Filmorchester Babelsberg steht vor dem Aus

Das Filmorchester Babelsberg steht es vor dem Aus - wegen Bauarbeiter-Lärm.
Titelbild
Das Deutsche Filmorchester Babelsberg spielt auf der Bühne der Caligari-Halle der Babelsberger Studios in Potsdam.Foto: Nestor Bachmann/dpa
Epoch Times30. Juli 2018

Das traditionsreiche Filmorchester Babelsberg steht vor dem Aus. Wegen Lärms durch Bauarbeiten könne es sein Studio nicht mehr für Tonaufnahmen nutzen, sagte der Intendant Klaus-Dieter Beyer am Montag auf Anfrage. Damit fielen Haupteinnahmequellen weg.

Zuvor hatte die Online-Ausgabe der „Märkischen Allgemeinen“ berichtet.

Es sei nicht möglich, während der etwa anderthalbjährigen Bauzeit auf andere Studios auszuweichen, sagte Beyer. Das Tonstudio sei mit zwei Millionen Euro Fördermitteln und einer Million Euro Eigenmittel 2007 auf den modernsten Stand der Technik ausgebaut worden.

Die Stadt Potsdam hat die Hoffnung für eine Lösung nicht aufgegeben. Mit Bedauern habe man von der Ankündigung des Intendanten des Orchesters erfahren, keine weiteren Aufträge mehr anzunehmen und Mitarbeiter zu entlassen, teilte der Potsdamer Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, Bernd Rubelt, mit. „Wir hoffen, dass damit noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.“ Man hoffe, mit allen Beteiligten doch noch einen umsetzbaren Kompromiss zu finden. Auch das Kulturministerium setzt auf weitere Gespräche.

Das Orchester hat einen Etat von 3,5 Millionen Euro. Rund 1,7 Millionen Euro steuert das Land als Förderung bei. Den Rest muss das Ensemble aufbringen – 60 Prozent davon über Musikeinspielungen für Filmproduktionen, wie Beyer erklärte. Durch den Wegfall dieser Einnahmen sei die Existenz des Orchesters nicht mehr zu sichern. Den 66 Musikern müsse gekündigt werden. Die bis Jahresende geplanten Konzerte liefen.

Das Deutsche Filmorchester Babelsberg hat eine bewegte Geschichte. 1993 gingen das DEFA-Sinfonieorchester und das Radio Berlin Tanzorchester zusammen – unter dem heute gültigen Namen. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion