Zinserhöhung der Fed – Auswirkungen auf China

Welche Auswirkungen hat die Zinserhöhung der Fed auf China? Bisher sind unter anderem diese Folgen sichtbar: Der Wechselkurs zum Dollar brach um 100 Punkte ein, die Kapitalflucht aus China wächst und eine inoffizielle Wachstumsprognose der Wirtschaft liegt nun zwischen 6,6 und 6,8 Prozent für 2016.
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Containerhafen in Rizhao, in der ostchinesischen Provinz Shandong Anfang Dezember 2016. Es wird erwartet, dass durch die Zinserhöhung der Fed die Wirtschaft langsamer wächst.Foto: STR/AFP/Getty Images
Epoch Times17. Dezember 2015

Die erste Folge ist, dass heute der Wechselkurs zwischen dem Yuan und dem Dollar um 100 Punkte fiel und den niedrigsten Stand seit viereinhalb Jahren erreichte. Der Yuan-Kurs fällt seit 2 Wochen ununterbrochen. Ursache ist, dass durch die Zinserhöhung die Investoren massiv in Yuan verkaufen und US-Dollar kaufen, um Gewinne mitzunehmen

Die chinesische Zentralbank vermutet, dass der ersten Zinserhöhung der Fed weitere folgen und bereitet das Land seit dem 11. Dezember darauf vor. Die Chinesische Zentralbank besitzt Dollarvorräte in Höhe von 3,4 Billionen US-Dollar, das ist der niedrigste Stand seit 2013.

Bisher war der Wechselkurs des Yuan an den Dollar gekoppelt. Diese Kopplung wurde abgeschwächt, indem das CFETS (China Foreign Exchange Trade System) reaktiviert wurde. Durch das CFETS wird der Yuan an 13 verschiedene ausländische Währungen, und nicht nur an den Dollar, gekoppelt. Der Dollar hat darin einen Anteil von 26,4 Prozent, der Euro 21,4 Prozent und der japanische Yen 15 Prozent.

Durch die Abwertung des Yuan verstärkt sich die Kapitalflucht aus China. Nach einem Bericht des IIF (Internationales Finanzinstitut) sind 2015 insgesamt 500 Milliarden Dollar aus China abgeflossen. Diese Tendenz wird durch den fallenden Yuan verstärkt. Je niedriger der Yuan ist, desto weniger Kapital wird in China angelegt.

Weiterhin verstärkt sich die Immobilien- und Vermögenskrise in China. Immobilien werden in China in Yuan gehandelt, denn Immobilien sind nicht ins Ausland verschiebbar. Wenn der Yuan fällt, sind die Immobilien immer weniger wert. Gleichzeitig geht an der Börse mehr Kapital ins Ausland, die Investitionsgelder fehlen im chinesischen Aktienmarkt und die Aktienkurse fallen.

Es werden vor allem viele der kleineren Immobilienspekulationen platzen, die oftmals eine kommunale Verschuldung beinhalten. Kommunen können kaum noch Kredite bei den Banken erhalten und wenden sich mehr an Schattenbanken – was wiederum andere Effekte nach sich zieht.

China wird seine Wachstumsprognose erneut nach unten schrauben müssen. Am 16. Dezember hat die chinesische Akademie für Sozialwissenschaft das „Blaues Buch für Chinas Wirtschaft 2016“ veröffentlicht. Darin ist die Rede von 6,6 bis 6,8 Prozent Wirtschaftswachstum im Jahr 2016. Dieser Wert liegt niedriger als die offizielle Regierungsangabe, die das Wachstum auf 7 Prozent festschreibt. (yz/ks)

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