Charity-Gala für Hund und Lebensfreude

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Foto: Johanna Löbig-Winnefeld/The Epoch Times
Von 31. Oktober 2010

Assistenzhunde stärken das Selbstbewusstsein, die Lebensfreude und das Verantwortungsgefühl „ihrer“ Menschen, das konnte Miriam Schneider-Han bei der Charity-Gala zum 10-jährigen Jubiläum des Vita-Assistenzhundevereins berichten. Die 30-Jährige fühlt sich nach einem Jahr mit ihrem Retriever „Lotte“ viel freier als noch vor einigen Monaten. Sie unternimmt mit ihm alleine Spaziergänge per Rollstuhl und bekommt wesentlich leichter Kontakte zu anderen Menschen. „Positive Kontakte“, wie sie nachdrücklich betont. Durch „Lotte“ steht nicht mehr ihre Behinderung im Vordergrund, sondern der zwischenmenschliche Austausch.

Der Vita-Assistenzhundeverein e.V. lud am 30. Oktober zum 10-jährigen Jubiläum in das Kurhaus Wiesbaden ein. Anwesend waren rund 800 Gäste aus Wirtschaft und Showbusiness, darunter Prominente wie die Schauspielerin Gudrun Landgrebe, der Schauspieler Max Tidof, die Lottofee Karin Tietze – Ludwig und der Boxweltmeister Marco Huck. Die Schirmherrschaft für die Vita Charity Gala übernahm Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales.

Der von Tatjana Kreidler im März 2000 gegründete Verein bildet Assistenzhunde für behinderte Menschen aus – vor allem für Kinder und Jugendliche. Die Ausbildung der Hunde hat zum Ziel, behinderten Menschen in alltäglichen Situationen zur Hand zu gehen, ihnen zu helfen.

Tatjana Kreidler bildet ihre Assistenzhunde nach einer von ihr entwickelten Methode aus, die sie über positive Verstärkungen veranlasst, ein ganzes Leben lang bereitwillig die Anweisungen ihrer Besitzer zu erfüllen. „Denn nur zufriedene Hunde arbeiten langfristig freudig für ihren Menschen.“

Tatjana Kreidler studierte Sozialpädagogik. Durch ihre Arbeit in Erziehungsheimen bemerkte sie, welche enormen Fortschritte Kinder und Jugendliche durch ein Leben mit Hunden in persönlicher, sozialer und gruppendynamischer Hinsicht erreichen können. Aufgrund dieser Erfahrungen ging sie nach ihrem Studium nach England und absolvierte bei den Charity Organisationen „Dogs for the Disabled“ und „Guide Dogs for the Blind“ eine Ausbildung zur Assistenzhundetrainerin.

Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland baute sie nach englischem Vorbild einen eigenen Verein – Vita – auf und entwickelte dabei ihre „Kreidler-Methode“. Entgegen ihren eigenen Erwartungen gelang der Aufbau nicht ohne weiteres – finanziell stand sie oft kurz vor dem Abgrund. Unterstützung fand sie bei den Rotariern und „Ein Herz für Kinder“, die ihr 2006 die Ausbildung von sieben Teams sponserten.

Behinderte und ihre Hunde werden so aufeinander sensibilisiert, geben sich so viel Kraft und Freude, dass sogar manchmal kleine „Wunder“ geschehen können: Kinder, die sich aufgrund ihrer Behinderung zurückgezogen hatten, kaum noch mit den Menschen in ihrer Umgebung kommunizieren wollten, tauten durch den Freund an ihrer Seite richtiggehend auf – sprachen und lachten wieder. Pauline, ein gelähmtes Mädchen, wollte unbedingt aus ihrem Rollstuhl aufstehen – vielleicht, um ihrem Hund noch näher zu sein? – und schaffte es.

Aber nicht nur Assistenzhunde für behinderte Menschen werden von Tatjana Kreidler ausgebildet, sondern auch Therapiehunde für Demenzkranke.

Der Erlös der Charity Gala wird für den Ausbau eines neuen und größeren Ausbildungszentrums verwendet werden, denn die Anzahl der derzeit 75 bis 90 Bewerber pro Jahr steigt stetig.

Behinderte Menschen, die sich einen Assistenzhund wünschen, können sich bei Vita bewerben. Je nach Dringlichkeit und Engagement, können die Bewerber bereits innerhalb eines Jahres einen Hund erhalten. Voraussetzung ist allerdings, dass die „Chemie“ zwischen Mensch und Hund stimmt.

Ein Assistenzhund kostet ungefähr 25.000 €. Wer sich das nicht leisten kann, wird von Vita unterstützt. Gemeinsam mit den Familien – oder alleine – werden Sponsoren gesucht, Events veranstaltet und dergleichen.

 

Foto: Johanna Löbig-Winnefeld/The Epoch Times

 



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