Der Maler Adolf Eberle

Titelbild
Das beneidete Frühstück von Adolf Eberle (Foto: Aus dem Katalog "Die Münchner Schule" von 1979)
Von 27. Februar 2006

Adolf Eberle wurde 1843 als Sohn des Malers Robert Eberle in München geboren, der aus Meersburg am Bodensee stammte. Zunächst stand er in seiner Kunst stark unter dem Einfluss der kolloristischen Historienmalerei von Piloty, bevor er sich dem Genre und der Tiermalerei und damit der Stilrichtung seines Vaters zuwandte. Seine Bilder, wie bei den meisten Malern seiner Zeit durch großes technisches Können geprägt, zeichnen sich neben Humor durch gute Beobachtungsgabe und die Fähigkeit aus, Stimmungen wiederzugeben, was besonders bei seinen Genre-Bildern zum Ausdruck kommt. Mit seinen ländlichen Tier- und Genrebildern traf er ganz den Zeitgeschmack des damaligen Bürgertums, das die ländliche Idylle mit der Sehnsucht nach einer heilen Welt zu verbinden suchte. Man kann ihn auch als einen spätbiedermeierlichen Künstler bezeichnen. Die Bilder von Adolf Eberle fanden als heitere Erzählungen in ganz Deutschland viel Anklang. Zunächst im ehemaligen Münchner Glaspalast ausgestellt, waren sie oft in den Kunsthallen von Hamburg, Karlsruhe und Bautzen zu sehen. So verwundert es nicht, dass sie auch als Stiche, Holzschnitte und Fotografien weite Verbreitung fanden. Adolf Eberle starb 1914 in München.

Das mit Öl auf Holz gemalte Genre-Bild „Das beneidete Frühstück“ befindet sich im Privatbesitz. Es war zuletzt 1979 im Haus der Kunst anlässlich der Ausstellung „Die Münchner Schule“ zu sehen.

Münchner Maler des 19. Jahrhunderts

Mit der in zwangloser Folge erscheinenden Reihe Münchner Maler des 19. Jahrhunderts möchten wir unseren Lesern Künstler aus einer Zeit vorstellen, die heute oft nur noch Kennern der Kunstszene des 19. Jahrhunderts geläufig sind. Das Europa des 19. Jahrhunderts, mit seinen politischen Änderungen während und nach der napoleonischen Zeit, mit der anschließenden beschaulichen Welt eines oft belächelten Biedermeiers, aber auch die wachsende Industrialisierung, mit zunehmenden sozialen Unruhen und der Sehnsucht seiner Völker nach einem nationalen Einheitsstaat, dazu die Rückbesinnung auf die abendländischen Wurzeln, sowie eine romantische Verklärung des Mittelalters und die Gründerzeit eines selbstzufriedenen Bürgertums, all dies hatte starken Einfluß auf die damaligen Kunstschaffenden. So entstanden neben großem technischen Können eine Vielseitigkeit in der gegenständlichen Malerei und am Ende des Jahrhunderts die Anfänge eines Impressionismus, der zu einer neuen Kunstepoche führen sollte.

Viele dieser teilweise vergessenen Maler haben die damalige Kunstszene Münchens mitgeprägt und dazu beigetragen, dass die Münchner Schule ein Begriff in der Kunstwelt für diese Zeit geworden ist.



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