Königin Margrethe: Altartuch für Wittenberger Schlosskirche

An die Tür der Schlosskirche soll 1517 Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel angeschlagen haben - das Ereignis gilt als Beginn der Reformation.
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Königin Margrethe brachte als Geschenk einen Altarbehang mit.Foto:  Jens Schlueter/dpa
Epoch Times2. Oktober 2016
Die Schlosskirche zu Wittenberg in Sachsen-Anhalt, Ort des Thesenanschlags von Martin Luther, ist im Beisein von Dänemarks Königin Margrethe II. und Bundespräsident Joachim Gauck offiziell wiedereröffnet worden.

Nach vierjähriger Restaurierung feierten sie dort am Sonntag zusammen mit 400 Gläubigen den Gottesdienst. Die bereits seit Mai wieder zugängliche Kirche erstrahlt damit bereits ein Jahr vor dem 500. Reformationsjubiläum in neuem Glanz.

Die Königin, Oberhaupt der Evangelisch-Lutherischen Volkskirche in Dänemark, brachte als Geschenk einen Altarbehang mit. Die 76-jährige Monarchin hat das rote Tuch mit weißer Lutherrose und leuchtenden Flammen nach eigenen Worten selbst entworfen und bestickt.

An die Tür der Schlosskirche soll 1517 Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel angeschlagen haben – das Ereignis gilt als Beginn der Reformation. Die Restaurierung der Kirche kostete rund acht Millionen Euro. Die Königin – in elegantem türkisfarbenen Kostüm mit Hut – wollte am Nachmittag noch einen Baum im sogenannten Luthergarten pflanzen. Die Esche der dänischen Königin wird der bislang 338. dort gepflanzte Baum sein.

Einige Zaungäste versuchten, einen Blick auf die Königin zu erhaschen, mussten aber hinter Absperrungen warten. Mehrere hundert Polizisten waren im Einsatz.

Margrethe sagte, sie habe erst nach einigem Zögern die Aufgabe angenommen, den Altarbehang zu gestalten. Im Mai 2015 sei sie nach Wittenberg gereist und habe sich die Schlosskirche angesehen. Schließlich sei es eine Herzensangelegenheit geworden. „Dänemark und die dänische Kirche haben allen Grund, dankbar zu sein für die enge Beziehung zu Wittenberg“, sagte die Königin. Dänemarks Kirche habe sich 1536 offiziell der Reformation angeschlossen.

Bundespräsident Joachim Gauck sagte, es handele sich um einen wunderschönen Tag für ganz Deutschland. Er freue sich auf das 500. Reformationsjubiläum, das traditionsbewusst und zukunftsorientiert gefeiert werden solle.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte über die Schlosskirche: „Als authentischer Gedenk- und Erinnerungsort, als Ursprung der Reformation und als Grabkirche Martin Luthers, Philipp Melanchthons und Friedrichs des Weisen ist ihre Bedeutung schlechthin einzigartig.“

(dpa)

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