Deutsche kaufen wie verrückt Bücher – „Die Pest“ von Albert Camus restlos ausverkauft

Um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, sollen die Deutschen möglichst viel zu Hause bleiben. Was liest man da am besten? Und was auf keinen Fall? Buchhändler berichten über Krisengewinnler, Notkäufe und unerfüllbare Wünsche.
Titelbild
«Die Pest» von Albert Camus hat sich zum Bestseller entwickelt.Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/dpa
Epoch Times23. März 2020

Was lesen die Menschen, wenn sie wegen einer Pandemie ihre Wohnung nicht verlassen sollen? Man könnte aus aktuellem Anlass einen Klassiker nachholen: „Die Pest“ von Albert Camus.

Thea Dorn hatte das Buch im „Literarischen Quartett“ empfohlen. Nur: „Die Pest“ ist ausverkauft. Weder im Laden noch online und nicht mal antiquarisch ist das Buch erhältlich, weder gebunden noch als Taschenbuch. Bei Amazon tauchte vergangene Woche vorübergehend ein gebrauchtes Exemplar auf – für 1685,08 Euro.

„Wir drucken gerade die 88. Auflage. Die Nachfrage ist ungebrochen, zwei weitere Nachauflagen sind bestellt“, berichtet der Rowohlt-Verlag, der die Werke des 1960 verstorbenen französischen Autor herausbringt.

Auch in der Buchhandlung Schutt im sonst so belebten Frankfurter Stadtteil Bornheim fragen Kunden laufend nach der „Pest“. Inhaberin Angelika Schleindl muss gerade wieder eine Anruferin vertrösten – ihr Laden ist zwar geschlossen, Bestellungen werden aber telefonisch entgegengenommen.

Buchhändler: Vor Schließung „wie an Weihnachten“

An den Tagen vor der Schließung ging es zu „wie an Weihnachten“, sagt Schleindl. Die Kunden hätten „stapelweise“ Bücher gekauft, „vor allem alles was dick ist“. „Das achte Leben“ von Nino Haratischwili mit fast 1300 Seiten zum Beispiel, Wälzer von Ken Follett, Serien aller Art, je mehr Teile desto besser.

Auch gesammelte Werke klassischer Autoren im Schuber wurden aus dem Laden geschleppt. Romane über Katastrophen und Dystopien schreckten die Kunden nicht ab, gefragt sind auch Sachbücher über Epidemien.

Die Frankfurter Buchhandlung Ypsilon verkauft auffällig viele Schulbücher, Unterrichtsmaterialien oder Bücher für Referate. „Die Büchereien sind zu, aber die Schulen schicken Arbeitsaufträge“, sagt Buchhändler Wolfgang Kiekenap.

Was gar nicht geht, sind Reiseführer. „Am Tag vor der Schließung haben wir rund 400 Bücher verkauft“ sagt Kiekenap, „darunter war ein einziger Reiseführer: für den Vogelsberg“. Das Gebiet liegt direkt vor der Haustüre.

„Zu den Toptiteln bei uns zählen Lutz Seilers ‚Stern 111‘ und Delia Owens ‚Der Gesang der Flusskrebse’“, berichtet eine Sprecherin der Buchhandelskette Hugendubel. Besonders stark nachgefragt würden neben Romanen vor allem Lernhilfen, Spiele, Kinderbücher.

Auch bei Amazon schossen Titel auf die vorderen Ränge, mit denen sich kleine Kinder beschäftigen lassen: Lern- und Übungsblöcke für die Grundschule, Mal- und Ausschneide-Bücher für den Kindergarten.

Buchhändler werden mobil

Um die Kunden trotz Schließung zu halten, werden Buchhändler mobil. Sowohl bei Schutt als auch bei Ypsilon ist immer ein Mitarbeiter im Laden und nimmt Bestellungen online oder telefonisch entgegen.

Weil die Stammkunden meist in der Nähe wohnen, liefern die Händler persönlich aus, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. „Natürlich kontaktfrei“, sagt Kiekenap: Bücher in Papiertüten gegen Geld im Umschlag.

„Bücher sind Lebensmittel“, hatte zwar die Vorsteherin des Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, argumentiert: „Sie verhindern, dass Menschen, denen ihre Sozialkontakte fehlen, durchdrehen.“

Aber der Shutdown kam trotzdem. Gerade für die kleinen Buchhandlungen sei die Situation „kritisch bis existenzgefährdend“, sagt Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis. Angelika Schleindl und Wolfgang Kiekenap berichten von ermunternden Anrufen ihrer Stammkunden, aber auch von dem höheren Aufwand und der Unsicherheit, wie lange sie so über die Runden kommen.

Mareike Fallwickl, Autorin („Dunkelgrün fast Schwarz“) und Buchbloggerin („Bücherwurmloch“), hat ihre Follower aufgerufen, unter dem Hashtag #stillbeschäftigung Buchtipps zu teilen. „Was möchtet Ihr den anderen empfehlen? Welche Lieblingsbücher können dafür sorgen, dass man eh gern zuhause bleibt? Schnüren wir gemeinsam ein virtuelles Carepaket für die Zeit daheim!“ (dpa)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion