeitruppen, mit Bussen abtransportierte Personen, das alles nur 16 Kilometer vom Regierungssitz Zhongnanhai entfernt. „Kriegsmodus“ in Teilen von Peking – wird die Regierung nervös?
Epoch Times17. Juni 2020

Chinas Hauptstadt bereitet sich auf die zweite Corona-Welle vor. Ein Stadtteil von Peking befindet sich bereits im „Kriegsmodus“, nachdem im Zusammenhang mit einem Lebensmittelgroßmarkt zahlreiche Neuinfektionen entdeckt wurden. Sensibles Detail: Der Xinfadi-Markt ist nur 16 Kilometer oder 20 Autominuten von Zhongnanhai, dem Sitz der Zentralregierung, entfernt und Chinas Vizepremierministerin Sun Chunlan meinte, es sei, „sehr wahrscheinlich, dass der Ausbruch größer werden wird“.

WHO-Chef Tedros sprach am 15. Juni in einer Video-Pressekonferenz  am Montag in Genf über den Ausbruch in Peking und nannte es ein wichtiges Ereignis, und, dass die WHO die Quelle und das Ausmaß des Ausbruchs untersuche.

Ganz anders hatte die WHO im Januar reagiert. Nachdem Tedros am 28. Januar mit Chinas Staats- und KP-Chef Xi in Peking gesprochen hatte, verzögerte die WHO die Ausrufung des öffentlichen Gesundheitsnotstands (PHEIC) und brachte die Länder der Welt damit um wertvolle Zeit, sich auf den Ausbruch vorzubereiten.

Die Situation gerät außer Kontrolle

Der betroffene Großmarkt mit dem Namen Xinfadi soll der größte in Asien sein, liefert fast 80 Prozent der landwirtschaftlichen Produkte für Peking und wird täglich von über 15.000 Menschen besucht. Laut lokalen chinesischen Medien arbeiten dort über 1.700 Dienstleister. Der Markt steht auch mit anderen Städten und Provinzen in Verbindung.

Xinfadi sowie weitere nahe gelegene Märkte wurden umgehend von den Behörden geschlossen. Ein Online-Video zeigt Polizeitruppen am Xinfadi-Markt, während ein weiteres Video Menschen zeigt, die in Bussen abtransportiert werden.

Zunächst waren sieben Personen mit deutlichen Symptomen positiv auf das KPC-Virus getestet worden. Doch nicht nur das: Weitere 46 symptomlose Personen wurden im gleichen Stadtteil positiv getestet. Doch diese zählt China nicht als bestätigte Fälle, obwohl diese asymptomatischen Infizierten das KPC-Virus ebenso auf andere Menschen übertragen können.

In den vergangenen vier Tagen wurden mittlerweile 79 neue Fälle in diesem Zusammenhang entdeckt. Bei den meisten von ihnen handelt es sich um Personen, die den Markt in den letzten zwei Wochen besucht hatten.

Zwei Bezirksbeamte und der Generaldirektor des Xinfadi-Marktes wurden am 14. Juni wegen Kontrollverlust beim Ausbruch entlassen.

Nervosität greift um sich

Nachdem bereits elf Wohngebiete im Umfeld des Marktes abgeriegelt worden waren, inklusive 24-Stunden-Bewachung, schlossen die Behörden nun zehn weitere Wohngebiete. Die Behörden führen Tests im Stadtviertel durch. Wer war auf dem Markt? Beamte klopfen an jede Haustür, um die Leute zu finden und zu testen. Beamte gehen von Tür zu Tür, um die mutmaßlichen Besucher des Großmarktes zu finden und zu testen. Massentests werden durchgeführt und die Einwohner warten in langen Schlangen darauf, mit einem Nukleinsäuretest getestet zu werden.

Zhang Wenhong wurde während der Pandemie als chinesischer Medizinexperte bekannt. In den sozialen Medien sagte Zhang, dass alle Fälle mit dem Markt im Zusammenhang ständen und zurückverfolgt werden können. Doch wegen der riesigen Menge an Besuchern könne schwer vorhergesagt werden, wo neue Fälle auftauchen werden.

Laut offiziellen Angaben besuchten rund 200.000 Besucher den Xinfadi-Großmarkt in den letzten zwei Wochen.

Inzwischen ging auch eine Nachbarstadt von Peking in Alarmbereitschaft. Die Virusfälle um den Lebensmittelgroßmarkt führen inzwischen in drei weitere Provinzen: Hebei, Liaoning und Sichuan.

Weitere Städte und Provinzen warnten ihre Einwohner davor, in die Hauptstadt zu gehen. Wer kürzlich dort war, solle sich bei den Behörden melden.

Die Ursprungs-Lüge der KPC

Laut Beamten des Gesundheitswesens sei der Ursprung des Ausbruchs nicht bekannt, jedoch definitiv nicht in Peking, sondern importiert. Staatliche Medien zitieren einen Experten der Seuchenbekämpfung, der meinte, das Virus könne aus Europa, Amerika oder Russland stammen.

Peking hatte bereits früher behauptet, das Virus stamme aus den USA oder aus Italien oder Frankreich. Doch wie man es auch dreht und wendet: Das Virus brach zuerst in Wuhan, in China aus.

Auf 40 der auf dem Markt genommenen Laborproben wurde das Virus gefunden, beispielsweise auf Schneidebrettern zur Verarbeitung von importiertem Lachs. Chinesische Medien zitierten mehrere Experten, wonach es keine Beweise dafür gebe, dass Lachs das Virus übertrage.

Aufgrund des neuen Ausbruchs stoppte Peking alle Sportveranstaltungen und den Tourismus aus anderen Teilen Chinas. Auch wurden die geplanten Öffnungen der Grundschulen der ersten bis zur dritten Klasse verschoben.

(sm)

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