Claude Goretta mit 89 Jahren gestorben

Er galt als einer der wichtigsten Schweizer Filmemacher seiner Zeit und verhalf einer französischen Schauspielerin zum internationalen Durchbruch. Seit Jahren litt er an Parkinson.
Titelbild
Der Schweizer Regisseur Claude Goretta (2011).Foto: Jean-Christophe Bott/Keystone/dpa
Epoch Times21. Februar 2019

Der Schweizer Regisseur Claude Goretta, der mit dem Film „Die Spitzenklöpplerin“ der französischen Schauspielerin Isabelle Huppert zum internationalen Durchbruch verhalf, ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie am Donnerstag mit.

Goretta war zunächst durch Dokumentarfilme bekannt geworden. Er galt dank seiner Genauigkeit und Empathie als einer der wichtigsten Schweizer Filmemacher seiner Zeit. 1957 beobachtete er mit seiner Kamera das nächtliche Treiben am Londoner Piccadilly Circus. Der 20-minütige Kurzfilm wurde ausgezeichnet und bedeutete den Start von Gorettas Karriere. Mit „L’Invitation“ gewann er 1973 den renommierten Jury-Preis beim Filmfestival in Cannes.

„Meine Filme handeln fast immer von kleinen Leuten, die sich schwer tun damit, ihre Gefühle auszudrücken“, sagte der studierte Jurist vor einigen Jahren in einem Interview des Schweizer Kino-Fachmagazins „Cinebulletin“. Er wolle denjenigen eine Stimme geben, die sich mit Worten nicht zu verteidigen wissen. Goretta war Spezialist für zwischenmenschliche Dramen und Schicksalsschläge, die den Lebensfluss plötzlich durcheinanderwirbeln.

Der Kinofilm mit Huppert von 1977 über eine unmögliche Liebesgeschichte zwischen einem Philosophiestudenten und einer Friseurin war sein größter Erfolg. Seinen letzten Film drehte Goretta 2006: Die zweiteilige Fernsehproduktion „Sartre, l’âge des passions“ über den Philosophen Jean-Paul Sartre ist eine Mischung aus Fiktion und Dokumentarfilm. Goretta litt seit Jahren an Parkinson. (dpa)



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