Cancel Culture: Rassismusvorwürfe gegen britische Kinderbuchautorin Enid Blyton

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Die britische Schriftstellerin Enid Blyton (1897 - 1968) ist die geistige Mutter der «fünf Freunde».Foto: /Blyton Company Ltd./dpa
Epoch Times17. Juni 2021

In Großbritannien ist eine Debatte über mutmaßliches rassistisches Gedankengut im Werk der Kinderbuchautorin Enid Blyton entbrannt. Die Organisation English Heritage, die unter anderem historische Häuser verwaltet und das Andenken an ihre berühmten Bewohner pflegt, hat den Eintrag auf ihrer Website über die 1968 verstorbene Schriftstellerin aktualisiert, berichtete der „Daily Telegraph“ am Donnerstag.

Darin heiße es nun, Blytons Arbeit sei wegen ihres „Rassismus, ihrer Fremdenfeindlichkeit und wegen ihres geringen literarischen Werts“ kritisiert worden.

Konservative Medien reagierten empört

Konservative Medien reagierten empört. Blyton, unter anderem bekannt für ihre Jugendbuchreihe „Fünf Freunde“, sei Opfer der sogenannte Cancel Culture geworden, schrieb der „Daily Express“. Mit diesem Begriff wird die öffentliche Ächtung wegen eines vermeintlichen Fehlverhaltens angeprangert.

English Heritage erklärte auf AFP-Anfrage, der Eintrag zu Blyton sei bereits im Juli 2020 geändert worden, um darauf hinzuweisen, dass ihre Bücher „wegen ihres Rassismus kritisiert wurden“. Die Organisation ist nach eigenen Angaben darum bemüht, „ein umfassenderes Bild vom Leben der Persönlichkeiten zu zeichnen, das auch Aspekte beinhaltet, die Menschen als problematisch empfinden“.

„Hauch altmodischer Fremdenfeindlichkeit“

Sie verwies auf die Geschichte „Little Black Doll“ (Kleine schwarze Puppe) aus dem Jahr 1966, in der das Gesicht der Puppe vom Regen „rein“ gewaschen wird. 1960 habe sich der Verlag Macmillan geweigert, ein Buch von Blyton zu veröffentlichen, da darin ein „Hauch altmodischer Fremdenfeindlichkeit“ zu finden gewesen sei. English Heritage hatte 1997 eine blaue Gedenkplakette an Blytons früherem Wohnhaus in Chessington südwestlich von London angebracht.

Der Blyton-Experte David Buckingham sagte, Geschichten wie die der schwarzen Puppe wolle heutzutage niemand mehr einem Kind vorlesen. Solches Gedankengut sei zwar „bezeichnend“ für die damalige Zeit, dies bedeute aber nicht, dass die Autorin frei sei von jeglicher Verantwortung. (afp)



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