Daniel Hope in Berlin mit „Spheres in Concert“ im Stattbad Wedding

Titelbild
Daniel Hope mit seiner Geige.Foto: Ralph Orlowski/Getty Images
Von 1. Mai 2013

BERLIN – Gestern begeisterte der Geiger Daniel Hope mit dem Deutschen Kammerorchester Berlin und dem Rundfunkchor Berlin bei einem deutschlandweit einmaligen Konzert mit dem „Spheres“-Programm an ungewöhnlichem Ort: Das „Stattbad Wedding“ in Berlin dient als stillgelegtes Schwimmbad heute als alternativer Kulturraum. „Komponisten und Werke aus verschiedenen Jahrhunderten zusammenbringen, die man normalerweise nicht in derselben Galaxie findet“, war das Konzept des Albums „Spheres“ von Geiger Daniel Hope, das im Februar bei der Deutschen Grammophon erschien.

Wo sonst auch mal Elektroparties toben, trafen sich Menschen aus verschiedenen musikalischen Welten. Orchester und Publikum nahmen gemeinsam im Schwimmbecken Platz und das ehemalige kleine Frauenschwimmbad wurde von Daniel Hopes mit klassischer Sphärenmusik geflutet. Wie das klang? Erstaunlich gut! Der Raum hatte eine Akustik ohne Nachhall und so entstand ein sehr unmittelbares Musikerlebnis, in dem man die facettenreichen Stücke ohne verklärenden Weichzeichner hörte. Auf Verstärker wurde verzichtet. Auch der poetisch-intensive und manchmal absichtlich spröde Ton von Daniel Hope trug bis ins verhauchende Pianissimo, und selbst Feinheiten erklangen so balanciert wie auf der CD.

Während das „Spheres“-Album meditativ von Stück zu Stück schwebt, eine Melodie in die nächste mündet, um Tore zu verschiedenen Dimensionen zu öffnen, war „Spheres in Concert“ die dazu passende irdische Party, auf der Daniel Hope die Musikauswahl näher vorstellte. Der Klangfluss war nun von seiner Moderation durchbrochen. Doch dank der Erklärungen wurde seine sehr persönliche Begeisterung für die Stücke von Arvo Pärt bis Ludovico Enaudi für jeden nachvollziehbar und zum verbindenden Funken.

Lesen Sie weiter auf Seite 2, wie Hope sich das Publikum um den Finger wickelte

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Als herzerfrischender Botschafter alter und neuester Musik wickelte Hope sich – mit einer Hand am iPad und der Geige in der anderen – das Publikum um den Finger. Dirigent und Chorleiter Simon Halsey kündigte die Chorstücke des Rundfunkchors Berlin an, der von der „Empore“ am Beckenrand sang … Man wurde Zeuge eines wunderbaren Teamworks mit Jaques Ammon am Klavier, Chié Peters als 2.Solovioline, Juan Lucas Aisemberg (Bratsche), Christiane Starke (Cello) und Jochen Carls (Kontrabass).

Ebenso hochkonzentriert wie das Team auf der Bühne spielte, lauschte auch das Publikum. Abonnenten des Kammerorchesters Berlin und junge Stattbad-Besucher hielten den Atem an: Nach Alex Baranowski erschütterndem Titel „Biafra“ (aus einer Dokumentation über den britischen Kriegsfotografen Don McCullin), wagte kaum jemand zu klatschen. Herzlichen Extra-Applaus bekamen die anwesenden Komponisten Elena Kats-Chernin und Karsten Gundermann.

Der Abend schloss mit dem „Benedictus“ von Karl Jenkins – einer Fortissimo-Eruption aus Licht, nach der keine Zugabe mehr möglich war. Mit einem melodischen, nicht enden wollendem Schlussapplaus mit Pfiffen und Johlen dankte das Publikum im Stattbad Wedding dem Deutschen Kammerorchester Berlin, dem Rundfunkchor Berlin und Daniel Hope für „Spheres in Concert“.

Unser Artikel vom 28. Februar: Daniel Hope verzaubert mit seiner Geige: CD „Spheres“



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