Die neue Rechtschreibung ist da – Großes Eszett „ẞ“ eingeführt

Nach mehr als zehn Jahren wurde es wieder aktualisiert – das „Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung“. Neben der möglichen Großschreibung von Adjektiven wurde auch ein neuer Buchstabe eingeführt – das große Eszett.
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Duden-Ausgaben (Symbolbild).Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times30. Juni 2017

Im Jahre 2006 fand die letzte Rechtschreibreform statt. Nun ist es wieder soweit – nach mehr als zehn Jahren wurde das Regelwerk der deutschen Rechtschreibung erneut „aktualisiert und behutsam modernisiert“, schreibt der „Rat für deutsche Rechtschreibung“ in einer Pressemitteilung am Donnerstag.

Ab sofort gibt es einen neuen Buchstaben: das große Eszett „ẞ“. Es ist ein Segen für all diejenigen, die ein „ß“ in ihren Nachnamen haben wie „Großebner“. Vor der neuen Regelung musste das Eszett mit „SS“ umgeschrieben werden, nun können Eigennamen in Pässen und Ausweisen korrekt geschrieben werden, so der Rechtschreibrat.

Mit der Einführung von „ẞ“ bleibt die Schreibweise mit „SS“ für „ß“ aber weiterhin erhalten. Auf diese Weise kann Straße z. B. auf zweifache Weise in Großbuchstaben geschrieben werden: STRASSE oder STRAẞE.

Groß- und Kleinschreibung bei Adjektiven

Neben der Einführung des großen Eszett aktualisierte der „Rat für deutsche Rechtschreibung“ auch die Groß- und Kleinschreibung von Adjektiven in festen Verbindungen mit Substantiven. So werden Adjektive im wörtlichen bzw. bildhaften Gebrauch wie „der freie Mitarbeiter“ und „die gläserne Decke“ klein und in besonderen Anredeformen wie der „Heilige Vater“ großgeschrieben.

Adjektive im sogennanten „schwankenden Gebrauch“ können in beiden Varianten vorkommen: „die mittlere/Mittlere Reife“, „die goldene/Goldene Hochzeit“ oder „der technische/Technische Direktor“ u.a.

Schluss mit „Majonäse“

Wörter, die nicht „den Regularitäten der deutschen Rechtschreibung entsprechen“, wie der Rat so schön beschreibt, werden abgeschafft. Das sind Variantenschreibungen, die selten in geschriebener Sprache gebraucht werden wie „Anschovis“, „Frotté“, „Komplice“, „Majonäse“, „Wandalismus“ oder „Ketschup“.

Wo gilt die neue Rechtschreibung?

Das neue Regelwerk gilt in sechs Staaten: Deutschland, Österreich, der Schweiz, dem Fürstentum Liechtenstein, der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.

(Mehr zur neuen Rechtschreibung gibt es in der aktualisierte Fassung des amtlichen Regelwerks.)

(as)

Mehr dazu:

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