Chinas Menschenrechtler Hu Jia hält das Regime für „teuflisch”

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Im Jahr 2008 ehrte das EU-Parlament Hu Jia – in Abwesenheit - mit dem „Sacharow-Preis für geistige Freiheit“. Hans-Gert Pöttering war damals Präsident des EU-Parlaments.Foto: Dominique Faget/AFP/Getty Images

 

Der bekannte chinesische Aktivist Hu Jia hat die US-Regierung aufgerufen, ihre Aufmerksamkeit auf den Organraub in China zu richten. Er prangerte dies als teuflische Handlungen an, die von chinesischen Sicherheitskräften durchgeführt werden.

Hu, der einst für den Friedensnobelpreis für seine Aktivitäten nominiert wurde, sprach mit NTD Television per Telefon; er war gezwungen worden, Peking vor dem 18. Parteitag zu verlassen. Er muss in Huangshan, in der Provinz Anhui, bleiben; es ist ihm verboten, während des Kongresses nach Peking zurückzukehren.

Er erklärte NTD, dass er zunächst die Nachrichten über Organraub bezweifelte hätte, die an politischen Gefangenen, vor allem an Falun Gong-Praktizierenden, begangen wurden, als er sie das erste Mal im Jahr 2006 hörte. Aber er betonte, dass er nach den diesjährigen politischen Skandalen um Wang Lijun und Bo Xilai sowie nach den aussagekräftigen Äußerungen der internationalen Gemeinschaft auf diese Fragen überzeugt sei, dass das Töten von Falun Gong-Praktizierenden, um ihre Organe zu entnehmen, tatsächlich existiere.

„Ich denke, die Mitglieder des US-Kongresses sind sehr besonnen. Sie würden nicht einfach alles unterstützen, weil es sie ihren Ruf und Stimmen kosten könnte. Ich glaube, dass sie einige solide Beweise haben und deshalb hat sich die internationale Gemeinschaft auch so stark zu diesem Thema geäußert“, unterstrich Hu.

Hu fuhr fort: „Die Organe von Menschen zu entfernen, während sie noch am Leben sind, das überschreitet in der Tat das, was ein menschliches Wesen ertragen könnte, rational und emotional. [Wer so etwas tun kann] unterscheidet sich nicht von einem Teufel. Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) hat alle Arten von bösen Taten begangen und ich glaube wirklich, dass sie schon hundertmal zum Rücktritt gezwungen worden wäre, wenn das in einer demokratischen Gesellschaft passierte.“

Hu forderte die US-Präsidentschaftskandidaten auf, größere Aufmerksamkeit auf den Organraub noch vor der Wahl zu richten: „Die Förderung der Menschenrechte ist einer der Grundpfeiler der Vereinigten Staaten. Ich hoffe, dass die Kandidaten die Stimme der Opfer sein werden und dass die US-Wähler sich dieses Problems bewusst werden. Das Offenlegen dieses Problems erzeugt einen größeren Einfluss, der wiederum helfen kann, die Verbrechen zu stoppen.“

Hu forderte alle hochrangigen KPCh-Funktionäre auf, denen Informationen über die Verbrechen bekannt sind, sie schnellstens öffentlich zu machen. Hu glaubt, dass dies helfen würde, die Verbrechen zu beenden. Er gab seiner Überzeugung Ausdruck, dass ein Zurückhalten von Beweisen dasselbe sei wie eine Beteiligung an den Verbrechen selbst.

 

Der chinesische Dissident Hu Jia, der 2008 mit dem EU-Menschenrechtspreis ausgezeichnet wurde, ist im Juni 2011 nach mehr als drei Jahren Haft freigelassen worden. Der 37-Jährige hatte sich für Bürgerrechte und unter anderem auch für Aids-Patienten eingesetzt, bevor er inhaftiert wurde. Bei der Verurteilung wurde ihm vorgeworfen, er habe mit Ausländern zusammenarbeiten wollen, um die Olympischen Spiele 2008 in Peking zu stören.

Im Jahr 2008 entschied das Europäische Parlament – trotz Drohungen von chinesischer Seite -, Hu Jia mit dem „Sacharow-Preis für geistige Freiheit“ zu ehren. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich an außergewöhnliche Persönlichkeiten verliehen, die gegen Intoleranz, Fanatismus und Unterdrückung kämpfen.

Artikel auf Englisch: Chinese Activist Hu Jia Says Regime Like a ‘Demon’

 



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