Auftragsvergabe anno 1809: Goethe verlangte eine Schauspielmusik für seinen „Egmont“

Aus der Reihe Epoch Times Musik – Für Liebhaber.
Titelbild
Ludwig van Beethoven ist auf em Wiener Zentralfriedhof begraben, ebenso wie Johann Strauss und Wolfgang Amadeus Mozart.Foto: iStock
Epoch Times29. April 2018

Ludwig van Beethoven (1770-1827) schrieb als Auftragswerk eine Overtüre zu dem von Goethe verfassten Drama „Egmont“. Er schätzte Johann Wolfgang von Goethe sehr.

Hier gespielt von den Wiener Sinfonikern unter Leitung von Wilhelm Furtwängler. Die Live-Aufnahme stammt am 4. September 1953.

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Johann Wolfgang von Goethe verlangte für sein Drama „Egmont“ eine Musik, verschiedene Komponisten versuchten sich daran. Die am häufigsten verwendete Schauspielmusik stammt von Ludwig van Beethoven (op. 84). Er schrieb die Overtüre im Auftrag des Wiener Hoftheaters in den Jahren 1809 und 1810.

Ludwig van Beethoven und Johann Wolfgang von Goethe trafen sich durch Vermittlung von Bettina Brentano 1812 im böhmischen Kurbad Teplitz – zu dem Zeitpunkt war Beethovens Komposition zum „Egmont“ bereits beendet. Diese wurde im Juni 1810 uraufgeführt.

Von ihrem Treffen ist von Goethe folgendes überliefert: „Beethoven habe ich in Teplitz kennengelernt. Sein Talent hat mich in Erstaunen gesetzt; allein er ist leider eine ganz ungebändigte Persönlichkeit, die zwar gar nicht unrecht hat, wenn sie die Welt detestabel findet, aber sie freilich dadurch weder für sich noch für andre genußreicher macht. Sehr zu entschuldigen ist er hingegen und sehr zu bedauern, da ihn sein Gehör verläßt, was vielleicht dem musikalischen Teil seines Wesens weniger als dem geselligen schadet. Er, der ohnehin lakonischer Natur ist, wird es nun doppelt durch diesen Mangel.“

Beethoven schrieb anschließend an seinen Verleger Härtel: „Göthe behagt die Hofluft sehr, mehr als einem Dichter ziemt. Es ist nicht vielmehr über die Lächerlichkeiten der Virtuosen hier zu reden, wenn Dichter, die als die ersten Lehrer der Nation angesehen sein sollten, über diesem Schimmer alles andere vergessen können.“

Beide Zitate nach: Jean und Brigitte Massin: Recherche de Beethoven. Fayard, Paris 1970.

Wir danken unseren Lesern für die Anregungen zu interessanter Klassik.



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